Was für eine Nacht, ohne Klimaanlage fühlt es sich an wie Sauna, mit Dachklimaanlage in Betrieb dröhnt es. Wir entscheiden uns die Klimaanlage auf Automatik zu stellen, dann versucht sie eine bestimmte Temperatur zu halten und bläst nur dann kalte Luft nach, wenn die Temperatur im Innenraum über diesen Wert gestiegen ist. Wir stellen auf 26 Grad Celsius (!) ... Subjektiv fühlt sich das kühl an und versuchen zu schlafen. Das ständige Anspringen der Klimaanlage ist nicht wirklich zuträglich und wir stehen gegen 6.00 Uhr auch ohne Wecker und etwas gerädert auf. Kein ganz optimaler Start in den Tag denken wir uns noch und treten aus unserem Wohnmobil ins Freie und werden sofort belohnt und abgeholt. Der Blick in den Sonnenaufgang über den Bergen ist wunderschön, die Außentemperatur liegt ungefähr auf den in der Klimaanlage für die Nacht eingestellten 26 Grad und wir frühstücken erst mal im Sonnenaufgang ... so muss das sein!
An dieser Stelle sei kurz angemerkt, dass auch die Wildbienen, die es hier gibt, an jedem Tropfen Wasser höchst interessiert sind. So wird das Lösen des Wasserschlauches zu einem kleinen Abenteuer, dem Martin, meine bessere Hälfte sich bravourös mit einem Besensteil stellt.
Angesichts der wieder zu erwartenden extremen Temperaturen (eins der Extreme im Titel) packen wir schnell einen kleinen Rucksack voll Wasser und machen uns auf den Weg zu den White Domes. Dort gehen wir den kurzen Trail. Wir müssen uns ja langsam herantasten, trockene Hitze und Höhenluft sind nicht zu unterschätzen. Heute stehen gerade mal 1,5 Meilen an aber es wir schon mächtig warm. Entgegen aller Warnschilder 'Hot, Hiking not recommended' machen wir uns auf den Weg. Wir wandern durch atemberaubend schöne Felsformationen in allen Farben von weiß über gelb, orange, rot bis hin zu einem dunklen lila. Extrem schön ( das andere Extrem ), wir haben uns spontan verliebt und beschließen zu einer erträglicheren Jahreszeit wieder zu kommen.
Auf dem Rückweg zur Interstate machen wir kurz am Visitors Center halt. Direkt vor dem Visistor Center haben wir unsere erste Begegnung der tierischen Art. Eine große Herde Bighorn Sheep frisst hier von den gut gewässerten Büschen und nutzt die Zeit vor dem Betrieb.
Auch im Visitor Center wird vor der extremen Hitze gewarnt. Gut, dass wir heute morgen schon so früh unterwegs waren!!!
Für aber heißt es nun aufsitzen und los in Richtung Norden. Wir fahren jetzt Richtung Yellowstone und das sind ein paar Meilen. Ursprünglich waren 2 bis dorthin Übernachtungen geplant, die erste in der Red Cliffs Recreation Area. Angesichts der extremen Temperaturen beschließen wir spontan, weiter in Richtung Norden in hoffentlich kühlere Gefielde zu fahren. Mittags checken wir in einem KFC, um über das freie WLAN einen KOA o.ä. zu finden.
Wir schaffen es tatsächlich bis Beaver Creek, nur 200 Meilen südlich von Salt Lake City, damit ist der morgige Tag deutlich weniger fahrintensiv als ursprünglich geplant. Zur grossen Freude aller weist der KOA alles auf, was normalerweise auf Camper's und Kindes Wunschliste steht: Laundry (Waschmaschine &Trockner), einen kleinen Pool, Basketballkörbe, eine Tischtennisplatte, ein Pooltisch ... der Abend ist gerettet, die Männer vergnügen sich mit Schwimmen, Tischtennis und Pool, die Frau macht Wäsche und bereitet (ausnahmsweise) das Abendessen vor. DAs Kochen ist beu uns i.d.R nämlich dem Mann vorbehalten 
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Nachtrag zum Titel: Die Trucker (und Piloten) nennen eine lange Strecke 'Longhaul'.