Tag 24: Zurück an die Südostküste nach Nanaimo

Den nebligen Morgen nutzten wir für ausgiebiges Frühstücken, Duschen und Aufräumen. Am späten Vormittag ging es auf den Rückweg. Bei der Kreuzung zur #4 hielten wir wieder am VC, um uns für unsere Routenentscheidung über die Wetter- und Strassensituation von Port Renfrew nach Victoria zu informieren. Darüber wusste aber niemand so richtig Bescheid. Wir wurden von einem jungen deutschen Paar angesprochen, das gerade aus dieser Richtung gekommen war und von guten Bedingungen berichtete. Damit war unsere Entscheidung getroffen: Wir werden in ein paar Tagen den letzten Streckenabschnitt nach Victoria "untenherum" fahren, die ruhigere, landschaftlich schönere #14 entlang der Südwestküste und der Juan de Fuca Strait nehmen anstelle des schnelleren, stark befahrenen Highways #19 .

Zurück ging es nun erneut entlang der Mackenzie-Range, aber erstmal standen wir wieder im langen Stau.

Zum Glück hatten wir es nicht so eilig, denn heute war unser Ziel „nur“ Nanaimo, und dort der Living Forest CG. Mein Mann wollte unterwegs gerne in Port Alberny den weltweit grössten amerikanischen Wasserbomber besichtigen, der lt. Reiseführer dort in der Nähe des Sproat Lake liegen sollte. Wir suchten eine Weile, fuhren sogar bis zu dem kleinen Flughafen von Port Alberny, aber kein Bomber war zu entdecken. Okay, entweder gab es ihn nicht mehr oder er war irgendwo im Einsatz. Später erfuhren wir, dass das Flugzeug inzwischen nach Florida gebracht worden war. Also weiter auf der kurvigen „Alpenstrasse“ bis zur Einmündung auf den Highway Richtung Nanaimo. Man hätte bei dem nun wieder sonnigen Herbstwetter natürlich abfahren und einige Sehenswürdigkeiten rechts und links erkunden können. Doch wir fühlten uns von den letzten Tagen gut gesättigt, es war uns nicht nach Menschengruppen und vollen Parkplätzen zumute, die erneut vor dem Cathedral Grove zu sehen waren. Wir bevorzugten eher einen entspannten Nachmittag an der Küste.

Der Highway #19 nach Süden wirkte durch unseren verlangsamten inneren Rhythmus nervig, schnell, anstrengend und voll. Am Ortsende von Nanaimo fanden wir – nach etwas Suchen – unseren Übernachtungsplatz, den Living Forest CG. Auf diesem privaten CG hatte ich wegen des nahenden Wochenendes eine full-hook-up-site oceanview reserviert. Das erwies sich als sinnvoll, denn es gab zwar noch einige Plätze, aber meist dunkel im Wald gelegen.

Hier fühlten wir uns sehr wohl. Es war wieder Zeit für den Nachmittagskaffee, den wir mit toller Aussicht auf die Meeresbucht, die grossen Frachter und Fähren und auf die Coast Mountains in der Ferne genossen.

Vom CG aus begannen mehrere trails. Wir wanderten durch den Wald zu einem kleinen viewpoint mit Blick auf die vorgelagerten Inselchen und danach entlang der Klippen zu einer Landzunge. Wir waren bis zum späten Nachmittag unterwegs und wieder in unserem Element: Tiere und schöne Szenerien entdecken und – natürlich - fotografieren!

Nach einem kleinen Abendessen liessen wir den Abend bei einem Bierchen gemütlich ausklingen.

Viele Grüsse, Irma