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Tag 4: Sonntag, der 21. September 2014 - Laufen hält jung oder Hochhäuser bis zum Abwinken

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Nina
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Tag 4: Sonntag, der 21. September 2014 - Laufen hält jung oder Hochhäuser bis zum Abwinken
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Fazit: 
Laufen hält jung

Heute lassen wir es etwas gemütlicher angehen (schliesslich gehöre ich ab heute zum "alten" Eisen Smile): an der Ecke haben wir das Café Europe entdeckt (eigentlich eine Kette – zumindest haben wir das in New York öfter gesehen – aber dieses hat uns mit am besten gefallen). In unserem Café Europe sitzt man schön an kleinen Bistrotischen mit Blick auf das Strassengeschehen und es gibt einen richtig leckeren Kaffee. Hansi entscheidet sich für Omelett, während ich die Pancakes nehme. Lecker!

Uns fällt auf, dass heute noch mehr Polizisten unterwegs sind wie sonst und dass überall Strassensperren aufgestellt und Autos abgeschleppt werden. Auch sind jede Menge eher sportlich/casual angezogener Menschen mit Zetteln unterwegs. Was ist da nur los? Hab ich den New York Marathon verpasst? Nein, der ist erst später im Jahr. Was dann? Es ist der „International day of action on climate change“ – über 300.000 Menschen haben sich alleine in New York daran beteiligt.

Eigentlich wollten wir heute mit Bikes in den Central Park gehen. Aber es war schon am morgen bewölkt und sah nach Regen aus. Schade, aber kein Problem. Dann machen wir heute Hochhaus-Watching.

Zuerst zwei Blocks hoch zum Central Park und zur Grand Army Plaza mit der Pulitzer Fountain in der Mitte. Hier befindet sich der südöstliche Eingang in den Central Park und die Pferdekutschen, die zu einer entspannten Fahrt durch den Central Park einladen, starten hier.

Und dort ist auch ein Apple-Store. Das besondere daran? Am Freitag ist das IPhone 6 herausgekommen und all diese Menschen wollen sich eines kaufen – so sah es übrigens die ganze Woche über aus wink

             

Weiter zur 5th Avenue zum Trump Tower mit seinem spektakulären 6 Stockwerk hohem Atrium. Ein Wasserfall stürzt 60m in die Tiefe. Restaurants, Cafés und zahlreiche Geschäfte sind hier untergebracht, darüber befinden sich Büros und Eigentumswohnungen, von denen die größte für sage und schreibe 10 Mio Dollar zu haben war.

    

Der Trump Tower ist mit dem ebenfalls sehenswerten Glasgarten des ehemaligen IBM-Gebäudes verbunden.

Was uns auffällt: Unterwegs immer wieder kleine Kirchen oder „spezielle“ Häuser inmitten der Wolkenkratzer – bizarr.

    

    

Bis 10:15 Uhr kann man im Skulpturengarten des MoMA Expresso trinken und zwar ohne Eintritt zu bezahlen - also nichts wie hin. Aber heute hat er geschlossen, weil es heute nacht leicht geregnet hat. Warum man dann nicht hinein darf? Der Bodenbelag ist aus einer Art Marmor und wenn es feucht/nass ist, ist es extrem rutschig – viel zu gefährlich. Schade!
Aber in dieser Strasse hat es ein paar echt nette schnuckelige Häuschen und exclusive Clubs. So hat es zumindest ausgesehen. Also weiter geht´s.

Aber ich muss mir zuerst bequemere Schuhe kaufen. Dabei habe ich mir extra für New York Segeltuchturnschuhe gekauft, weil ich – ja, so ein bisschen eitel bin ich schon - nicht mit Hiking-Schuhen rumlaufen wollte. Doch genau solche bequemen Schuhe kaufe ich mir jetzt. Damit laufe ich wie auf Wolken. Jetzt kann es weitergehen.

