Campground: KOA in Vernal, sehr schöner KOA in bestem Pflegezustand und Pool, liegt direkt an der Ausfallstraße Richtung Norden
Als ich für unsere Reise recherchiert hatte, bin ich zufällig auf die Flusstouren mit Dinosaur River Expedition gestoßen. Die Firma sitzt in Vernal und bietet unterschiedliche Touren an, nur für einen Tag oder mehrtätige Expeditionen. Ich hatte Jen, die Chefin, angeschrieben und nach einer kurzen Diskussion per Mail und Telefon haben wir uns für die viertägige Tour „Gates of Lodore“ entschieden, die geht über den Green River von Lodore aus.
Wir waren am 12. pünktlich um 7:00 Uhr morgens am Treffpunkt und luden unsere wasserdichten Säcke auf den Anhänger. Unsere Gruppe hatte 20 Leute, darunter drei Familien mit Kindern und einer Geologin vom hiesigen Naturkunde-Museum, was ein absoluter Glücksgriff war.
Die Flotte bestand aus fünf großen Booten mit jeweils einem Guide als Ruderer und drei aufblasbaren Kajaks, den „Duckies“: Die standen jedem zur Verfügung, der gerne einen Teil der Strecke unter eigener Kraft zurücklegen wollte. Da der Green River reichlich Stromschnellen hat und sehr schnell fließt, konnte das sehr unterhaltsam (und klatschnass) sein.
Der Green River ist über 1.100km lang und der hauptsächliche Zufluss des Colorados, in den er im Canyonlands-Nationalpark mündet. Die Strecke, die wir befahren wollten, besteht fast ausschließlich aus unwegsame Canyons, die 1870 erstmals befahren und kartographiert wurden, damit war es der letzte Teil der 48 Kernstaaten der USA, der noch ein weißer Fleck auf der Landkarte darstellte. Bezüglich moderner Kommunikation ist diese Gegend weit hinter Nordkorea: Es gibt keinen Zugang für Mobiltelefone oder gar Internet – solange der Trip dauern würde, wären wir von der Außenwelt praktisch abgeschnitten, die einzig mögliche Verbindung war ein Satellitentelefon für Notfälle.
Wir glitten durch eine wilde, unzugängliche Landschaft und unterbrachen mehrmals am Tag die Reise: Fürs Mittagessen, wenn wir eine kurze Wanderung zu Höhlen, Felszeichnungen oder Wasserfällen unternehmen wollten oder abends an der Stelle, an der das Nachtlager aufgeschlagen wurde. Hier kommt man nur zu Boot hin und so ist es möglich, das die Felszeichnungen der Fremont-Kultur, die vor 1.500 Jahren in der Gegend wohnte, frei zugänglich sind und die Bighorn-Schafe uns ganz entspannt in die Nähe kommen ließen; die Gegend ist praktisch vandalenfrei.
Ansonsten fuhren wir durch die traumhafte Natur, unterhielten oder entspannten uns. Ich stieg in ein Kayak, wann immer es möglich war und der nächste Abschnitt ein paar interessante Stromschnellen zu bieten hatte, die auf schöne Namen wie „Desaster Falls“, „SOB“ oder „Dicey the Duckie Killer“ hörten. Für mich war es das erste Mal, das ich kajakfahren probiert habe und ich war schlichtweg begeistert. Wenn es bei uns zu Hause auch nur annähernd ähnliche Verhältnisse geben würde, würd ich mich so ein Ding sofort kaufen.
Normalerweise waren Kindern in den Duckies nur als Beifahrer erlaubt. An einer Strecke war der Fluß aber so ruhig, das unsere Kinder sogar gemeinsam paddeln durften. Das fanden die natürlich großartig, auch wenn es einige Dissonanzen innerhalb des Boots gab. Wo wir beim Thema sind: Die verschiedenen Kinder hatten sich ziemlich schnell zusammengefunden. Lotte und Christoph fassten den notwendigen Mut, sich auf English zu unterhalten und ab dem zweiten Tag fuhren die Kinder gemeinsam im „Party Boat“, ließen sich von Josh ins Wasser schmeißen, schossen mit Wasserpistolen und spielten jeden Tag Uno, bis das Licht nicht mehr reichte. Katrin machte am zweiten Tag die interessante Entdeckung, das eine unser Mitreisenden eine Kollegin von ihr aus Kalifornien war. So klein ist die Welt.
Wir sind ohne Erwartungen in die Boote gestiegen und waren komplett überwältigt. Für jeden von uns gab es einmalige und großartige Erfahrungen und wir werden das bestimmt noch einmal machen, mehr Spaß kann man kaum haben.
Hi,
das klingt nach einer tollen Tour und würde uns mit Sicherheit auch gefallen . Zu unserer Reisezeit gibt es so etwas leider nicht, hatten wir letztes Jahr auch direkt geschaut, nachdem wir den Reisebericht von MichaelAC gelesen hatten.
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Hi Christian,
das war ja eine tolle Erfahrung für euch und eure Kinder: vier Tage auf dem Fluss ohne Verbindung zur Außenwelt !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)