Nachdem wir ja am Vortag nicht wie ursprünglich angedacht auf dem Cottonwood CG im Canyon-Inneren übernachtet hatten, lassen wir es heute morgen gemütlicher angehen. Dadurch kommen wir erst am Vormittag gegen zehn Uhr am Trailhead an. Auf dem Parkplatz dort dürfen keine größeren WoMos stehen, also parken wir ein Stück die Straße hoch am Rand. Ich denke, das war halbwegs legal. ZUmidnest haben wir keinen Strafzettel erhalten.
Guten Mutes geht es also los in den Canyon hinein. Grundsätzlich ist es ein netter Trail, allerdings ist das Ausmaß am Donkey-Dreck auf dem Trail eine echte Zumutung. Jedes Mal, wenn man an einem neuen Haufen vorbei kommt (und das ist gefühlt alle zwei Minuten der Fall), steigt eine Wolke von Schmeißfliegen auf. Ziemlich ekelhaft. Vor allem Henri, der mit seinen damals knapp 1,20m noch etwas dichter am "Geschehen" dran ist, tut mir wirklich leid. Dass es so staubig ist, macht die Sache nicht besser.
Aber egal Augen oder in diesem Fall Nase zu und durch. Es dauert nicht lange und wir kommen zum Coconino Overlook.
Nach einer kurzen Fotosession geht es weiter. Die Schatten spendenden Bäume werden weniger und bei fast wolkenlosem Himmel kommen wir langsam ins Schwitzen, obwohl wir ja immer noch bergab laufen. Da wir uns ja keinen Stress machen wollen/müssen, um einen bestimmten Punkt zu erreichen, und in Anbetracht der Uhrzeit beschließen wir, lediglich bis zum Supai Tunnel hinunter zu wandern und von dort wieder umzukehren. Dort machen wir zuerst eine Weile Pause und ein kleines Picknick. Wir treffen hier auch ein älteres Ehepaar, welches von der Phantom Ranch aufgestiegen ist. SIe tun mir leid, in der Mittagshitze das letzte Stück in Angriff nehmen zu müssen, aber immerhin haben sie ja schon das meiste geschafft.
Hier der Blick von unterhalb des Tunnels nach oben:
Und an der Wasserstelle sind wir nicht die einzigen, die sich erfrischen wollen:
Auf dem Rückweg benutze ich noch schnell die Toiletten an der Raststelle. Schon schöneres erlebt, aber immerhin ist es ja toll, dass es die Infrastruktur im Canyon überhaupt gibt.
Auf dem Weg zurück nach oben sind wir aufgrund des späten Starts natürlich der Sonne recht ausgeliefert. Aber wir finden immer mal wieder ein kleines, schattiges Plätzchen, wo wir Rast machen und etwas trinken können. Leider weiß ich nicht mehr genau, wie lange wir tatsächlcih für den Aufstieg gebraucht haben. Die Wasservorräte neigen sich tatsächlich schon langsam dem Ende zu, das darf man wirklich nicht unterschätzen für den Aufstieg im Sommer! So sind wir alle erschöpft und froh, als wir den Trail Head wieder erreichen.
Am Campground zurück, ist eigentlich Chillen udn Ausruhen (und ein großes Eis als Belohnung) angesagt, aber ich muss noch meinen Task für heute erledigen. Na, könnt ihr es erraten?
Da ich eine wirklich sehr schlechte Nase habe und kaum etwas rieche, ist die ehrenvolle Aufgabe des Dumpens leider seit unserem ersten Wohnmobil-Urlaub an mir hängen geblieben.
Nachdem wir den Nachmittag über faul sind, machen wir uns für den Abend dann so schick, wie es nach zwei Wochen Wohnmobil-Leben möglich ist, und fahren zur Lodge, wo wir einen Tisch im Restaurant reserviert haben. Als Belohnung für den Aufstieg, auch wenn dieser nicht ganz so lang ausgefallen ist, wie ursprünglich geplant.
Die Tische werden je nach Verfügbarkeit zugewiesen, so dass es Glückssache ist, ob man direkt an der riesigen Panorama-Fensterfront sitzt. Aber auch aus der zweiten Reihe hat es uns sehr gefallen. Die Atmosphäre ist toll und das Essen sehr lecker mit fast ausschließlich lokalen Zutaten. Leider sind das alles nur Handy-Fotos, aber trotzdem ein kleiner Eindruck:
Nach dem Essen schaffen wir es noch rechtzeitig raus zum Sonnenuntergang, bevor wir dann noch am Ranger-Talk teilnehmen, damit die Kids ihre Anforderungen fpr den Junior Ranger erfüllen.
Der Ranger-Talk ist super spannend. Das Thema: die schnellsten Frauen, die Rim-to-Rim und R2R2R bewältigt haben. Der jungen Rangerin merkt man wirklich die Begeisterung für das thema an und sie selbst ist auch schon öfter R2R gelaufen. Ich glaube, an diesem Abend steht dann fpr uns endgültig fest, dass wir beim nächsten Besuch des Grand Canyons auch unbedingt eine R2R Tour machen möchten. Dies ist übrigens für August nächsten Jahres geplant, aktuell heisst es Daumen drücken, dass wir Anfang Juli einen Platz auf der Phantom Ranch zugelost bekommen.
Wieder ein toller und ereignisreicher Tag geht zu Ende, aber man merkt auch, dass nach so vielen Highlights die Speicherkapazitäten langsam voll sind udn zwar nicht nur auf der SD-Karte.