4.10
Heute Morgen gab es mal wieder gebratene Eier mit Speck. Gut gestärkt geht's wieder on the road, weiter in den Süden.
Wir steuern zuerst den "Amanda Park" an in der "Quinolt" Indianerreservation. Dort soll der Höchste Baum der Welt (in den USA sind solche Aussagen mit vielen Fragezeichen zu versehen) stehen, ein Sitka Spruce. Schnell sind wir dort, nehmen zuerst die falsche Abfahrt und müssen dann wenden, aber bei der 2ten Abfahrt zum See finden wir den Hinweis auf den Regenwald mit den hohen Bäumen. Beste Parkmöglichkeiten für unseren Monstertruck, 3$ für die Besichtigung zahlen und dann auf den 1 km Rundweg. Sehr schön angelegt, führt der Pfad durch den Regenwald. Und dann stehen wir ungläubig vor dem Riesenbaum, der mehrere 100 Jahre alt sein soll. Mit ausgebreiteten Armen kann Margit höchstens ein Viertel des Baumes umfassen.
Der Stamm geht kerzengerade senkrecht in die Höhe, ein Ende nach oben ist von hier unten gar nicht klar zu erkennen. Natürlich machen wir von diesem Naturdenkmal einige Aufnahmen. Es ist ungeheuer beeindruckend und macht uns klar, was für unbedeutende Winzlinge wir sind.
Wir wandern weiter, und dieser Pfad macht richtig Lust auf mehr, aber die Runde ist schnell abgelaufen.
Weiter auf der 101 kommen wir zu dem Abzweig zur Küste, dem "Moclips" Highway. Auf der Karte ist diese Straße als dünner schwarzer Strich eingetragen, und wir befürchten schon eine Wellblechpiste. Überraschung! Eine schöne breite Straße, fast kein Verkehr.
Nach ca. 20 Meilen kommen wir zur Küste und fahren hier weiter entlang nach Süden. Irgendwo wollen wir einen Campground finden, der uns zusagt. Fast am Ende der 109 biegen wir ab auf die 115, und kommen auch gleich zum State Park "Ocean City".
http://parks.state.wa.us/554/Ocean-City
https://washington.goingtocamp.com/OceanCityStatePark
Hier gibt's richtig viele Stellplätze, leider ist ein großer Bereich bereits gesperrt. Wir fahren bis zur Loop 4, und finden hier einen schönen Platz. Margit bleibt hier, und ich fahre zurück zur Registrierungsstation, denn die ist ziemlich weit weg. Fülle das Formular aus und stecke 40$ in ein Kuvert. Ab in den Zahlkasten. Zurück am Stellplatz steht dort einer dieser Megabusse mit angehängtem SUV. Der Fahrer erklärt, er habe diesen Platz schon vor sechs Wochen reserviert und auch eine Bestätigung erhalten. Wir haben zwar an der Registrierungsstelle nachgesehen, können aber nicht ausschließen, dass wir uns geirrt haben. Dann nehmen wir halt den etwas kleineren Platz schräg gegenüber, der reicht für unser Womo.
Jetzt müssen wir nochmal zurück zur Registrierung, diesmal zu Fuß, aber das macht nichts, wir wollen sowieso einen Spaziergang machen. Als wir da sind, sehen wir, dass der gute Mann Recht hat. Tja, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Aber unser jetziger Platz ist definitiv noch frei.
Wir laufen zurück zum Strand. Als wir über die Dünen kommen, sehen wir einen riesenbreiten Strand vor uns liegen, auf dem sogar Autos entlang fahren. Bis zum Wasser ist es ein ganzes Stück zu laufen.
Wir wandern eine ordentliche Strecke am Strand entlang. Da wir nicht den gleichen Weg zurück wollen, gehen wir quer durch die Dünen, und landen in dichtem Gestrüpp. Ein kaum erkennbarer Pfad führt hindurch. Diesem folgen wir, die einzige Möglichkeit überhaupt hier durch zu kommen. Endlich haben wir es geschafft - und stehen auf einem Privatgrundstück. Hoffentlich erwartet uns der Besitzer nicht schon mit dem Gewehr in der Hand oder hetzt irgendwelche Bluthunde auf uns! Wir schleichen uns zum Tor und schnell raus auf den Weg. Natürlich ist das eine Sackgasse, und weitere Sackgassen gehen von hier ab. Von weitem sehen wir ein Stoppschild, da muss die Hauptstraße sein. Also immer an der Straße entlang, eigentlich in die falsche Richtung, aber wir haben keine andere Möglichkeit....I'm walking.... Endlich stoßen wir wieder auf die 115. Immer schön die gut befahrene Straße entlang bis zum Eingang des State Parks. Es treffen uns viele erstaunte Blicke unterwegs - wer geht hier schon zu Fuß und auch noch an der Straße entlang. Nach zwei Stunden (gefühlte vier), sind wir wieder am Womo; das waren mindestens 10km.
Es wird schon langsam dunkel und zum Kochen haben wir keine Lust mehr nach diesem Marsch. Wir knabbern ein paar Nüsse zum verdienten Wein, und dann geht es ab in die Falle.
Unsere Fahrstrecke heute: