Auch heute fahren wir bereits um 6 Uhr los. Das Frühstück wird wieder mal verschoben und es ist - wie die letzten Tage - bitterkalt.
Und obwohl es Hansi gar nicht gut geht (Seine Nase läuft ohne Unterlass, die Augen sind verquollen und er hat leichtes Fieber), macht er alle „Aktivitäten“ mit.
Zuerst halten wir an, um noch einen letzten Blick auf den Jackson Lake zu erhaschen, den die ersten Sonnenstrahlen zum Glitzern bringen....
....und dann sind wir auch schon im Yellowstone National Park.
So früh am morgen sieht das richtig idyllisch aus und man weiss gar nicht, sind das Nebelschwaden oder Geysire, die dampfen?
Ob man da wohl schwimmern kann?
Von weitem sieht man schon die Schwaden des West Thumb Geyser Basin - am frühen morgen sieht es dort richtig unheimlich aus:
Überall qualmt und dampft es aus Quellen...
....Löchern...
....und Rinnsalen.
Mitten durch das malerische Thermalbecken mit seinen Geysiren...
... klaren Heisswasserpools und...
....den blubbernden Schlammquellen führt ein etwa 1 km langer Holzsteg.
Es gibt sogar diverse Unterwasser-Geysire.
Wir können uns gar nicht sattsehen - müssen aber trotzdem weiter.
Eigentlich wollten wir zum Lone Star Geyser mit dem Bike fahren, doch es ist soooo kalt, dass ich nicht wirklich Lust habe, mich aufs Bike zu setzen und Hansi geht es ja auch nicht so gut.
Also fahren wir weiter in Richtung Upper Geysir Basin.
Sind die lebensmüde? Das hätte auch schief gehen können.
Und der stand dann einfach so neben mir - Wow, wieviel Power da drinsteckt.
Dann kommen wir auch schon am Old Faithful an.
Inzwischen ist die Sonne hinter dichten Wolken verschwunden und es geht ein noch kälterer Wind.
Gefrühstückt haben wir auch noch nicht, aber wir wollen erst einmal schauen, wann die einzelnen Geysire ausbrechen.
Und da für den Old Faithful in den nächsten 20 Minuten ein Ausbruch vorhergesagt wird, machen wir uns noch auf den Weg dorthin. Es gibt noch jede Menge freie Plätze und so warten wir gespannt, was da jetzt bald passieren wird.
So sieht Old Faithful im "Normalzustand" aus...
Und dann „spuckt“ er los: Beeindruckend - vor allem wenn man bedenkt, dass die Aktivitäten direkt aus dem Erdinneren hervorgerufen werden….
Nach etwa 10 Minuten ist der „Spuk“ vorbei und wir freuen uns schon auf ein warmes Wohnmobil und ein leckeres Frühstück.
Danach und nach einem heftigen Regenschauer machen wir uns dann wieder auf den Weg.
Zuerst schauen wir die Old Faithful Lodge von innen an – Wow - hier lässt es sich aushalten.
Hier bekommen wir einen weiteren Ausbruch vom Old Faithful mit.
Dann nehmen wir den asphaltierten Weg in Richtung Morning Glory (hier könnte man auch toll biken, aber mir ist es immer noch zu kalt).
Unterwegs laufen wir u.a. am Crested Pool...
.... und am Castle Geyser vorbei - da haben wir den Ausbruch aber verpasst.
Am Firehole River entlang geht es weiter...
... und auch hier dampft es aus allen Löchern und Ritzen. Einfach Unheimlich.
Am Daisy Geyser haben wir richtig Glück: die Zeichen deuten darauf hin, dass er bald losgehen wird....
...also setzen wir uns auf die Bänke und warten.
Ohhhhh!
Dann noch am Grotto Geyser vorbei...
Sieht der witzig aus
Den Ausbruch des Riverside Geyser haben wir leider verpasst...
... aber dafür können wir den Morning Glory bewundern! Die Farben sind einfach beeindruckend – man würde am liebsten gleich hineinspringen.
Zurück geht es auf dem Holzplankenweg.
Unterwegs kommen wir noch an einigen weiteren tollen Geysiren...
... Heisswasserpools...
... oder einfach schönen Fotomotiven vorbei.
Sorry, heute gibt es viele Bilder.
Doch was ist das?
Der Grand Geysir will gar nicht mehr aufhören, Fontänen in die Luft zu spritzen...
... aus mehreren "Löchern" Wie bei einem Feuerwerk.
Und kaum sind wir ein paar Meter gegangen, "spuckt" schon der nächste Geyser. Wow!
Es gibt schon eigenartige Gebilde...
... mit interessanten Formen.
Überall blubbert und dampft es - Wahnsinn!
Hansi – der Rundgang hat ihn ganz schön angestrengt – will jetzt nur noch zurück ins Wohnmobil und schlafen.
Und ich mache mich alleine – und ohne Bärenspray – auf den Weg zum Observation Point. Ich sehe das Bärenwarnschild, mache mir aber nicht wirklich Gedanken darüber – schliesslich sind hier so viele Menschen unterwegs, da würde sich schon kein Bär zeigen. Von wegen! Ich war fast mutterseelenalleine unterwegs. Zur „Bärenabwehr“ habe ich mit mir selber geredet und gesungen.
Der Ausblick über das Upper Geysir, vor allem aber auf den Old Faithful, ist zwar schon schön...
...aber sicherlich kein Muss.
Auf dem Rückweg habe ich mir noch den Solitary Geyser angeschaut und bin dann singend wieder zum Ausgangspunkt zurückgegangen. Uff, geschafft. So froh war ich schon lange nicht mehr, unter Menschen zu sein.
Hansi hat immer noch tief und fest geschlafen und nach einem Tee ging es ihm wieder viel besser.
Eigentlich wollten wir dann noch Propan auffüllen – aber Fehlanzeige. Man hat uns an Fishing Bridge und Grant Village verwiesen. Mist, das könnte jetzt eng werden. Keine Ahnung wie weit man mit einer halbvollen Tankfüllung kommt.
Inzwischen ist schon nachmittag, deshalb fahren wir direkt zum Campground. Für die nächsten zwei Tage haben wir den Madison Campground reserviert.
Wir bekommen eine schöne Side zugewiesen und machen es uns bequem.
Vor dem Essen wollen wir noch die Bisons am Madison River anschauen die hier immer zu sehen sein sollen – doch es ist kein einziger Bison zu sehen - schade.
Also gehen wir zurück und machen schon einmal Lagerfeuer.
Heute gibt es leckere Wraps - Hm, schmackofatz!
Und gegrillte Marshmallows - nochmal lecker!
Der Mittagsschlaf und der warme Tee haben Wunder gewirkt: Hansi geht es wieder viel viel besser.
Ja, das war auch heute wieder ein schöner - wenn auch kalter - entspannter Urlaubstag.