Mal wieder früh raus und um 7 Uhr losgefahren – zurück nach Durango. Heute steht die Fahrt mit der Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad auf dem Plan.
Pünktlich um 7:30 Uhr sind wir am Bahnhof. Dort herrscht schon eine tolle Stimmung....
.... der Schaffner kümmert sich um die Reisenden, die ganz aufgeregt hin und her laufen....
....die Fenster werden nochmals geputzt, damit die Aussicht auch stimmt....
... die letzten Vorbereitungen werden getroffen....
.... und es wird auch noch auf den letzten Reisenden gewartet.
Der Bahnhof selber ist so, wie man ihn aus unzähligen Wildwestfilmen kennt. Und um die Stimmung perfekt zu machen, läuft auch noch die passende Musik dazu- toll gemacht. Die Vorfreude steigt. Dazu noch strahlend blauer Himmel – Bilderbuchwetter!
Und dann kann es endlich losgehen. Um kurz nach 8 Uhr setzt sich der Zug dampfend und mit einem lauten Pfeifen in Bewegung.
Zuerst fährt er durch Durango und an den Bahnübergängen winken uns die Menschen freudig zu – als hätten sie noch nie einen Zug gesehen.
Dann geht es durch den United Campground und am Animas River entlang. Und immer wieder Menschen, die uns zuwinken oder Fotografen, die uns nachfahren.
Tut das gut: einfach mal nur faul dasitzen, die vorbeifahrende Landschaft geniessen und sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen – genau das richtige für uns, um endlich so richtig in den Urlaubsmodus zu wechseln.
Und nun ein Auszug aus einem Reiseführer: Die Exkursion mit der Durango&Silverton Narrow Gauge Railroad ist die wohl schönste Eisenbahnfahrt in den USA (Stimmt ).
Der nostalgische Schmalspurdampfzug von 1892, der einst Nachschub und Erze transportierte, folgt auf 72km weitgehend dem Verlauf des Animas River zwischen Silverton und Durango.
Er zuckelt mal hoch am steilen Flussufer entlang....
....schnauft mal Seite an Seite auf gleicher Höhe mit dem rauschenden Fluss....
.... oder überquert ihn auf einer zerbrechlich erscheinenden Stelzenbrücke.
Unterwegs legt der Zug auch einen Zwischenstopp zum Wassernachfüllen ein.
Die Passagiere können aus dem Fenster die wilde Landschaft der San Juan Mountains betrachten...
...und fühlen sich dabei in ein Abenteuer aus dem 19.Jahrhundert versetzt, wenn die schwer arbeitende Lokomotive im Anstieg mit ihren Qualmwolken den Zug einnebelt.
Nach etwa 3,5 Stunden, in denen wir jede Minute genossen haben, sind wir dann in Silverstone angekommen....
.... Aussteigen bitte.
Wir nutzen den Aufenthalt (knapp zwei Stunden) und schauen uns Silverstone an.
Die Häuser haben ihre alten Fassaden behalten, so dass hier immer noch Wild West Filme gedreht werden.
Es reicht noch für einen Hamburger und dann geht es schon wieder zurück – dieses Mal mit dem Bus. (Das ist dann auch ganz gut so, weil es mal wieder zum Regnen anfängt.)
Die Fahrt dauert mit dem Bus gerade mal 1,5 Stunden und die Busfahrerin erzählt uns während der Fahrt alles – und ich meine wirklich alles – was sie über die Landschaft, die Region, Silverstone, Durango und die Menschen dort zu erzählen hat.
In Durango angekommen werden erst mal wieder alle Unterlagen ausgepackt und ich erreiche doch tatsächlich nach 20 Minuten Warteschleife jemanden bei der Airline: "Ja, der Koffer ist in Denver und es scheint wohl wirklich unser Koffer zu sein. Sie könne uns den Koffer gerne nachschicken." Ich will ihr die Adresse von Virginan Campground in Jackson geben, dort sind wir in drei Tagen. Sie kann mir aber nicht versichern, dass er auch wirklich bis zu diesem Tag dort ankommt – Seufz.
Nein, ich habe echt keine Lust, weiterhin diesem „dämlichen“ Koffer hinterherzurennen. Also gebe ich die Adresse der Moturis-Station in Denver an. Wir werden den Urlaub mit dem Inhalt eines Koffers fortsetzen, öfter in die Laundry gehen und den Koffer dann am Ende der Reise in Longmont abholen. Punkt! Und damit ist dieses Thema für uns beendet. Ich packe die Unterlagen weg und der Urlaub kann nun beginnen. Und inzwischen scheint auch wieder die Sonne.
