Tag 10 und 11: Yellowstone, Madison Campground
Entschuldigt den schleppenden Fortgang, aber obgleich die Temperaturen im Büro wieder erträglich sind, hapert es mit der Lust, abends am Rechner zu sitzen ... . Dennoch, es geht weiter, gleich zwei Tage auf einmal. Das hat auch mit dem Yellowstone NP zu tun, denn was schreibt man, was nicht 1000mal geschrieben oder fotographiert wurde?
Vorneweg aber schon mal mein vielleicht etwas durchwachsenes Fazit von 4 Tagen Yellowstone mit Camper. Ja, es ist ein toller Park, grandios und vielleicht auch so grandios, dass man nach 3 Tagen keine Geysire, heißen Quellen oder dampfende Matschlöcher mehr sehen mag. Übersättigung durch Naturschönheit oder so. Aber er ist auch supervoll (ja, wir gehörten dazu), wobei es reichte ein paar 100 Meter weiter zu gehen als die Hauptattraktionen. Es wurde zwar nicht leer, das wäre gelogen, aber leerer. Es macht keinen riesien Spaß, mit dem Camper Parkplätze zu finden, v.a zu normalen Zeiten (morgens und abends geht es dann wieder), aber am Ende klappte es doch. Manche Straßen sind ganz gesperrt für RVs, schade, aber ich verstehe es. Dennoch, nicht falsch verstehen, es war ein grandioser Park, wir fandes es toll, es war aufregend und anregend, jeder Tag brachte etwas neues und schönes. Im Grunde war, das ist der Riesenvorteil des Campers, jede Mittagspause an einem schönen Picknickplatz ein Erlebnis. Mal mit großartiger Aussicht, mal an einem Bach. Selbst der Stau war dank oder aufgrund der Bisons der erste Stau, auf den man sich freute Nur bin ich nicht sicher, ob ich mit dem Camper zurück kommen würde. Eher nein, dafür mit einem guten Zelt und Zeit sowie Permit für richtige Backcountry-Wanderungen. Überhaupt, jenseits der vulkanischen Aktivitäten ist es auch ein Park zum richtig lange, anstrengende Wanderungen. Auch hier wieder ein Haken auf der Liste, was man beim zweiten Male anders (aber nicht besser, so ist es nicht) machen kann.
Von Cody fuhren wir direkt Richtung Yellowstone Lake. Unterwegs gab es einen Waldbrand, offenbar unter Kontrolle, aber die Strecke war frei (was sie wohl zuvor nicht immer gewesen war). Sicher, ich habe es bedauert, den Umweg über den Chief Joseph HW nicht gemacht zu haben, aber auch diese Strecke war für jemanden, der aus Brandenburg kommt, fantastisch. Selbst die verbrannten Wälder und Landschaften sahen in ihrer Fremdheit und Ödnis hundert mal schöner aus als die Borkenkäferwüsten im Harz (oder die abgebrannten Kiefern nähe Beelitz), sorry, ich will niemanden zu Nahe treten. Mittagessen mit Blick auf den Yellowstone Lake über verbrannte Wälder, in denen es schon wieder mächtig grünt, wer hat das schon?
Erstes Ziel war das West Thumb Geyer Becken, leider nach der Mittagszeit, also die Sonne brannte Aber der Rangertalk war nett, räumte mit einigen Mythen bezüglich des Supervulkans auf (zB was die Periode der Ausbrüche anging). Müsste ich nochmals studieren und promovieren, danach hätte ich Bock auf Geologie und Vulkanologie gehabt. Danach ging es zum Old Faithful, holla, das ist Massentourismus. Egal, zuverlässig brach er aus und begeisterte alle, uns eingeschlossen. Nach ein paar Spaziergängen durch die Geysirbecken dort, kam wieder man nicht unerwartet der Wunsch auf: Campingplatz und Fluss! Okay, warum nicht, man hatte uns gesagt, dass der Fluss am Madison CG, der uns 2 Tage beherbergen sollte, recht warm wäre. (Ein großes Problem andererseits, die Flüsse sind dieses Jahr einfach zu warm gewesen, nicht gut für die Fische. An vielen Stellen war das Fischen verboten worden.)
Den Madision CG mochten wir sehr. Klar, er ist groß, aber die Lage am Madison bzw. abzweigend Firehole River machten ihn zu etwas besonderem. Aber auch der Platz war wunderschön, recht weitläufig, schattig, mit schönen Feuerstellen und angenehmen Nachbarn. Wir fanden ihn viel besser als später Grant Village CG. Die Kinder waren jedenfalls sofort im Wasser, wir kurz darauf auch. Tipp: Wasserschuhe anziehen, die Steine sind übel! Und zusammen mit der Strömung bekam ich rasch blaue Flecken.
So, jetzt habe ich schon wieder zu viel geschrieben. Tag 2 hier also kurz: Wir sind ganz früh morgens los, gigantisch, wenn die Sonne aufgeht und alles dampft um einen herum. haben uns Grand Prismatic Spring angesehen, dann weiter zum, ich glaube das Norris Geyser Becken (auch hier lohnt es sich sehr, die größeren Touren zu machen, um die Massen etwas zu vermeiden), zwischendurch ein paar Bisons (die gab es später noch öfter). Ja, irgendwie ging auch dieser Tag schnell vorbei und abends wieder in den Fluss und später einen dicken Burger vom Lagerfeuer, dann Marshmellows
Danke für den Tipp mit den Wasserschuhen, habe sie direkt auf die Liste geschrieben. Ich habe gerade 3 Nächte auf dem Madison CG im August 25 gebucht.
Ja, auch wenn es vielleicht etwas spießig ist, Wasserschuhe finde ich echt praktisch (auch am Strand). Nur richtiges, sportliches Schwimmen macht mit vielen kein Spaß, man merkt das Gewicht.