Im Morgengrauen starten wir um 05.20 Uhr unseren Weg ins Yosemite Valley. Es ist noch fast dunkel und wir fahren extrem vorsichtig und langsam, um keinen WIldunfall zu riskieren. Am berühmten Tunnel View ist schon einiges los, wir passen aber mit dem Womo problemlos noch dazu und genießen den atemberaubenden Sonnenaufgang über dem Valley.
Danach geht es weiter in Richtung Valley. Dort angekommen finden wir die Beschilderung und Verkehrsführung erstmal völlig verwirrend und chaotisch. Auf jedem Parkplatz, den wir ansteuern, steht irgendwas mit RV & Trailer prohibited. Zum Glück haben wir hier mäßig schlechten Internetempfang und so kann ich ergooglen, dass RVs wohl auf dem Half Dome Village Parkplatz Platz finden. Irgendwie finden wir letztendlich den Weg und kommen um 06.25 Uhr endgültig an.
Entgegen unserer Erwartungen ist im Park noch nicht so viel los. Es sind zwar schon einige Autos unterwegs, jedoch gibt es überall noch massig freie Parkplätze. Außer unserem steht hier auch noch kein anderes Womo. Da haben wir uns wohl von den ganzen schlechten Bewertungen verrückt machen lassen. Also frühstücken wir erstmal gemütlich im Womo und starten dann um 09.00 Uhr in den Tag. Zuerst fahren wir mit dem kostenlosen Shuttle Bus zum Yosemite Visitor Center. Auch hier ist noch nicht viel los, es warten vielleicht 3 Leute vor uns in der Schlange an der Information. Das habe ich mir an einem Samstag alles ganz anders vorgestellt. Hier lassen wir uns bezüglich unserer Aktivitäten der nächsten Tage nochmal beraten und kaufen ein kleines Wanderbüchlein. Danach geht`s mit dem Shuttle weiter zum Yosemite Valley Lodge, wo wir unsere vorreservierten Tickets für den morgigen Bus zum Glacier Point abholen. Von hier aus laufen wir zum Trailhead für den Upper Yosemite Falls Trail. Da wir uns den kompletten Aufstieg nicht zutrauen, wollen wir den steilen Weg zumindest bis zum Columbia Rock schaffen. Die erste Stunde führt in steilen Serpentinen und Steinstufen steil bergauf. Es sind zwar einige andere Menschen unterwegs, aber der Weg ist keinesfalls verstopft oder zu voll. Unterwegs hat man immer wahnsinnig schöne Ausblicke aufs Valley und seine umgebenden Granitwände.
Irgendwann wird der Weg gerade und führt sogar wieder ein Stück bergab. Aufgrund fehlender Beschilderung haben wir keine Ahnung, ob wir den Columbia Rock schon passiert haben oder nicht. Naja, wir laufen einfach weiter bis wir irgendwann einen wundershönen Ausblick auf den Upper Yosemite Fall haben. Dieser führt noch viel Wasser und ist ohrenbetäubend laut. Erst dachte ich es donnert :-)
Nach einer kleinen Mittagspause machen wir uns auf den Rückweg. Dieser ist zwar körperlich nicht anstrengend, da er die meiste Zeit bergab führt, jedoch muss man sich extrem konzentrieren um nicht über die sandigen Stufen und Steine zu schlittern. Zudem ist der Weg an vielen Stellen von kleinen Bächen mit Schmelzwasser nass und glitschig. Auf dem letzten steilen Stück werden wir dann fast von Moskitos aufgefressen, das haben wir beim Aufstieg gar nicht bemerkt. Nach 3 Stunden kommen wir wieder im Tal an und fahren erstmal zurück das Womo, um unsere Site im Upper Pines zu beziehen und zu duschen. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es weiter mit dem Shuttle zum Trailhead für den Lower Yosemite Fall. Der Weg ist nur ein 20-minütiger Rundeweg und entsprechend hoch frequentiert. Hier lernen wir jetzt kennen, was "überlaufen" bedeutet. Am Fuß des Wasserfalls stapeln sich die Touristen und versauen sich gegenseitig ihre Fotos. Nichts wie weg hier! Das ist gar nicht unser Ding.
An dieser Stelle entscheiden wir, von nun an nur noch die anstrengenden und somit weniger frequentierten Trails zu laufen, oder super früh morgens aufzubrechen. Das hat auch für den weiteren Yosemite Aufenthalt sehr gut geklappt und wir konnten den Park in vollen Zügen genießen. Sobald man mehr als 1 Stunde laufen muss, oder nicht direkt mit dem Auto ranfahren kann, oder es regnet, muss man die tollen Orte nur mit wenigen anderen Menschen teilen. Im Allgemeinen ist es aber weniger schlimm als erwartet. Im Valley verlaufen sich die Menschenmassen ein bisschen. Die Parkplätze sind mittags zwar voll und deswegen teilweilse closed, jedoch sehen wir keine Staus oder verstopfte Gehwege.
Nach der Massentourismus-Erfahrung schlendern wir in den Yosemite Village Store, wo wir ein paar Andenken besorgen. Mittlerweile sind wir vom frühen Aufstehen und Wandern ziemlich erschöpft und entschließen uns um 16.30 Uhr gemütlich zurück zum Campground zu laufen. Der Weg dorthin führt über grüne Wiesen zwischen den hohen Granitwänden, ein toller Anblick.
Der Hauptansturm an Touristen scheint sich auch schon wieder auf den Rückweg gemacht zu haben, die Parkplätze leeren sich und auch die Wege sind teilweise völlig unbenutzt. Auf dem Campground sitzen wir noch ein wenig in der Sonne, danach gibt es Spaghetti Bolognese. Der Upper Pines Campground ist ganz nett, es gibt jedoch schönere. Zumindest ist er nicht völlig überlaufen, oder laut. Auch verraucht ist er überhaupt nicht. Abends fahren wir nochmal zum dumpen, bevor uns morgen früh beim Duschen das Wasser ausgeht :-) Einen Bären haben wir zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht gesehen, aber wir geben die Hoffnung nicht auf.
Hallo Laura,
was für ein tolles Foto, aufgenommen vom Tunnel View
Das wäre doch bestimmt was für den Kalender 2020
Liebe Grüße
Micha
Scout Womo-Abenteuer.de
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Hallo Laura
WOW, was für ein wundervolles Foto welches vom Tunnel View aufgenommen wurde!
Viele Liebe Grüsse, Sandra :)