Tag 03 - 29.6.: The heat is on

Es ist soweit, heute geht es los! Der Wecker klingelt kurz vor 6.00 Uhr ... im Urlaub? Ehrlich? Jau, wir müssen um 8.00 Uhr beim Wohnmobilvermieter sein, um unser Fahrzeug zu übernehmen. Nach unseren Erfahrungen mit geplatzten Reifen, schlechter Wartung und einem Fahrzeug mit mehr als 100.000 Meilen auf der Uhr wollten wir diesmal auf Nummer sicher gehen und haben von Cruise America auf Roadbear gewechselt. Mit einem kurzen Anruf einige Tage zuvor konnten wir eine frühe Übernahme vereinbaren. Das bedeutet zwar einen sehr frühen Start in den Tag aber auf der anderen Seite eben auch einen sensationell frühen Start auf unseren Roadtrip, den wir normalerweise nie wirklich vor Mittags starten konnten. Das sollte nun diesmal alles anders sein.
Um kurz vor 8.00 Uhr waren wir da, Übergabe, Einweisung und Papierkram haben gerade mal sensationelle 30 Minuten gebraucht, da wir keine Wohnmobil-Ersttäter sind viel die Einweisung besonders zügig aus und nach kurzem Umpacken vom Mietwagen in unser 26 Fuß langes Dickschiff sind wir auch schon bereit zur Abfahrt. Wir decken uns noch schnell mit ein paar Kleinigkeiten aus der "Resterampe" ein und Tjorven findet sogar eine kleine Angel. Das Womo ist echt toll: viel Platz und mit guter Ausstattung.

Dann geht es erst einmal zum Frühstück zu IHOP, wo es laut einer amerikanischen  Klassenkameradin von Tjoreen 'Best Pancakes ever!' gibt. Wir Erwachsenen ergeben uns in unser Schicksal und es gibt erst mal Frühstück, diesmal das ganz fette (im wahrsten Sinne des Wortes) Programm mit Eiern, Bacon, Hashbrowns ( die Schwitzer würden wohl Rösti sagen ;o))) ) Panpakes mit Eis und Sirup, Kakao mit Sahne. Mit vollem Magen und einem Zuckerspiegel, der Tatendrang hervorruft, schnell noch den Mietwagen zurückgebracht.

Unser rollendes, wankendes Zuhause der nächsten Wochen bringt uns sicher aus der Stadt, zunächst zu einem riesigen Outdoorladen Bass Pro, wo man aus den Vollen schöpfen könnte, wenn man angesichts der hohen Preise wollte. Wir brauchen eben noch besagten Gasgrill und auch noch Isomatten für unser Grand Canyon Abenteuer aber angesichts der Preise laufen wir nur kurz und staunend durch das riesige Angebot im Laden. Angler meinen sie sind hier im Paradies gelandet und auch Jäger mit allen denkbaren Waffen kommen auf ihre Kosten. Zu allem Überfluss ist der Laden auch noch voll mit Jagdtrophäen. Wir sind halt in Amerika aber eben auch aus diesem Laden schnell wieder raus.

Weiter geht es zu einem Walmart Superstore auf unsrer Strecke in Richtung Valley of Fire. Dank Einkaufsliste und Erfahrung sind wir mit 2 vollen Einkaufswagen inklusive dem benötigten Gasgrill ( für fantastische 19 $ !) und dem Wissen, dass Wallmart zu verträglichen Preisen auch Isomatten führt sowie um 300 $ ärmer fertig. Der kurze Weg über den Parkplatz zum Wohnmobil wird zur Herausforderung für alles Waren, die gekühlt werden müssen. Nach weiteren 20 Minuten ist alles erstmal verstaut und wir 'on the road' - der grummelnde V8 beruhigt und kühlt die Gemüter und wir merken, wie die Klimaanlage sich trotz Schwerstarbeit mit nur mäßigem Erfolg bemüht unseren Fahrzeuginnenraum zu kühlen.

Der Campingplatz im Valley of Fire State Parkkann nicht reserviert werden, die Plätze werden nach 'First come, First serve‘ Prinzip vergeben...und die Plätze mit (über)lebensnotwendigem Stromanschluß sind begrenzt. Als wir den Ranger am Parkeingang fragen, ob denn noch Plätze mit Stromanschluß am Campingplatz frei wären, lächelt er nur müde und sagt 'Most of them' , die meisten. Als mein Mann antwortet: 'Außer den bekloppten Europäern kommt ja wahrscheinlich auch um diese Jahreszeit keiner hier campen', lacht er und sagt nur zweideutig das hätte mein Mann  jetzt gesagt und nicht er. 

Wir bekommen noch einen Platz mit der begehrten Stromversorgung und schließen auch ganz schnell an, damit die Dachklimaanlage endlich an den Start kommt. Strom ist da aber Klimaanlage läuft nicht ... Dank eines hilfreichen Nachbarn, der auch Roadbear gemietet hat, finden wir auch die herausgesprungene Sicherung und die Kühlung funktioniert.

Zum Sonnenuntergang machen wir uns nochmal auf den Weg zur Wave  - auch wenn es unbeschreiblich heiß war, hat es sich wirklich gelohnt und die Entschleunigung tritt auch ein. 

Zurück zum Wohnmobil und zurück zum CG. Keiner hat Hunger, alle haben Durst, die gekühlten Getränke gehen zur Neige. Noch schnell Blog schreiben und dann ab in die Falle. Morgen soll es früh rausgehen um der Hitze zu entgehen  und die eine oder andere kleine Wanderung trotzdem noch zu machen.