Die Nacht war unruhig. Ich hatte wohl einen ganzen Wald abgesägt und Angelika war wohl schon angespannt, weil wir das 1. Mal die Grenze in die USA passieren wollten. Gegen 07:15 Uhr standen wir auf. Die Heizung lief und es wurden noch Kartoffeln und Eier abgekocht. Gegen 09:45 Uhr ging es dann zur Fähre. Wir waren die ersten in der Warteschlange und alles verlief ruck-zuck. Durch den Ausfall, wie von Tammy beschrieben, waren wir doch etwas nervös. Auf der anderen Seite ging es auf den Top of the World Hwy. Das Wetter war bedeckt und hin und wieder kam auch mal die Sonne heraus. Die Straße selbst fuhr sich ganz gut und wir konnten links und rechts die vielen Berge und Täler bewundern. Die bunten Herbstfarben sahen Ende August schon einfach toll aus. Vor der Grenze machten wir noch einen kurzen Stopp, um das restliche frische Obst und Gemüse aufzuessen. An der Grenze selbst war dann alles ganz locker. Erst mussten wir die Pässe zeigen und da wir noch kein ESTA hatten, hieß es einmal rein ins Büro und die Anmeldung erledigen. Einmal Fingerabdrücke nehmen und Fotos machen (die Dame meinte, wir sollen doch nicht so ernst schauen und alles war fertig. Der TC wurde nicht kontrolliert. Uns fiel übrigens auch Donald an der Wand auf.
Kurz nach der Grenze gab es den obligatorischen Fotostopp. Mit dem Abzweig nach Chicken auf dem Taylor Hwy begann eine sehr schlechte Schotterstraße, mit der wir nicht gerechnet hatten. Inzwischen fing es auch an zu regnen, so dass die Aussicht eingeschränkt war. In Chicken selbst wurde erstmal vollgetankt (stolzer Dieselpreis) und im Shop stöberten wir ein wenig herum. Danach hatten wir uns noch die Pedro Gold Dredge angeschaut und uns die Beine vertreten. Der Ort selbst war für uns nicht so interessant.
Weiter ging es. Der Straßenzustand war nicht besonders, dafür die Natur links und rechts. Unterwegs hatten wir noch einige Jäger mit ihren Fahrzeugen gesehen. Am Westfork CG war die Womo-Abenteuer Lieblingssite #22 (die mit der Bank) sogar noch frei. Bei strahlendem Sonnenschein wurde erstmal Kaffee gemacht. Bald darauf schwante mir auch schon, warum die Site noch frei war. Auf der Nachbarsite hatte sich ein Jäger mit kompletter Ausrüstung niedergelassen. Da waren auch Kühltruhen dabei, die mit Strom versorgt werden mussten. Unser Kaffee war gerade ausgetrunken, da sprang der Generator auch schon an. Schnell waren wir uns einig, ein neuer Stellplatz musste her. Also noch einmal eine Runde gedreht und schnell eingeparkt, auf site #18. Nun kamen die nächsten Camper Schlag auf Schlag. Der Platz war auch schön, mitten in der Natur unter hohen Bäumen mit Blick auf das Wasser. Wir wollten nach den Bibern schauen, die es hier geben soll, aber weit waren wir nicht gekommen, da am See alles sumpfig war. Die Tiere ließen sich auch nicht blicken. Wahrscheinlich war es ihnen zu laut. Also drehten wir auf dem CG unsere Runde und sahen so einige abgetrennte Cariboo-Köpfe. Der Host Klaus hatte uns erzählt, dass die Jäger jedes Jahr kommen, aber diesmal bis zu 30 Meilen fahren mussten, um Tiere zu erlegen. Wir füllten unsere Holz- und Wasservorräte auf und ließen den Abend bei Bratkartoffeln mit Bier bei einem Feuer ausklingen.
VG Roland
Krass,
den Caribookopf da quasi als Site-Reservierung hinzulegen ...
Ich habe ja Respekt vor der Kultur und dass Jagen dort auch zum Nahrungserwerb und Wintervorsorge gehört, aber das muss ja eigentlich nicht so sein?! Jeder Tourist wird angehalten, ja keine Nahrungsreste herumliegen zu lassen, um die Bären nicht anzulocken - und dann so was.
Die Mooseseekers
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Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen (Goethe)
Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, müssen die "Jagterfolge" als Kontrolle hingelegt werden. Ob das wirklich so ist, weiß ich nicht. Jedenfalls hatten wir an diesem Tag 2 Köpfe gesehen.
VG Roland
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