Am nächsten Morgen war das Wetter strahlend schön. Die Sonne schien auf den reich gedeckten Frühstückstisch und wir machten uns bald nach dem Abwasch auf zur nächsten Etappe. Wir wählten für die Weiterreise den Highway Nr.1, nicht die direkte Route nach Kamloops, hauptsächlich um den vielen Sattelschleppern, die gerne mit Höchstgeschwindigkeit die Überholspur leerräumen, aus dem Weg zu gehen. Die Straße führte durch ein grünes Tal, den Bahngleisen und vielen Seen entlang, die immer wieder zu einer Pause einluden. Manchmal begleitete uns ein kilometerlanger Zug, der im Schritttempo die Gleise parallel zur Straße entlangtuckerte.
Kanadischer Güterzug im Frazer Valley
Nach der Einmündung des Thompson Rivers, dort wo die Route nach Westen abbog, änderte sich die Landschaft abrupt. Wir fanden uns plötzlich in einer wüstenähnlichen Gegend wieder, die sich trotz der großen Seen bis hinter Kamloops nicht mehr änderte. Damit hatten wir nicht wirklich gerechnet und wir machten uns, da es für heute genug der Wegstrecke schien, im Internet auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit.
Zwischen Ashcroft und Kamloops
Der kleine Paul Lake CG erregte unsere Aufmerksamkeit, da wir auch auf ein erfrischendes Bad im See hofften. Die Straße zum See führte erstmal bergan, die Landschaft veränderte sich zu einer Almfläche in den heimischen Bergen und dann ginge es hinein in den Wald. Ein idyllischer Bergsee breitete sich vor unseren verblüfften Augen aus, den wir nach der Fahrt durch die Steppe so nicht mehr erwarteten. Der Campingplatz war klein und fein, steil über dem See angelegt und jedenfalls ein „first come, first serve“ Platz frei, den wir für die Nacht besetzen konnten.
Paul Lake