Wir können es kaum glauben: nachdem die Wetter-Vorhersage heute eher Bewölkung vorhergesagt hat, zeigt sich heute früh strahlend blauer Himmel. Glück gehabt! Warum das so wichtig ist: Heute steht der Heliflug an. Gebucht haben wir bei Helicopter Flight Services die Ultimate-Tour.
Der Heliport für alle Anbieter befindet sich am Downtown Manhatten Heliport, d.h. wir müssen wieder bis South Ferry fahren und von dort aus geht es dann in die andere Richtung zum Heliport.
Um 10:30 Uhr haben wir unseren Flug, um 10 Uhr sollen wir dort sein. Gleich am Eingang werden wir von „unserem“ Betreuer begrüsst, die Personalien werden aufgenommen, die Formalitäten erledigt, dann werden wir zu sechst auf das Flugfeld hinausgeführt und dann kann es losgehen. Und was soll ich sagen? Wie schon beim Grand Canyon Flug bin ich (relativ) gesehen die leichteste in der Gruppe und das heisst: Ich darf vorne beim Kapitän sitzen – Glück gehabt!
Wir fliegen einmal um die Freiheitsstatue herum, den Houston-River hinauf bis zum Yankee Stadium und dann in einem grossen Bogen wieder zurück. Immer mit Blick auf Manhatten, den Central Park, die Skyline.
Die 20 Minuten gehen leider viel zu schnell vorbei. Mit einem breiten Grinsen stehen wir dann wieder draussen und überlegen uns : Was nun?
Das Wassertaxi nach DUMBO legt gleich am Pier 11 ab, also ist Brooklyn angesagt. Wir geniessen die kurze Überfahrt – natürlich wieder mit Manhatten-View – und ich bin dann erstaunt, wie nah die einzelnen „Sehenswürdigkeiten“ beieinander liegen. Uns soll es aber recht sein.
Wir nutzen das tolle Wetter und mieten uns bei Bike&Roll ein Bike und fahren den neu angelegten Brooklyn Bridge Park entlang. Insgesamt etwa nur 2 km mit Grünanlagen, Fahrradwegen, Bühnen, Lokalen, Spielflächen und Pool, aber auch renaturiertes Marschland und fishing-piers. Die Entfernungen sind nicht wirklich der Rede wert, aber es ist ein schöner Ausflug.
Noch schnell zum Empire Fulton Ferry Park und zu Janes Carousel, ein historisches Karussell von 1922.
Und dann geben wir nach etwa 1,5 Stunden die Bikes schon wieder ab.
Der Hunger ruft. Natürlich wollen wir zur legendären Grimaldi´s Pizzeria. Aber was ist das? Die Schlange ist so lange, da stehen wir ja heute abend noch. Nein danke, so gut kann keine Pizza sein. Bei Juliana, gleich daneben, ist die Schlange nicht ganz so lange, aber immer noch zu lang. Auch dazu haben wir keine Lust. An der Ecke ist relativ neu ein Shake Shack – natürlich auch proppevoll – und nach zwei Tagen Burger sind wir jetzt auf Pizza eingestellt. Mir ist um die Ecke noch ein anderer Italiener aufgefallen, Ignazio´s Pizza. Lass uns dort mal hingehen – der ist zwar nicht ganz so legendär, aber die Pizza war trotzdem super – ganz ohne Wartezeit. Und was soll ich sagen? Glück gehabt. Weil nach uns hat sich auch hier eine ziemlich lange Warteschlange bis auf die Strasse gebildet.
Jetzt ein Eis von der legendären Brooklyn Ice Cream -Factory – aber alles was legendär ist, ist halt voll. Also kein Eis und gleich hoch auf die Brooklyn High Pomenade, auch Esplanade genannt. Unter dem schmalen Parkstreifen verläuft der Brooklyn-Queens-Expressway.
Von hier aus hat man einen tollen Blick von der Statue of Liberty, über die Skyline des oberen Manhattans, den regen Wasserverkehr auf dem East River bis zur Brooklyn Bridge. Den sollte man sich nicht entgehen lassen.
Eigentlich wollten wir hier so lange bleiben, dass wir zum Sonnenuntergang die Brooklyn Bridge zurückgehen. Doch bis dahin ist es noch arg lang und es ziehen immer wieder Wolken auf – es wird doch nicht regnen? Also verzichten wir auf Brooklyn-Bridge bei Sonnenuntergang und machen erst einmal einen kleinen Spaziergang durch den Brooklyn Heights Historic District. Eine schöne Gegend, alternativ angehaucht, mit vielen kleinen (Bio-)Läden, schnuckeligen kleinen Häuschen und vielen jungen Familien. Also hier wohnt man – sofern man es sich leisten kann. Gefällt uns sehr sehr gut. Von der Hektik New Yorks spürt man hier gar nichts.
