Um einen Zeitpuffer wegen evtl. Staus durch die Stadt Victoria zu haben, brachen wir um 8.00 Uhr unsere „Zelte“ ab. Es erwartete uns morgendlicher Berufsverkehr mit Stop an Go, ohne richtige Staus, so dass wir sogar noch einen Eindruck von dieser schönen Stadt mitnehmen konnten.
Gegen 9.00 Uhr standen wir vor dem Fährbüro. Der TC wurde genau vermessen, danach richteten sich unsere Fährgebühren. Dann hiess es warten!
Ich nutzte die Zeit und machte mich auf den Weg, in einem kleinen Bistro ausserhalb des Hafengeländes Kaffee und kleine Frühstücksteile zu besorgen. Während sich der Parkplatz allmählich füllte, konnten wir in Ruhe frühstücken. Es dauerte… bis es irgendwann mit den Grenzformalitäten losging.
Man wurde von mürrischen Grenzbeamten in eine Bude geholt, zur Nationalität gefragt, wieder rausgeschickt, dann wieder rein und an einer Theke entlang, wo verschiedene Grenzer die „erkennungsdienstlichen Prozeduren“ (Foto, Fingerabdrücke, Fragen zum woher und wohin und wie lange und womit usw.) vornahmen, ESTA checkten und je 6$ Verwaltungsgebühr kassierten. Keine Fragen zu Impfungen. Ganz klar: Wir waren (wieder) an einer Grenze in die USA angekommen!
Nachdem alle Passagiere durch waren, konnte das Einschiffen beginnen.
Wir freuten uns auf eine schöne sonnige Schifffahrt über die Juan de Fuca Strait.
Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt erreichten wir Port Angeles/Washington, wo wir uns im VC wegen der Gebühren für die toll-bridges erkundigen wollten. Die bemühten Mitarbeiter konnten uns keine verbindliche Auskunft geben. Wir nutzten die Gelegenheit zum Tanken (deutlich günstiger als in Kanada) und fuhren auf den Hwy 101, dann auf dem Hwy 104 gen Südosten. Uns überraschte der dichte Verkehr und unangenehme Autofahrer, die nicht einscheren liessen.
Für eine Verschnauf- und Kaffeepause steuerten wir den Kitsap-Memorial State Park am Hood Canal an, mit angeschlossenem schönen CG und einigen cabins wohl ein beliebter spot für Hochzeiten und andere events. Auf einem schmalen Fussweg gelangt man an das Canal-Ufer, wo eine sonnige Bank für ein Kaffeepäuschen auf uns wartete.
Weiter gings zur Hood Canal Bridge, einer fast 2 km langen imposanten Schwimmbrücke über den Hood Canal.
Auf dem Hwy #3 direkt nach Süden wurde es immer voller und hektischer – und wir waren aus der Übung durch die fast leeren Strassen Kanadas. Über den Hwy #16 kamen wir dem Grossraum Seattle immer näher, was spürbar war. Für die schöne Gig Harbour Brücke waren 5,50 $ toll fällig.
Vor Tacoma wurde es richtig stressig mit dem Verkehr. Ich fuhr tapfer und stemmte mich durch die Automassen, während mein Mann mich guidete und durchschleuste, da ich gar nicht wagte, den Blick von der Strasse weg auf das Navi zu richten.
Beim Abzweig zu unserem CG war ich sehr erleichtert, gut durchgekommen zu sein. Nach einer längeren kurvigen und zuletzt steilen Anfahrt durch Vororte und noblere Stadtgebiete erreichten wir den auf einem waldigen Hang liegenden Dash Point State Park CG, wo ich reserviert hatte. Ein kleiner Spaziergang hinunter zum Wasser war leider nicht drin, denn es lagen andere Aufgaben an.
Auch dieser CG war gut gefüllt, es schienen viele Dauercamper auf dem Platz zu sein. Wir fanden die sites etwas offen, aber ganz ok. Gewundert hatte uns, dass kein Ranger vorbei kam oder kontrollierte. Auf die Benutzung der Waschräume verzichtete ich, denn die waren verschmutzt und ungepflegt. Schade, denn der CG liegt schön und günstig zur Vermietstation von GoNorth.
Nun begann der schwerste Teil der Reise, das Räumen, Packen, Putzen, Wegwerfen. Das lief relativ schweigsam ab, denn jeder von uns war mit seinen Abschiedsgedanken beschäftigt. Müde und leider wieder ohne unseren Feierabendtrunk gings in die letzte Nacht in unserem treuen Camper.
Viele Grüsse, Irma
Ach Irma,
Ihr hattet wirklich tolle Tage und eine wunderschöne Reise, Glück mit dem Wettergott hattet Ihr die meiste Zeit auch, was willste mehr.
Kanada geht halt einfach immer wieder. Wir sind gerne bei Eurer Reise mitgefahren, hat sie uns doch an unsere eigene erinnert. Leider ist aufgrund der jetzt mittlerweile wirklich hohen Kosten solch ein Urlaub nicht jedes Jahr möglich, wo man eigentlich den Koffer sofort wieder packen könnte. Danke für Deinen Bericht.
Liebe Grüße von Jasmin und Gerd
P.S. Sollten wir uns mal irgendwo wieder sehen müssen wir an ein Erinnerungsfoto denken
Liebe Jasmin,
vielen lieben Dank für deine netten Worte. Wir sind sehr dankbar, dass unsere Reise so gut gelaufen ist. Es ist ja jedes Mal ein Abenteuer mit vielen Unbekannten.
Da hast du sehr recht. Auch wir werden erst mal wieder eine Weile sparen müssen, denn der Urlaub war kein Schnäppchen. Besonders die hohen Benzinkosten haben uns geschockt.
Auf jeden Fall. Vielleicht ergibt es sich, wenn der Zufall es will.
Nun bin ich sehr auf eure Reise und deinen RB gespannt. Einige Bären haben sich ja schon mal gezeigt.
Liebe Grüsse auch an Gerd von Irma + Werner
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte
Ich grüße dich Irma
............und zu deiner Beschreibung des Grenzübergangs in die USA gibt es auch andere Erfahrungen, wie bei uns von Vancouver aus.
Auszug aus meinem RB "It was a long long way to Yellowstone"
Liebe Irma, ich war gerne mit euch auf mir bekannten und unbekannten Pfaden unterwegs.
In diesem Sinne, beste Grüße vom HANS
JEDE REISE BEGINNT MIT DEM ERSTEN SCHRITT
Hallo Hans,
du hast natürlich recht, es gibt auch andere Grenzbeamte. Die haben wir auch erlebt, aber hauptsächlich an kleinen, wenig frequentierten Übergängen, zuletzt z.B. in Skagway. An den grossen Kontrollstellen ging es mitunter schon etwas ruppig und unfreundlich zu. Und daran wurden wir wieder erinnert.
Ich fand es sehr schön, dass du bei uns mitgereist bist. Über die Lebensweisheit deiner Schwiegermutter habe ich etwas gegrübelt: Ist damit gemeint, dass eben auch Reiseerfahrungen "nicht ewig halten"?
Viele Grüsse, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte
Ich grüße dich Irma
und zur Erläuterung der Aussage meiner Schwiegermutter " Nichts hält hundert Jahr" : dies bezog ich auf alles, vom Kochtopf bis zum Auto etc. etc.
Als wir jedoch vor den Pyramiden von Gizeh standen musste sie einräumen, dass diese wohl älter als hundert Jahre sind.
Beste Grüße vom HANS
JEDE REISE BEGINNT MIT DEM ERSTEN SCHRITT