A propos Schuhwerk: In New York ist immer Laufen angesagt. Das merken nicht nur die Touris, das wissen die New Yorker schon lange. Und genauso laufen sie herum: Zum schicken Hosenanzug werden dann beispielsweise bunte Turnschuhe getragen, zum Kostüm flache Boots. Die schicken Büroschuhe hat frau dann in der Handtasche dabei und werden erst im Aufzug angezogen. Und bei Regen gibt es doch nichts praktischeres wie bunte Gummistiefel – recht haben sie.

Unser nächster Stop ist das Rockefeller Center, ein Komplex aus 19 Wolkenkratzern zwischen der Fifth Avenue und der Avenue of the Americas.

Die Lower Plaza wird im Winter als Schlittschuhbahn und im Sommer als Café und Restaurantterrasse genutzt wird. Während der Weihnachtszeit steht hier der eindrucksvollste Christbaum der USA.

Vor der Westwand des versenkten Gartens steht die vergoldete Statue des Prometheus. Rund um die Plaza wehen die Fahnen der bei der UNO akkreditierten Staaten.

Unmittelbar hinter dem versenkten Garten liegt das Hauptgebäude des Rockefeller Center, das 250m hohe General Electric Building mit den Studios der Radio- und Fernsehgesellschaft NBC.

Im 70. Stock, in 260m Höhe liegt die grosse Attraktion des GE Buildings, die Besucherplattform Top of the Rock. Doch dazu ist heute nicht das geeignete Wetter. Da werden wir ein anderes Mal nochmals herkommen.

Das Restaurant Rainbow Room im 65. Stockwerk war jahrelang geschlossen, wird aber Ende September 2014 wieder eröffnet.

                          

Auf der anderen Strassenseite befindet sich die St. Patrick´s Cathedral. Die katholische Kathedrale und Sitz des Erzbischofs ist das prächtigste Bauwerk New Yorks und die größte Kathedrale der Vereinigten Staaten. Leider ist die Kathedrale im Moment komplett mit einem Gerüst verbaut, so dass man von aussen nicht viel sieht. Und heute war Sonntag und wir waren gerade zum Ende des Gottesdienstes da. Es war unheimlich voll, aber – so glauben wir zumindest – der Erzbischof war persönlich da.
Gesehen haben wir leider nicht arg viel.

                                  

Nach so viel Hochhäusern wird es Zeit für einen Iced Coffee bei Starbucks. Während wir so dasitzen wundern wir uns über die vielen Chinesen, die vorbeikommen mit je einer amerikanischen und chinesischen Flagge. Man scheint sich zu kennen. Ich frage dann eine Gruppe und man erklärt uns, dass es sich um eine Art „Familientreffen“ mit hunderten von Chinesen handelt. Sie stehen dann alle zusammen in einer Reihe, schwenken ihre Fahnen und zeigen ein Banner auf chinesisch und lassen chinesische Musik dazu laufen. Alles verläuft friedlich, aber unter Polizeibeobachtung – wie alles hier in New York.

Wir starten unsere weitere Erkundung an der Bartholomew´s Church. Gleich dahinter steht das General Electric Building mit seiner unverwechselbaren Zackenspitze und einer schönen Lobby. Um Verwechslungen mit dem GE-Building am Rockefeller-Center zu vermeiden, nennt man es heute 570 Lexington Avenue, nach seiner Adresse.

    

Nun machen wir noch eine kleine Extrarunde: 

Vorbei am Lever House (390 Park Avenue/54th St.). Bei seiner Fertigstellung war das 21-stöckige Gebäude das Nonplusultra. Der einzige andere Wolkenkratzer mit Glasfassade – eine Innovation, die den Städtebau revolutionierte – war damals das Secretariat Building der Vereinten Nationen.

Einige Schritte weiter erhebt sich das Citigroup Center (153 E 53rd/Lexington Ave.). Es handelt sich um ein schlicht modernes, mit Aluminiumhaut im „Streifendesign“ überzogenes 300m hohes Bürohaus. Auffällig sind die vier dünnen Pfeiler, auf denen der ganze Bau ruht und außerdem das weithin sichtbare und markante dreieckige Dach, für das ursprünglich Sonnenkollektoren vorgesehen waren.

