Tag 12: Rafting Green River - viel Natur, wenig Abenteuer

Wetterbericht: morgens 18°C, nachmittags 35°C

Nachts ist es dann doch so frisch geworden, dass ich erst das Laken und später noch die Wolldecke suche und über uns ziehe. Am Morgen klingelt wieder mal ein Wecker, denn wir haben Programm: heute steht eine Raftingtour an. Gebucht bei Dinosaur River Expeditions, Treffpunkt ist in Vernal um 8:30 Uhr. An dem unscheinbaren Büro am Highway wartet bereits Travis, unser Tourguide. Mitzubringen sind Wasser, Sonnencreme, Badesachen, Wasserschuhe und eine Kopfbedeckung. Eine Mutter mit ihrem 7-jährigen Sohn trifft nach uns ein, damit ist unsere Gruppe vollständig. Mit einem Kleinbus werden wir in die Berge gebracht, Richtung Flaming Gorge Dam. Ich unterhalte mich sehr kurzweilig und nett mit der Frau; sie ist waschechte Hawaiianerin und hat schon viel von der Welt gesehen. Sie zeigt mir Fotos von ihrem Haus auf Hawaii - Garten mit Meerblick, man kann schlechter leben. Wir tauschen uns über Länder und Sitten aus, sie möchte eine Menge über Deutschland wissen. So vergeht die Zeit wie im Flug.

Flaming Gorge Dam

Kurz hinter und unterhalb des Staudamms wird unser Boot abgeladen. Mit Life Vests bewaffnet starten wir los. Die Gegend hier ist sehr schön, die Rafting Tour allerdings eher langweilig - eigentlich ist es mehr eine gemütliche Bootsfahrt; wir müssen/dürfen nicht mal selbst paddeln, Stromschnellen gibt es nicht wirklich. Das war wohl nicht so gut ausgesucht, zumindest im Hinblick auf action und Abenteuer. Wir passieren unzählige Angler; es gibt hier Regenbogenforellen. Eine wird vor unseren Augen von einem Adler aus dem Fluss gefischt.

Ein bißchen spannender wird der Teil vor der Mittagspause, immerhin mal Stromschnelle Kategorie II. Zum Lunch halten wir an einem kleinen Strand, hier baut Travis einen wunderbaren Lunchtisch auf. Viele ganz frische Zutaten für Sandwiches - Käse, Wurst, Tomaten, Salat, auch Erdnußbutter, Möhren mit einem Dip, frisches Obst mit herrlich leckeren Orangen, Äpfeln und Weintrauben. Die Süßigkeiten (Cookies, M&M´s und Weingummis) finden keinen Absatz, aber die Sandwiches sind richtig lecker.

Nach der Pause geht es noch eine Stunde weiter, bis wir den Ausstieg an der Boat ramp erreichen. Von unserem Kleinbus werden wir abgeholt und sind uns einig: es war eine schöne, aber wirklich nicht spektakuläre Tour, eher für Familien mit kleineren Kindern geeignet. Gelohnt hat es sich wegen der schönen Natur und der Tiersichtungen: Adler, Fischreiher, eine winzige Schlange und natürlich Fische in dem klaren Wasser.

In Vernal angekommen müssen wir unser Womo betanken und mal wieder einkaufen. Heute ist es richtig heiß, das Thermometer zeigt 35°C, und zurück am CG springen wir direkt in den See, herrlich erfrischend. Der zweite Versuch, Paddelboote zu leihen, mißlingt ebenfalls. Sorry guys, meint der Ranger, zu wenig Personal heute. So ein Pech aber auch.

unser etwas versteckter kleiner Badestrand

Heute schalten wir erstmals die Klimaanlage im Womo an, ein wenig zum runterkühlen vor der heißen Nacht. Im Gegensatz zu unserer CG-Nachbarin läuft sie bei uns allerdings nur kurz. Sie hat das Ding in ihrem Uralt-Womo rund um die Uhr laufen, typisch amerikanisch, aber sehr nervig, da laut. Vor allem in der Nacht stört das Geräusch sehr. Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Nächte, die wir endlich wieder in Nationalparks und hoffentlich in Ruhe verbringen werden.

Eure Inga