Heute ist Ostersonntag. Als wir früh am Morgen aus unseren Betten kriechen (die sind übrigens erstaunlich bequem) werden wir von wilden Truthähnen begrüsst. Sie streifen auf der Suche nach ein paar Überbleibseln um unser Womo herum.
Wir frühstücken zuerst mal und in der Zwischenzeit sind auch unsere Platznachbarn wach. Sie sind beschäftigt einen ganzen Sack voll hartgekochten Eiern zu verstecken. Viele davon stecken sie in die unzähligen Erdlöcher der Ground Squirrels , die hier so zahlreich vertreten sind. Später erzählt uns dann eine Rangerin im Joshua Tree NP, dass sie das schon ein wenig grenzwertig finde, da doch Schlangen oft in Erdlöchern Unterschlupf suchen . Na dann viel Spass. Die Kinder auf jeden Fall machen sich dann später auf zur fröhlichen Easter Egg Hunt. Ist ja nochmals gut gegangen, Schlangen soll es hier nämlich auch geben.
Es ist Zeit, dass wir uns auf den Weg machen, heute sind noch einige Meilen zu bewältigen. Wir fahren zuerst nach Santa Barbara. Eine Stadtbesichtigung steht nicht auf dem Programm, wir sind eher Naturmenschen, deshalb geht es dann auch gleich weiter zur Antelope Valley Poppy Reserve, die liegt westlich von Lancaster. Geplant ist eine ausgiebige Wanderung in den Mohn- und Wildblumenfeldern. Am Eingang zum riesigen Parkplatz, hat uns allerdings der nette Herr im Kassenhäuschen erklärt, dass die Blüte der Wildblumen dieses Jahr früher als üblich schon vorbei ist, da es den Winter hindurch zu wenig Regen gab. Okay dann können wir uns ja die Parkgebühr sparen. Enttäuscht ziehen wir von dannen. Tja das hätte man natürlich auch vorgängig mal schnell im Internet schauen können, ob es sich lohnt oder nicht. Zum Glück war es kein grosser Umweg.
Wir beratschlagen, was wir jetzt machen sollen. Für heute haben wir zum ersten Mal auf unserer Reise keinen CG zum Voraus gebucht. Schlussendlich entscheiden wir uns bis zum Saddleback Butte State Park zu fahren, da gibt es einen fcfs CG. Der Weg dorthin führt uns durch eine trostlose Umgebung, die Strassenränder sind oft von Abfall gesäumt. Wir wundern uns noch, warum dieses Problem hier so ausgeprägt zu Tage tritt. Das hatten wir auf unserer Reise in den restlichen Gegenden, in denen wir unterwegs waren, so nicht mehr erlebt – zum Glück. Im State Park selber und auch kurz vorher schon, war vom Abfallproblem nichts mehr zu sehen. Um 14 Uhr sind wir im CG. Wir haben freie Auswahl, ausser der Site vom Camphost sind alle Plätze frei. Hier ist eigentlich ein Wüstengebiet und die Temperaturen sind auch entsprechend hoch bei 28°C. Wir kommen mit dem Camphost ins Gespräch und fragen gleich mal nach wegen dem vielen Abfall. Die Antwort, dass es der relativ starke Wind in dieser Region ist, der den Abfall über weite Strecken verteilt, überzeugt uns nicht wirklich. Zumal wir auch alte Reifen oder Polstermöbel am Strassenrind im Nirgendwo gesehen haben. Sie, der Camphost, schlägt uns vor, zum Sonnenuntergang auf den nahegelegenen Butte zu wandern. Das wollen wir dann auch in die Tat umsetzen.
Im Moment ist es uns aber noch zu heiss und wir machen mal Siesta. So gegen 17 Uhr machen wir uns auf den Weg. Die Wanderung gefällt uns, wir kommen an einigen imposanten Joshua-Trees vorbei. Die letzten paar Meter steigt der Weg an, bis wir oben auf dem Butte sind. Wir geniessen die schöne Aussicht und Lichtstimmung zum Sonnenuntergang. Der Wind weht ziemlich hier oben und wir bleiben auch nicht allzu lange, wir wollen ja schliesslich wieder zurück sein bevor es ganz dunkel ist.
Mit dem letzten Tageslicht kommen wir an unserem RV an. Das war ein schöner Tagesabschluss.
Gruss
Michael