Wir entdecken einen Starbucks und ein neues leckeres Getränk: Iced coffee mit Milch und Vanilla-Geschmack. Schön erfrischend und lecker. Damit setzen wir uns noch einmal in den Park, geniessen die Aussicht, beobachten die Menschen und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen.
Dann laufen wir weiter Richtung Cadman Plaza, dem Zugang zur Brooklyn Bridge. Da Hansi keine Lust mehr zum Laufen hat, schlägt er vor, die City Bikes zu nutzen. Seit neuestem stehen an jeder Ecke New Yorks jede Menge blaue (City-) Bikes rum. Gegen eine Kaution von 100 Dollar (Betrag wird auf der Kreditkarte nur „geblockt“ aber nicht abgebucht) kann man die Bikes gegen eine Gebühr von 9,90 Dollar /Tag (25,Dollar für 7 Tage) bis zu 30 Minuten umsonst ausleihen. Danach fällt eine gestaffelte Gebühr an. Das ist doch mal eine Sache. Wir haben jetzt schon so oft Bikes gesehen, dass wir uns für die 7 Tage entscheiden und uns zwei Bikes mieten.
An jeder Station befindet sich eine Säule, wo man die Bikes mieten kann. Die Anweisung ist auch auf deutsch verfügbar. Wenn das ganze Bezahl-Prozedere abgeschlossen ist (das ist echt durchdacht: man kann auch gleich 2 Bikes mieten), bekommt man einen Code zugewiesen – der kommt auch als Beleg raus – mit dem man das Bike freischalten kann. Ab dann zählen die 30 Minuten. Uns war klar, dass uns die 30 Minuten nicht reichen werden, aber so können wir das Bike dann in Manhatten zurückgeben.
Also auf zur Brooklyn Bridge– da sind wir an einem sonnigen Samstag nachmittag natürlich nicht alleine – und wir überqueren mit tausenden weiteren Menschen die Brooklyn Bridge und geniessen die Aussicht und das Treiben. Es gibt zwar getrennte Fussgänger – und Bikespuren, doch da hält sich kaum jemand dran und entsprechend chaotisch geht es dann auch zu.
Die Brooklyn Bridge führt zum City Hall Park, wo eine ganze Reihe städtischer, staatlicher und Bundesbehörden steht. Wir bestaunen dann noch die vielen Regierungsgebäude und geben dann das Bike wieder zurück. Dazu schiebt man das Bike einfach ganz fest in die Halterung zurück und wartet, bis das OK-Lämpchen aufleuchtet. Theoretisch könnte man jetzt ein anderes Bike nehmen und wieder 30 Minuten fahren. Dazu würde man dann einfach die Kreditkarte, mit der man bezahlt hat, einschieben und schon bekommt man einen neuen Code zugewiesen. Geht wirklich ganz easy. Wenn die Station besetzt ist, bekommt man 15 Minuten dazu, um zur nächsten Station zu gelangen.
Nun sind wir also wieder Fussgänger. Ein Stück durch Chinatown - lange nicht so schön wie in San Francisco - und weiter nach Little Italy, wo gerade das San Genaro-Fest gefeiert wurde.
Unterwegs sehen wir noch ein typisch New Yorker "Parkhaus" – tricky, nicht wahr?
Hunger haben wir noch nicht wirklich, deshalb fahren wir gleich durch zum Hotel und holen uns im Supermarkt noch eine Kleinigkeit zu essen und ein schönes kaltes Absackerbier. Dann wollen wir nur noch eines: Füsse hochlegen und dem Treiben von New York vom Fenster aus zuschauen und zuhören. Uns gefällt New York immer mehr – vor allem die kleinen Viertel und Parks abseits von den überlaufenen Touristenattraktionen.
Hallo Nina,
was für ein toller Tag. Vielleicht sollten wir das eins zu eins mal nachreisen. Nur weiter so. Die Skylinebilder sind so klasse
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Nina,
Es tut sich was auf der Brooklyn- Seite von NYC innerhalb der beiden Jahre seit unserem Besuch !
Resekt , dass ihr so kurzentschlossen euch mit einem fahrbaren Untersatz angefreundet habt, da wird der Radius einfach größer.
Auch uns hat die Atmosphäre in den kleinen Straßen Brooklyns sehr gefallen, " Breaking the jail of Manhattan"
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
ja, in Brooklyn - aber auch in New York - hat sich einiges getan, vor allem was den Umbau von brachliegender Industriefläche (im weitesten Sinne) in Grünflächen und Anlagen für die Allgemeinheit angeht. Da gibt es viel zu entdecken.
Leider haben wir "the jail of Manhattan" nur an diesem Tag verlassen. Obwohl es ausserhalb von Manhatten noch soooo viel zu entdecken gibt. Aber für uns gibt es ziemlich sicher ein nächstes Mal
Bleibt gesund
Nina
Unsere neue Homepage: Unterwegs mit Nina und Hansi