   

Zum Schluss noch das sogenannte Lipstick Building (853 3rd Ave/53rd St.). Es reckt sich wie ein überdimensionaler Lippenstift himmelwärts.

Dann sind wir wieder an der Bartholomew´s Church und wir laufen die Park Avenue weiter in Richtung Grand Central.

Doch zuerst kommt man noch am Waldorf-Asoria vorbei. Hier wird am Dienstag Präsident Obama zur UN-Vollversammlung erwartet. Die Vorbereitungen dazu sind überall in New York zu spüren. Jede Menge „Very important“ schwarze cars, die mit Polizeieskorde durch die Strassen fahren.

Kurz vor dem Grand Central, im Schatten des MetLife Building steht noch das Helmsley Building.

    

Und dann kommt auch schon das Grand Central Terminal. Ein künstlicher Himmel und prachtvolle Kronleuchter verwandeln das imposante Gebäude im Beaux-Arts Stil in ein Kunstwerk, es wirkt fast wie aus vergangenen Zeiten. Jeden Tag pendeln hier über 500.000 Passagiere.

Die prächtige Fassade des Grand Central zur 42nd Street ist unten mit Connecticut-Granit und oben mit Kalkstein aus Indiana verkleidet. Gekrönt wird sie von der schönsten Monumentalplastik Amerikas, The Glory of Commerce. Superstar der Skulpturengruppe ist Merkur mit dem Flügelhelm, der altrömische Gott des Handels und Gewerbe. Links von ihm zeigt sich Herkules in einer ungewöhnlich entspannten Pose, und Minerva, die Schutzgöttin im Alten Rom, schaut auf das chaotische Treiben der 42nd Street hinab. Die wunderbare Uhr unter Merkurs Fuß enthält das weltweit größte Stück Tiffani-Glas.

Herzstück ist die riesige Bahnhofshalle, die mehr von einem prächtigen Ballsaal als von einem Bahnhofsgebäude hat. Über dem prunkvollen Marmorboden wölbt sich ein 38m hoher künstlicher Himmel mit über 2500 Sternen. Eindrucksvoll ist auch der zweifache, der Pariser Oper nachempfundene Treppenaufgang. Einen guten Überblick bekommt man von den zwei Balkonen, von wo man das rege Treiben des Terminals beobachten kann. Ein echter Hingucker ist der Informationsschalter mit seiner vergoldeten Bahnhofsuhr, der Wert der Uhr soll bei rund 2 Millionen Dollar liegen.

Eine Brücke verbindet das Südende der Haupthalle mit der Vanderbilt Hall, dem ehemaligen Bahnhofswartesaal. Der Bogengang direkt unter der Verbindungsbrücke weist eine witzige Eigentümlichkeit auf, die sogenannte Whispering Gallery. Wenn sich zwei Personen an diagonal gegenüberliegenden Wänden aufstellen und etwas flüstern, klingt das wie durchs Telefon.

Im Untergeschoss lädt der Grand Central Market ein, einem über 70m langen Gang mit Ständen voller wunderbarer frischer Lebensmittel und Kunsthandwerk. Hier gibt´s alles, von Knusperkrustenbrot und Obstkuchen bis Hummer, Hähnchen, Obst,  Gemüse und geröstete Kaffeebohnen. Wir brauchen mal wieder eine Pause.

Architektonischer Höhepunkt der Strasse ist unumstritten das 1930 errichtete Chrysler Building, mit dem der Autohersteller Walter P. Chrysler seinen Namen verewigen wollte. Mit fast 319 Metern war es ein Jahr lang der höchste Wolkenkratzer New Yorks. Nach der Fertigstellung des Empire State Buildings 1931 büsste es diesen Ruhm jedoch ein.

Die 56m hohe Krone mit ihren aus rostfreiem Stahl gefertigten Bögen und Dreiecksfenstern, die dem Gebäude ihr charakteristisches Aussehen verleiht, ist von fast überall zu sehen. Sie ist zugleich ein gelungener Racheakt und auch ein Bravourstück moderner Technik. Sie wurde unter strengster Geheimhaltung im Treppenhaus zusammengeschraubt, durch eine spezielle Öffnung in die Höhe gestemmt und in nur 1,5 Stunden aufgestellt.

