27.9
Trotz der Züge haben wir gut geschlafen. Das Wetter ist wieder sehr schön, die Sonne lacht uns entgegen. Unser nächstes Ziel ist "Spokane". Die Stadt, in der vor einigen Jahren die olympischen Winterspiele stattgefunden haben.
Auf der US 200 geht es weiter nach Westen, immer am Fluss entlang, der zeitweise aufgestaut ist und zum See wird. Es ist malerisch schön hier. Wir machen einen kleinen Abstecher bei Hope zum See hin, und kommen hier auch zu einem Campground.
http://www.sandpoint.com/go/islandview/
Wir halten hier und genießen den Blick auf den See und die vielen Elks, die hier herumlaufen. Eine nette Dame kommt vorbei und fragt uns ob wir bleiben wollen. Wir überlegen, aber eigentlich wollen wir noch bis nach Spokane fahren. Wir erzählen mit Misha noch eine ganze Zeit, und sie erzählt wie es sie hierher verschlagen hat. Bald brechen wir aber wieder auf und sagen Tschüss zu ihr.
Ohne es bewusst wahrzunehmen, wechseln wir in den Bundesstaat "Washington". Leider finden wir hier kein Visitor Center. Wir brauchen aber unbedingt eine Karte von Washington, damit wir uns besser orientieren können. Jetzt lotst uns unser Navi nach Spokane. In einer App auf dem IPad habe ich den "Riverside State Park" gefunden, in dem auch ein RV Campground sein soll. Die angegebene Adresse gibt nur eine Straße an. Margit steuert unseren Rocky souverän quer durch Spokane, über den Spokane River in den State Park hinein. Leider ist hier aber kein Campground zu finden. Die Straße endet in einem Wendehammer. Hier frage ich einen Mann nach dem gesuchten Campground und er erklärt mir den Weg. Der Campground soll genau auf der anderen Seite des Flusses liegen. Also, geht's wieder zurück über die Brücke. Beschildert ist hier gar nichts. Wir vertrauen auf die Aussage des Mannes. Die sehr schmale Straße führt immer am Fluss entlang wir folgen ihr für bestimmt vier Meilen. Irgendwann geben wir auf und an einem einigermaßen geeigneten Platz wenden wir mit mehrmals vorwärts und rückwärts fahren. Das ist immer ein Akt, wenn nicht viel Platz vorhanden ist. Ich suche in der App einen anderen Campground aus, und wir fahren die Straße wieder zurück. Nach wenigen Metern entdecke ich rechts unten zwischen Bäumen mehrere Womos. Dort MUSS der besagte Campground also doch sein. Wieder mühsam wenden - Margit ist leise am Fluchen! Die Strecke wieder zurück, und nur wenige 100m weiter von der Stelle, wo wir vorher gewendet hatten, ist die Zufahrt in den State Park. Nix wie rein. Das Häuschen an der Einfahrt ist nicht besetzt, also suchen wir uns einen Platz direkt am Flussufer. Hier haben wir sogar Wasseranschluss und Strom, echt klasse.
https://washington.goingtocamp.com/Riverside-BowlandPitcher
An der Selbstregistrierungsstation bezahlen wir die geforderten 35$, füllen das Formular aus und machen uns dann auf, um die Gegend zu erkunden. Der Pfad führt immer am Fluss entlang bis zu einer Power Station, wo ein Paddler sein Boot gerade aus dem Wasser holt. Margit baut ein Steintürmchen und auf der Straße laufen wir wieder zurück.
Am Registrierungshäuschen ist jetzt eine nette Frau, die uns jedoch keine Karte von Washington anbieten kann, die Saison ist halt zu Ende. Dafür verkauft sie uns ihre letzte Rolle Toilettenpapier für nur 1$. Das Angebot lassen wir uns nicht entgehen.
Wir gehen zurück zu unserem Rocky, da ein Herr aus dem Womo, an "Campground Manager on Duty" steht, und informiert mich, dass ich wohl meine Geldbörse an der Registrierung vergessen habe. Schnell zurück und grinsend übergibt mir die Dame das Moneypocket und sagt zwinkernd, dass sie alles Bare herausgenommen hat! Das wär echt problematisch geworden, denn alle Kreditkarten, Führerschein, Gesundheitskarte etc. wären weg gewesen. Thanks God!
Zurück im Rocky, machen wir uns ans Kochen. Heute gibt es Reste von den letzten Abenden, an denen wir nicht aufgegessen hatten. Vorwiegend Spaghetti - what else.
Dann setzen wir uns noch raus, so lange es noch hell ist. Leider dürfen wir kein Feuer machen, die Waldbrandgefahr ist einfach zu hoch. Wenn man den strohtrockenen Wald anschaut, ist das klar. Man sieht an der Straße immer wieder selbst geschriebene Schilder mit "thank you, firefighter!"
Unsere Strecke heute:
Höhenprofil: