Tag 02: Womo-Übernahme und Fahrt zum Sunset State Beach Campground

Nach einer bescheidenen Nacht wachen wir um 5h auf und die Aufregung steigt immer weiter. Schon von Deutschland aus haben wir für heute um 8 Uhr eine frühe Übernahme mit Road Bear vereinbart. Anreisen werden wir selbstständig mit der BART nach San Leandro. Dort ausgestiegen fängt es natürlich direkt an zu regnen und wir müssen im Regen ca. 15 min zu Road Bear laufen  Andere Frühübernehmer wurden nach uns mit dem Shuttle an der BART Station abgeholt, irgendwas haben wir wohl falsch ausgemacht. Egal, wir habens überlebt. Die Vorfreude kann nichts trüben  
Bei Road Bear verläuft die Übergabe dann reibungslos. Nach allem, was wir gelesen haben, hatten wir große Angst gegen unseren Willen ein kostenloses "Upgrade" auf ein größeres Womo zu kriegen. Als wir es dann endlich sehen, sind wir unendlich erleichtert. Kein Slide-Out und auch anscheinend nicht übermäßig länger! Während Martin mit einer Mitarbeiterin die Verträge durchgeht, mache ich mit einer deutschsprachigen Mitarbeiterin die Womo-Übergabe. Sie erklärt mir alles ganz genau und ich kann auch Fragen stellen. Die Begutachtung von Kratzern außen am Womo verläuft eher knapp und deswegen bitte ich sie mir das Mängelprotokoll noch kurz dazulassen, sodass sie schon mal weiter arbeiten kann und ich mit Martin in Ruhe die Womo-Abenteuer Übernahmeliste durchgehen kann. Bis auf einige kleine Macken außen ist aber alles ok und funktioniert. Bis auf die Sensoren, die zeigen trotz leeren Abwassertanks 1/3 voll and und der fresh water tank zeigt nur 2/3 voll an. Im weiteren Verlauf der Reise haben wir immer wieder versucht die Tanks gut zu füllen, damit zu fahren, die Sensoren frei zu waschen. Nichts hat geholfen und deswegen wurde der Füllstand von grey und black water einfach immer geschätzt, hat geklappt. 
Im gut befüllten Resteregal stauben wir dann noch so einiges fürs Womo ab. Unter anderem sogar einen tollen kleinen Gasgrill, Chemikalien, Gewürze,.... Um 10.15 Uhr rollen wir dann vom Hof und sind erleichtert, dass alles so gut geklappt hat.  Bei der Übernahme hat die Mitarbeiterin gemerkt dass der Benzintank offensichtlich nicht ganz voll ist und deswegen geht ein Mitarbeiter noch mit uns tanken, immerhin fehlen 33 $ Benzin im Tank.
Aber jetzt geht es endlich los! Zuerst fahren wir zum Dollar Tree nach Gilroy und können dort wirklich einiges für 1$ kaufen. Danach gehts zum Großeinkauf zum Walmart Supercenter in Gilroy. Auf dem Walmart-Parkplatz wird noch schnell was gegessen und die Einkäufe verstauen wir provisorisch. Mittlerweile ist es schon 15.30 Uhr, wie kann das sein? Die Zeit vergeht wie im Flug. Wir haben keine Ahnung wie wir das alles hätten schaffen sollen, wenn wir das Womo erst am Nachmittag übernommen hätten!? Um 16 Uhr kommen wir dann endlich am Sunset State Beach Campground an und haben keine Ahnung wie das jetzt abläuft. Wir halten einfach mal am Eingangshäuschen und dort wird uns alles erklärt. Zum ersten Mal in unserem Leben beziehen wir mit dem Womo eine Site. Wir haben die schöne Site 26 vorgebucht (hier gehts zu unserer Bewertung) Von hier aus sieht man zwar nicht das Meer, sie ist aber trotzdem sehr schön auf der Meerseite gelegen. Leider ist sie total abschüssig. Wir haben keine Ahnung wie das mit dem Leveln funktioniert, ob man nur mit den Vorderreifen auffahren kann, oder auch mit den Hinterreifen etc. 10 min fahren wir vor, zurück, rückwärts rein, vorwärts rein, all unsere leveling Versuche misslingen.
Irgendwann kommt dein deutsches Paar auf uns zu und bietet uns seine Hilfe an. Wir sahen wohl relativ verzweifelt aus  Mit ihrer Hilfe gelingt es das Womo so gut es geht zu leveln. Mittlerweile sind wir ins Gespräch gekommen und die beiden schauen sich unser Miet-Womo an (sie selbst reisen seit Jahren mit eigenem Womo). Als sie unsere relativ kleine Road Bear Bettdecke entdecken, schenken sie uns direkt noch eine dickere Bettdecke, die wir in den Bezug dazu stecken können. Diese Bettdecke soll uns im weiteren Verlauf der Reise auch noch "das Leben und den Schlaf retten".   Irgendwann sitzen wir dann zusammen mit Matthias in unserem Womo und er gibt uns noch viele wertvolle Tipps rund um das Womo und unsere geplante Strecke. Ich wusste ja dass Camper untereinander hilfsbereit sind, aber das wir gleich am ersten Tag so viel Hilfe bekommen ist wirklich Wahnsinn! Wir sind überwältigt, sowas kennt man aus Deutschland ja eher nicht. Den Rest des Tages verbringen wir dann damit das Womo einzuräumen. Unser Ausflug zum Strand fällt leider nur kurz aus, Regen und Wind treiben uns relativ schnell wieder nach drinnen.

Auf den Fotos sieht man mal wie schnell das Wetter hier an der Pazifikküste wechseln kann. Innerhalb von 20 Minuten war von Sonne, Regen, bewölkt alles dabei!

Ich sehe mir noch kurz die sanitären Anlagen auf dem Campground an und bin heilfroh sie nicht nutzen zu müssen. Eine Katastrophe! Deswegen nutzen wir alles im Womo und in die Waschräume gehe ich nur kurz zum Haare föhnen. Hui. Eine interessante erste Campground-Erfahrung. Hoffentlich sind nicht alle sanitären Anlagen auf den Campgrounds so. Um 21 Uhr schlafen wir dann erledigt, aber glücklich ein.