Campground: Canyon, ein schöner Campground im nördlichen Drittel des Parks, mit Duschen und Waschmaschinen, liegt direkt am Canyon-Besucherzentrum mit ordentlichem Restaurant und Postamt.
Ich erinnerte mich heute an unseren tollen Ägypten-Urlaub, als mir irgendwann die Krokodilgötter zuviel wurden. Ähnlich wie damals habe ich mit Stand heute genug heiße Quellen für das Jahr gesehen, so faszinierend dieses Natur-Phänomen auch ist. Denn heute gab es die volle Dosis: Das Norris-Geysir-Basin und unserem zweiten Besuch am Old Faithful. Das Norris-Bassin ist extrem beeindruckend. Durch die spezielle geologische Situation verändert sich die Konstellation und das Verhalten der Geysire ständig, immer ist irgendwo was los. Damit ist es auch als Ausflugsziel sehr beliebt. Der Parkplatz war knackevoll und als wir später abfuhren, war die Zufahrt wegen Überfüllung gesperrt.
Wir begannen unseren Weg am Porcelain-Basin. Das hat seinen Namen von der merkwürdigen Färbung der Quellen. Die liegt an den durch die heißen Quellen ausgeschwemmten Mineralien. Drei Rundwege sind ausgelegt, die über die verschiedenen Abschnitte führen. Die unterschiedlichen Farben der Quellen liegen übrigens an den Bakterien, die sich in den entsprechenden Temperatur-Regionen wohlfühlen: Von braunen, eisenverzehrenden Organismen an den ganz heißen Stellen bis zu den grünen, von Photosynthese lebenden Bakterien an den kühleren Stellen.
Einige von den heißen Quellen sind extrem klar und erlauben tiefe Blicke in den Untergrund, wie im obigen Beispiel auf einen Ast, der in die Quelle gestürzt ist und jetzt langsam mit einer Silikatschicht versiegelt wird. Und sie sind auch eine ständige Warnung, denn wer hier jenseits der Bretterwege läuft, kann mit seinen Füßen jederzeit durchbrechen und öffnet als seine letzte Aktion in dieser Welt einer neue Quelle den Weg an die frische Luft.So hatten wir das Glück, das der Vixen-Geysir direkt vor uns eine beindruckende Vorstellung gab und der Steamboat-Geysir richtig Gas gab.
Von Norris aus ging es direkt zu Old Faithful. Lotte und Christoph hatten bei unserem ersten Besuch mit dem Young-Scientist-Programm über Vulkane begonnen, heute sollte es vollendet werden. Mit dem Wissenschafts-Rucksack auf dem Rücken stapften wir los, um die nötigen Messungen und Beobachtungen zu erledigen. Wir haben mit der Ausrüstung aus dem Rucksack Ausbruchszeiten gestoppt, Temperaturen gemessen und Steine mit der Lupe untersucht. Zeichnungen angefertigt, Hypothesen aufgestellt und Rätsel gelöst, bis das Heft endlich durch war.
Durch einen imposanten Ausdruck des Lion-Geysirs wurden wir für unsere Ausdauer belohnt und im Visitor-Center gab es nach einer ausführlichen Befragung durch einen Ranger auch die entsprechende Bescheinigung und Badges zum Aufnähen. Damit haben die Kinder alle Auszeichnungen zusammen, die es in Yellowstone zu vergeben gibt und waren rechtschaffen stolz.
Das wird unsere letzte Übernachtung in Yellowstone, morgen wird ein Reisetag, der uns Richtung Süden führen wird und bei dem wir den Grand-Teton-Nationalpark durchqueren werden. Vielleicht gibt es sogar mal wieder Internet.