Die Wasserspeier: Stählerne amerikanische Adlerpaare scheinen von den Ecken des 60.Stockwerks abzugeben und verleihen dem Gebäude einen unheimlichen, gotischen Touch. Weiter unten, im 30.Stockwerk, erinnern riesige geflügelte Wasserspeier an Chrysler Kühlerhauben.

Die Lobby war als Ausstellungsraum für Chrysler-Autos gedacht. Sie ist mit tiefrotem marokkanischem Marmor, weißem Onyx und Intarsien aus Edelhölzern geschmückt. Die Fahrstuhltüren haben die Grabkammern Tutenchamuns zum Vorbild.
Besucher dürfen jetzt nicht einmal mehr in die Eingangshalle.

  

  

Weiter die 42nd  Street nach Westen zur New York Public Library, der zweitgrössten Bibliothek der USA.  Der Eingang des tempelartigen Repräsentationsbaus befindet sich in der 5th Avenue . Die von zwei steinernen Löwen „Patience“ und „Fortitude“ flankierte Freitreppe vor der Bibliothek ist im Sommer ein beliebter Lunchplatz für die Angestellten aus den umliegenden Büros

Hinter der Bibliothek erstreckt sich der kleine, nach einem Herausgeber der New York Evening Post benannte Bryant Park, einer der hübschesten Plätze mitten in Manhatten und eine Ruheoase im umtriebigen Midtown. Unter Bäumen kann man hier gut sitzen (und dank Hotspot seinen Laptop nutzen), es gibt eine Minibibliothek, man kann Boulespielen oder Tanzen lernen und es gibt auch ein Karussell.

    

 Von hier aus ist es nicht mehr weit zum Times Square, wir haben wieder Hunger und Glück. Kurs vor dem Times Square ist gerade eine Art „Fressmeile“ aufgebaut und wir haben die Qual der Wal. Was sollen wir nur essen? Wir entscheiden uns für asiatisch: Chicken, bzw. Shrimps auf Reis. Hm, ist das lecker.

    

Was uns aber auffällt: Bei Strassenfesten oder ähnlichen Veranstaltungen im Freien wird kein Alkohol ausgeschenkt. Und dabei hätten wir so richtig Lust auf ein richtig kaltes Bier.

Also halten wir nach dem Essen nach einer entsprechenden Lokalität Ausschau und werden fündig – ein irisches Pub mit selbstgebrautem Bier, die Heartland Brewery. Hm, das geht runter wie Öl. Und das Essen sieht auch superlecker aus – das müssen wir uns merken.

Bleibt  gesund smiley

Nina

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Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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RE: Tag 4: Sonntag, der 21. September 2014 - Laufen hält jung od

Hi Nina,

eine tolle Leistung zu Fuß - kein Wunder, dass du bequemes Schuhwerk laufen müsstest !  Und auch eine sehr ausführliche  Beschreibung  der einzelnen Gebäude.

Besonders gefallen haben mir die Bilder und deine Beschreibung des Bryant Parks  mit deutlich mehr "Betrieb" als wir ihn angetroffen haben.

Insgesamt eine schöne Erinnerung an unsere Woche in NYC.

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Nina
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Beigetreten: 20.01.2013 - 14:31
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Hallo Bernhard, ja, der

Hallo Bernhard,

ja, der Bryant Park hat uns auch so richtig gut gefallen. Wir sassen mindestens eine Stunde da und haben das Treiben beobachtet und uns wurde nie langweilig. Vor allem war da so eine schöne entspannte Stimmung zu spüren, überhaupt nichts von der Hektik der Stadt.

Und solche "Oasen der Ruhe" sind auch nötig. Und die sind auch überall zu finden - mal ganz offensichtlich, wenn es sich um einen Park handelt, mal eher etwas versteckter, im Innenhof oder der Empfangshalle eines Gebäudes.

Bleibt  gesund :-)

Nina

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