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3.August: Cody nach Yellowstone - Wilde Tiere allenortens

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ChrFarwig
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Beigetreten: 16.08.2015 - 16:22
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3.August: Cody nach Yellowstone - Wilde Tiere allenortens
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Campground: Fishing Bridge; liegt zentral und nur für RVs. Full Hook-Up, Duschen und Waschmachinen

Endlich haben wir unser Reiseziel erreicht, den Yellowstone-Nationalpark. Nach einer kurzen Strecke von etwa 120km sind wir von Cody aus  durch den Ost-Eingang in den Park gefahren. Wir machten eine kurze Pause am Buffalo-Bill-Dam und fuhren dann in Richtung unseres ersten Campground bei Fishing Bridge, direkt am Lake Yellowstone und ziemlich genau in der Mitte des Parks. Dort sind wir für zwei Nächte gebucht, der Rest wird sich ergeben. Die meisten Campgrounds in Yellowstone sind „first come, first serve“ und ich wollte nicht nachts durch den Park irren, um einen Platz zu suchen, daher die feste Buchung.

Die Fahrt führt uns durch eine friedliche Mittelgebirgslandschaft. Die meisten Hügel sind jedoch von verbrannten Baumstümpfen bedeckt, um die herum junge Bäume wachsen. Das sind die Spuren des letzten großen Waldbrands hier. 1988 ist ein Drittel des Parks abgebrannt und die Strecke vom Ost-Eingang zum Yellowstone Lake war vor wenigen Jahren dran. Wie wir auf unserem letzten Trip gelernt haben, betrachtet man inzwischen Waldbrände als notwendige Verjüngungsmaßnahmen, die das Unterholz lichten und neuen Trieben Raum geben. Auch gibt es einige Baumarten, deren Zapfen mit einem speziellen Wachs versiegelt sind und sich erst nach einem Brand öffnen. In Sequioa und Kings Canyon werden sogar absichtlich kontrollierte Waldbrände angelegt, um größere Katastrophen zu verhindern und den Lebensraum aufzufrischen. In unterschiedlicher Stärke findet man in allen Teilen des Parks Baumreste; das trockene und kalte Klima bewahrt sie länger auf.

Der wesentliche Teil des Parks wird von der Caldera (also dem Krater) des Yellowstone-Super-Vulkans eingenommen. Dieser aktive Vulkan hat einen Durchmesser von 45 Meilen, einen Teil davon belegt der See und ist vor 640.000 Jahren das letzte Mal ausgebrochen. Wenn er seinen Rhythmus beibehält, ist innerhalb der nächsten 100.000 Jahre mit einem neuen Ausbruch zu rechnen. Während der See durch das Schmelzwasser an der Oberfläche bitter kalt ist, gibt es durch vulkanische Aktivität in der Tiefe teilweise heiße Stellen, die auch am Ufer zu thermischen Phänomenen führen. So sieht man immer wieder Stellen, an denen Qualm aus dem Boden steigt und das Verlassen der Wege ist streng verboten. Vermeintlich sicherer Boden kann jederzeit unter einem nachgeben.

 

Yellowstone ist auch die Heimat der Bisons. Hier hat eine wilde Herde die Zeit der Bisonjagden überlebt und ist inzwischen auf eine ansehnliche Größe gewachsen. Regelmäßig passiert es, das entspannte Bisons auf der Straße unterwegs sind und den Straßenverkehr aufhalten.

In der Ranger-Station bei Fishing Bridge haben wir die Unterlagen für das Junior-Ranger-Programm eingesammelt, ein ganzes Heft voller Aktivitäten und Aufgaben. Wir werden diesen Park nicht verlassen, bevor die Kinder nicht ihre Badges haben. Es ist ein ausgesprochen schön gemachtes Heft und es gibt drei Stufen von Auszeichnungen, die man erringen kann: Geysir für die ganz kleinen, Bär für die ambitionierteren und dann Bison für die richtig abgebrühten.

Die Wanderung heute ging über den Elephant Back-Trail, eine mittelschwere Strecke von 6km zu einem grandiosen Aussichtspunkt über den See und da wir gewarnt sind, uns möglichen Bären anzukündigen, machen wir auch angemessen Lärm, was alle anderen Waldtiere verschreckt. Aber ihre Hinterlassenschaften beobachten wir, um Stoff für die Junior-Ranger-Aufgabe zu sammeln. Yellowstone liegt aufgrund der vulkanischen Aktivitäten etwa 600m höher als die Umgebung und die Höhe von etwa 8.000 Fuß macht sich noch bemerkbar; das kenne ich schon aus den Österreich-Urlauben, auf Anstiegen pumpe ich noch.