Wir fahren nochmal den San Juan Highway Richtung Silverton....
.... und halten unerwegs noch kurz an den Pinkerton Hot Springs an, von denen die Fahrerin erzählt hat....
.... und am Molas Divide Pass (3.325m).
Von hier aus sieht man schon Molas Lake und unseren Campground.
Dort gibt es genau 4 Plätze mit Lake View - und wir haben einen davon .
Am Campground begrüsst uns ein uriger Typ: braungebrannt, „knorrig“ dürr, Holzfällerhemd und ein langer Bart – erklärt uns den Weg und schon ist er wieder weg. Offenes Feuer nur wenn es windstill ist und kein Alkohol!
Der Platz liegt einfach traumhaft schön – etwas auf der Anhöhe und mit einem gigantischen Blick auf den See und die dahinterliegenden Berge.
Es geht ein heftiger Wind, so dass es mit einem Lagerfeuer nichts wird und unser „Spezialtee“ aus der Kaffeetasse schmeckt sehr gut .
Obwohl es richtig richtig kalt ist – ich habe in meiner Euphorie für diesen schönen Platz leider „übersehen“, dass er auf 3.200 m liegt – wird draussen gegessen.
Wir grillen leckere Hamburger, trinken unseren Spezialtee dazu und wärmen uns am Grillfeuer. So muss Urlaub sein.
Und zum Abschluss grillt mir Hansi Marshmallows – himmlisch!
Das nenne ich mal Sonnenunergang .
Ach Nina,
da bleibt euch ja tatsächlich fast nichts erspart! Hoffentlich wars das dann jetzt, die bisherigen Pannen reichen eigentlich schon für mehrere Urlaube...
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
... ihr werde es nicht glauben, aber das war es dann wirklich - fast
Bleibt gesund :-)
Nina
Unsere neue Homepage: Unterwegs mit Nina und Hansi
Hallo Nina,
toller RB bisher, auch wenn er von PPP geprägt ist.
Aber toll mit welcher Einstellung ihr damit umgeht und Euch den Urlaub nicht vermiesen lasst.
Aber ohne Kinder geht das eher - mit unseren beiden Mäuse wäre ich wohl inzwischen in der Klappse gelandet ...
Nix für ungut - ich hoffe ab jetzt wurde alles gut.
LG Frank
Hallo Nina,
Dein Bericht lies sich sehr schön. Ich habe gewartet mit einem Kommentar bis sich die Stimmung gebessert hat.
Endlich ein Tag ohne Probleme mit einer völlig richtigen Entscheidung in der Kofferfrage.
Wie gut das Ihr der Empfehlung des Forums gefolgt seid und das Gepäck aufgeteilt habt.
Liebe Grüße Peter
Hi Nina und Peter,
das heißt aber auch: absolut kein fotografisches, optisches oder technisches "Zeugs" in den Koffer ! wenn ich mir vorstelle, auf was ich da schon alles hätte verzichten müssen .....
Auf "Klamotten" kann ich gerne verzichten (im Koffer !) oder nachkaufen -- aber Ladegeräte, kleines Stativ o.ä. -- einfach ärgerlich diese Koffer-Schlamperei der Airlines.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
meine Fotoasurüstung ist mein Handgepäck, die kommt garantiert nicht in kein Koffer. Das restliche techn. Equipment ist natürlich im Koffer aber nicht aufgeteilt. Freiwillig würde ich darauf natürlich nur ungern verzichten. Klamotten, das ist keine Frage, die bekommt man überall.
Am Allerbesten ist, es bleibt kein Gepäckstück auf der Strecke.
Liebe Grüße Peter
Hallo Nina und Hansi,
na endlich mit der Zugfahrt seit Ihr nun ja endlich gut im Urlaub angekommen. Ja die Fahrt mit dem Zug ist wirklich klasse und hat uns damals auch sehr gut gefallen. Falls Ihr mal wieder in die Region besser gesagt nach Chama in New Mexico kommen solltet dann kann ich Euch die Cumbres & Toltec Railroad auch sehr empfehlen.
So weiter gehts.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein