Ich habe schlecht geschlafen. In der Nacht war ein großes Gewitter und sehr starker Regen.
Ich und Regen auf einem Wohnwagen- bzw. Reisemobildach. Für Nicht-Brigitte-Kenner: Ich habe vom Einsetzen des ersten Regentropfens (und den höre ich!!) bis zum Morgen nicht mehr geschlafen, d.h. ab 0:16 (ich habe auf die Uhr gesehen) Uhr war Wachsein angesagt. Rolf-Dieter hat natürlich bestens geschlafen.
Wir sind früh aufgestanden, denn heute liegen weitere 300 Meilen (483 km) vor uns. Rolf-Dieter hat eine „Abkürzung“ zur nächsten Interstate herausgesucht. Alles läuft sehr gut. Doch dann passiert es: Wir passieren eine Brücke über den Mississippi.
Diese Brücke ist relativ schmal und ausgerechnet da kommt uns ein großer Truck entgegen. Rolf-Dieter muss nach der rechten Seite korrigieren, aber dort stehen –natürlich direkt auf dem Seitenstreifen- die Brückenpfeiler. Der rechte Seitenspiegel schlägt dagegen, klappt weg und der Spiegel ist gesprungen. Der untere Seitenspiegel ist Gott sei Dank ganz geblieben.
Beide Spiegel haben sich allerdings aus ihrer Halterung gelöst und baumeln lustig in der Gegend herum.
Nach der Brücke ist eine kleine Ausweichstelle, wir halten an und sehen nach. Wir können die Spiegel wieder in die Halterung drücken und fahren jetzt mit einem gesprungen oberen Seitenspiegel weiter.
Das sind auf unserer Reise die ersten grauen Haare, die ich bekommen habe.
Viele von Rolf-Dieter bei der Reiseplanung ausgesuchte Straßen stellen sich jetzt als schmal heraus und durch lange Baustellen und Umleitungen wird nichts aus der „Abkürzung“. Auf der Landkarte sehen die Straßen recht gut aus und auch das Navi sagt nichts Gegenteiliges.
Doch die gehen alle von normalen Autos und nicht von „Traumschiff“ aus.
Jetzt kommen noch einige graue Haare dazu, denn hier (auf der Umleitungsstrecke) gibt es keine befestigten Seitenstreifen und Rolf-Dieter hat oft die Grasnarbe rasiert. Doch endlich sind wir wieder auf der Autobahn.
Gott sei Dank, diese Strecke war nun wirklich nichts für schwache Nerven (die ich eigentlich nicht habe, in diesem Fall aber schon) und ich verfluche Rolf-Dieter insgeheim.
Spätnachmittags erreichen wir Kansas City in Kansas.
Wir finden einen schönen Campground vor und auch das Internet funktioniert.
Heute ist es wieder sehr heiß. Wir haben uns noch nicht an das diese Temperaturen gewöhnt
Was also tun wir? Ab ins „Traumschiff“, Fenster und Tür zu und unter die Klimaanlage zum Regenerieren. Für heute ist es genug.
Doch dann die Frage: Hast Du Hunger und was soll ich kochen?
Keiner von uns beiden hat Hunger. Also wieder Knatschbrot mit Käse und ein bisschen frisches Obst dazu.
Noch die Tour von morgen besprechen und dann ab ins Bett.
Gefahrene Meilen: 292 Meilen (470 Km)
Campground: Kansas City East/Oak Grove KOA
Adresse: 303 NE 3rd Street Oak Grove, MO 64075
GPS: 39.01898,-94.12592