Rundreise durch Arizona und New Mexico / Herbst 2017: 09. Vom Gila Cliff Dwellings N.M. über Silver City zurück nach Arizona

9.10. - 10.10.2017

Ein warmer sonniger Tagesbeginn lud ein zum ausgiebigen Frühstücken, zum Schlendern durch die Felsen und netten Plausch mit den Rangern, so dass wir erst gegen Mittag schweren Herzens aus dieser tollen "Felsenstadt" abfuhren. Weiter gings auf dem angenehm zu fahrenden Hwy 35 durch den wunderbaren einsamen Gila National Forest nach Norden. Nach einer kleinen Pause am versteckten Lake Roberts und kurzer Stipvisite über den oberhalb des Sees liegenden Mesa CG ging es ab der Kreuzung auf die Strasse 15 nun "ins Eingemachte": Die malerische schmale Strasse von Silver City in das Tal der Gila Cliff Dwellings hinein schlängelte sich durch die Berge auf und ab. Zum Glück waren wir mal wieder so gut wie allein unterwegs und konnten die eindrucksvolle Fahrt durch die schöne Landschaft geniessen, in der man wohl tagelang die verschiedensten gut beschilderten trails laufen kann, um wahrscheinlich nur ab und zu Javellinas, andere Kleintiere oder ein paar deers und roadrunners zu treffen (die vor uns über die Strasse liefen).

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Kurz vor dem Ende des Tals passierten wir den direkt an der Strasse liegenden urigen wilderness-Laden "Doc Campbells Post" (www.gilahotspringsranch.com/doccampbellspost/index.htm), der wirklich alles hat, was der outdoor-Freund, Angler, Jäger oder Reiter gebrauchen kann. Wir stöberten eine ganze Weile in dem interessanten Laden und aßen köstliche homemade ice cream. Auf der Weiterfahrt kamen wir an mehreren heissen Quellen vorbei. Das kleine VC freute sich über ein paar Besucher. In der warmen Nachmittagssonne gingen wir den ansteigenden ca. 1 ml langen, schön eingewachsenen und schattigen trail nach oben und entlang der eindrucksvollen Cliff Dwellings, die einsam und stolz über dem Canyon thronten. Mir gefiel dieser Ort wegen seiner Ruhe und besondereren Ausstrahlung sehr gut. Der trail führte  auf der anderen Seite der Ruinen wieder durch den Wald hinab und endete als Rundweg am Eingang.

In diesen insgesamt 5 "Höhlen" (3 davon können besichtigt werden) lebten zwischen 1270 und 1300 bis zu 60 Mogollon-Puebloans in 40 Räumen, sie ernährten sich von den angebauten Pflanzen des fruchtbaren Bodens im Tal. Um ca. 1500 siedelten dann Chiricahua Apachen im Tal, der legendäre Apachen-Führer Geronimo wurde ca. 1820 im Gila-Gebiet geboren. Wieder 30 Jahre später baute die US-Army Militär-Posten und die Apachen wurden in Reservate umgesiedelt. Die im Vergleich zu Mesa Verde oder Chaco Canyon kleinen Cliff Dwellings sind wegen ihrer abgeschiedenen Lage gut erhalten geblieben. Man kann in die Höhlen hinein gehen/klettern, bei Bedarf erzählen zwei freundliche Ranger etwas zur Geschichte.

In der Nähe des Gila VC gibt es 4 sehr einfache NF-CG's (zwei davon an der Strasse zu den Ruinen), auserdem 3 private CG's. Wir nahmen auf Empfehlung der Rangerin den Gila Hot Springs CG, auf dem ausser uns nur Dauercamper waren. Fantastisch war die aus heissen Quellen gespeiste Dusche am klirrend kalten nächsten Morgen, aus der ich gar nicht mehr raus wollte.  

Die Route zurück führte erst mal wieder aus dem Tal hinaus, an der Kreuzung blieben wir auf den schmalen byway 15, der weiter abenteuerlich durch die bergige Landschaft Richtung Silver City ging. Er ist bekannt als eine warm-up-route für die Tour de France, was uns sofort einleuchtete. Immer wieder kamen Achtung-Radfahrer-Schilder, uns begegneten an diesem Tag jedoch keine Rennradler. Die jährliche "Tour de Gila" (www.tourofthegila.com) soll ein tolles Highlight sein.

In Silver City hielten wir eigentlich nur an, weil wir Tanken und zur Post wollten. Wir fanden das Städtchen aber so bunt und relaxt, dass wir in einer netten kleinen bakery zum 2. Frühstück einkehrten und danach durch die Strassen spazierten.

Silver City steht weit oben im US-ranking für Lebensqualität. Die ca. 11.000 "modernen Hippies" und Outdoor-Fans renovierten das ehemalige Minen-Städtchen in der guten hohen Lage und entwickelten einen "sanften" Lebensstil durch Anbau und Verkauf von lokalen Produkten, durch Künstlergalerien, Boutiquen, hübsche Hotels, Cafes und Restaurants sowie alternative Projekte. Diese Atmosphäre ist in dem Städtchen spürbar, die Einwohner scheinen sich alle zu kennen, man trifft auf "gereifte" Bilderbuch-Hippies im Strassenbild. Ein Stop lohnt sich, wenn man in der Nähe ist.

Am frühen Nachmittag gings weiter auf die laaaange Fahrt Richtung Westen, zunächst über den Hwy 90 bis Lordsburg (ehemaliger grosser Eisenbahn-Knotenpunkt, heute hauptsächlich eine Station für Trucker), wo wir unseren kleinen Gastank an der Tankstelle füllten. Ca. 45 mls südlich von Lordsburg (Hwy 80) bei Rodeo gibt es das sehenswerte Chiricahua Desert Museum mit einer grossen Reptilien-Abteilung (vor allem rattlesnakes und lizards), das wir aber wegen der fortgeschrittenen Zeit nicht besucht haben.

Schliesslich mündeten wir wieder ein auf die I-10 Richtung Tucson, die heiss und staubig vor uns lag.

Nun waren wir zurück in Arizona - und gewannen eine Stunde Zeit!  Da wir am nächsten Tag weiter zum Chiricahua N.M  wollten, steuerten wir gegen 16.00 Uhr Willcox und dort den Grande Vista RV Park an. Dort gab's dann eine Überraschung zur Abendstunde, denn unsere Gaszufuhr funktionierte nicht. Mit Hilfe des CG-hosts und Camper-Nachbarn wurde alles Mögliche ausprobiert, aber es liess sich kein Gas aus der Flasche entlocken, demzufolge kein Gasherd und auch keine Heizung. Die freundlichen CG-Betreiber boten die kleine Gemeinschaftsküche des CG an, damit wir zumindest einen Tee kochen konnten. Nach einigen unergiebigen Telefonaten mit der travel assistence von CA nahmen wir dieses Problem mit in den Schlaf und in den nächsten Tag.

Herzliche Grüsse, Irma