Tag 16: Onion Creek mit PS: ein dreckiges Vergügnen

Wetterbericht: morgens 20°C, nachmittags 40°C

Nach dem gestrigen Malheur mit den Flip Flops kontrollieren alle heute zweimal, bevor wir um viertel vor 8 Uhr losfahren. Wir verlassen den wunderschönen Park und fahren nach Moab, denn heute steht die RZR-Tour an. Zu viert werden wir einen Buggy bekommen, dann ist da noch der Guide, der in einem weiteren Buggy vorwegfährt und noch zwei weitere Personen mitnimmt, Vater und Sohn, ca. 10 Jahre alt. Wir fahren zum Trailhead Onion Creek, dort erst werden die Buggys abgeladen. Der Himmel ist bedeckt, und es ist zunächst vergleichsweise kühl.

Die Tour geht durch ein Tal, entlang des Onion Creek, den wir mindestens 30 mal durchqueren müssen. Jedes Mal spritzt das Wasser hoch, und schon nach kurzer Zeit sind wir nass und dreckig. Für unseren Geschmack ist das Tempo allerdings zu gering; wir haben schon andere Touren gemacht, wo mehr Adrenalin im Spiel war. Der Guide meint, er dürfe nicht schneller als 30 mph mit uns fahren, Vorgabe vom Chef. Schade, auch die Teens sind ein wenig enttäuscht. Trotzdem ist die Tour schön, vor allem wegen der Landschaft und der Flussquerungen.

Mittags sind wir zurück in Moab. Dreckig wie wir sind, wollen wir erstmal auf dem Canyonlands CG einchecken, um zu duschen. Wir halten, wie üblich, erstmal vorne am Office.

Die Dame dort am Empfang ist nicht gerade freundlich. Sie erklärt mir ausführlich und genervt (warum eigentlich?), wie wir mit unserem 31ft Womo innerhalb des CG gefühlt 3x um den Block fahren müssen, damit wir in unsere Site einparken können.

Wie jetzt? Ich kapiere nicht, warum sie uns das so umständlich vorschlägt und frage nach, ob wir nicht einfach rückwärts einparken können, um uns das 3x-um-den-Block zu ersparen?! Sie schaut mich an, als käme ich vom Mars und meint: "Who in the world would back-in in a pull-through-site?!" Ok, ich denke eindeutig zu europäisch. Willkommen in Amerika. Also fahren wir 3x um den Block, obwohl die meisten Sites leer sind, amüsieren uns und fahren vorwärts in unsere Site.

Unter den CG-Duschen spülen wir den Onion-Creek-Dreck ab und fahren danach zum City Market, um Vorräte aufzufüllen. Der Junge an der Kasse, der unsere Einkäufe in Papiertüten verpackt, trägt die größten Schuhe, die wir jemals gesehen haben und spricht uns auf Deutsch an. Das habe er sich selbst beigebracht, Respekt!

Der Rest des Nachmittags vergeht mit Wäsche waschen und baden im Pool.

Dinner gibt es heute auswärts. Wir haben uns die Moab Brewery ausgesucht, die schräg gegenüber fussläufig zu erreichen ist. Für unsere Veganerin gibt es zwar auch etwas geeignetes, doch ist ihr Chili so scharf, dass sie es nicht aufessen mag. Wir anderen finden unser Essen lecker, und das Bier schmeckt auch. Die Große kauft sich anschließend nebenan bei McDonald´s noch Pommes und Apple Pie, damit auch sie satt wird.

Wir bummeln einmal die Hauptstraße rauf und runter, bevor wir zum CG zurückkehren.

Für eine Nacht ist der Stadt-CG okay, aber ich freue mich schon auf morgen, denn unser Ziel ist wieder richtig in der Natur: der Dead Horse Point State Park.

Eure Inga