Samstag 12.04.2014
Wir stehen pünktlich um 9.00 Uhr am Propangastank und auch der Servicetechniker erscheint. 5 Gallonen dieses für uns so wichtigen Brennstoffs verschwinden in unserem Gasbehälter, ich bezahle noch schnell 18 Dollar im Office und dann vertrauen wir uns wieder der US 67 South an.
Man warnt mich bei der Abfahrt noch vor dem nächsten Streckenabschnitt der 67, weil es dort wegen der rücksichtslosen Öltrucks in den letzten Tagen zu mehreren Unfällen gekommen sei.
Zunächst erscheint die Landschaft wie gestern, doch dann tauchen plötzlich Bohrtürme und Ölpumpen auf, die in dieser trostlosen Landschaft stumpfsinnig vor sich hin nicken.
Immer häufiger habe ich die Schnauze eines Trucks im Rückspiegel, der nur darauf wartet, an mir vorbei zu ziehen. Wenn es mehrere sind fahre ich schon einmal in eine Ausbuchtung, um diese Ungetüme an unserem RV vorbei zu lassen.
Auch dringt immer stärker der Geruch von Öl in unser Fahrzeug. Eine ganze Horde von kleineren Servicefahrzeugen überholt uns ständig. Als wir die Abzweigung nach Midland erreichen lässt dieser Verkehr schlagartig nach und wir haben die Straße fast wieder für uns allein.
Pause am Straßenrand
Den Schluss der Fahrt legen wir auf der Interstate 10 zurück, die von Phönix bis Galveston führt. Die Meilen ziehen sich wie Kaugummi und wir sind froh, als wir nach 5 Stunden die Abfahrt nach Balmorhea erreichen. Hier finden wir auch den ersten Hinweis auf den State Park, in den wir um 15 Uhr einbiegen. (ein Tipp von Gisela aus dem Forum)
Wir müssen uns gleich in eine Warteschlange einreichen und am Office verkündet ein Schild: Campground and Motel full! Wie gut, dass ich auch diesen Park zwei Tage vorher übers Internet reserviert hatte. Die Formalitäten sind daher schnell erledigt und wir rollen langsam in den Camploop ein. Wir haben Glück, denn Site 21 (mit Wasser und Strom) liegt am Ende des Platzes und haben sogar ein eigenes Häuschen mit Tisch und Bank. Die Anschlüsse sind schnell hergestellt.
Internet und Telefonnetz gibt es nur in der Nähe des Office und da wir die Lieben daheim über unsere Ankunft informieren wollen, machen wir uns auf den Weg dorthin. Unterwegs begegnen uns immer mehr neue Gäste, die sich an diesem Wochenende hier aufhalten wollen.
Leider ist die Verbindung am Office nicht sehr stabil, aber letztlich erreichen wir unser Ziel. Am Wohnmobil belohnen wir uns danach mit einem kühlen Drink. Uns fällt auf, dass hier ein starker Wind weht, der den grauen Staub über den Platz treibt.
Als ich ein paar Fotos schieße, taucht ein Nachbar aus einem der gigantischen RV Busse auf und fragt, ob unser Fahrzeug neu sei. Ich erzähle ihm die Geschichte von den Überführungen. Er war 8 Jahre in der Nähe von Frankfurt stationiert und ist jetzt im Ruhestand. Sein Weg führt ihn von seiner Heimat Louisana nach Seattle, von wo er mit seiner Frau eine Kreuzfahrt nach Alaska gebucht hat.
Wir machen uns anschließend zu den beiden großen Becken auf, die von mehreren artesischen Quellen gespeist werden. Hier herrscht schon reger Wochenendtrubel, viele der Picknickplätze sind mit Familien belegt, im dauerhaft 23° warmen Wasser, das bis zu 7 Meter tief ist, tummeln sich Einzelschwimmer und Tauchschulen, die Kenntnisse im Flaschentauchen vermitteln.
Es ist schön, dem Treiben einfach zuzuschauen.
Picknick im Park
Am Abend genießen wir unser Essen im Wohnmobil, da man draußen wegen des zunehmenden Sturms nicht sitzen kann. Der Wind schüttelt unser Fahrzeug immer stärker durch, aus dem lauen Abend unter dem roten Dach unseres Häuschens wird es leider nichts. Also schauen wir uns einen Krimi auf unserer Fernsehanlage an, die in diesem Fahrzeugtyp (Leprechaun) eingebaut ist. Es funktioniert prächtig und so macht uns der Sturm draußen nichts aus.
Um 22.00 Uhr schlafen wir ein, immer wieder geweckt vom Heulen des Windes.
Sonntag 13.04.2014
Gegen Morgen hat der Sturm nachgelassen und wir schlafen bis 8.00 Uhr.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Office, um Kontakt zur Heimat herzustellen.
Leider sind die Nachrichten nicht positiv, unser 13 Jahre alter Hund Tashi hat durch ein Zeckenmittel einen allergischen Schock erlitten und unsere Tochter musste die Tierärztin aufsuchen. Er bekam eine Cortisonspritze und er scheint auf dem Wege der Besserung zu sein. Wir erkunden danach den Rest des Parks, leider hat der Wind wieder zugenommen und so nehmen wir vom Baden Abstand, denn der Weg von dort zum Wohnmobil ist recht lang.
Es wird ein echter Erholungstag am Wohnmobil, den wir aber dennoch genießen. Der Himmel ist zwar blau, der Sturm trübt die Stimmung aber ein wenig ein.
Am Abend gibt es Lachs mit gedünstetem Gemüse, dazu einen Chardonnay.
Was will man mehr. Morgen brechen wir zu den Carlsbad Caverns , einem Unesco Weltnaturerbe auf. Das Gebiet, das 189 qkm umfasst, wurde 1930 zum Nationalpark aufgewertet. Die Distanz dorthin beträgt nur 140 Meilen.
Sind um 11.00 Uhr New Mexico Zeit auf dem White City RV Park angekommen. Erhalten einen Platz mit Full Hook up und Wifi.
Platz ist ungepflegt, liegt aber günstig zum Nationalpark. Wir wollen morgen früh die Caverns besichtigen und dann zum Brantley Lake State Park fahren. Dort haben wir vor 3 Jahren Didi kennengelernt. Am Mittwoch geht es dann zu meiner Schwester und ihrem Mann nach Alamogordo.
Das Wetter schlägt wieder Kapriolen, die Temperatur ist von über 30° auf 8° Celsius gefallen. Für die nächste Nacht gibt es eine Frostwarnung. Im Süden der USA steigt das Tornadorisiko!
Hallo Werner,
den Balmorhea State Park hatten wir 2012 eigentlich auch für zwei Nächte in der Planung. Als wir dort ankamen war aber leider geschlossen da wegen eingeschleppter Bakterien das ganze Wasser der Becken abgelassen werden und alles gereinigt werden mußte. Da es bei uns damals schön sonnig und warm war trauere ich dem gerade wenn ich Deine Fotos sehe noch sehr nach. Aber wer weiß evtl. machen wir ja nochmal so eine Tour und kommen dann evtl. wieder vorbei.
Euch wünsche ich erstmal wieder steigende Temperaturen und weniger Wind damit Ihr noch mehr Spaß an Eurer Tour habt.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Hallo Werner,
ich kann mich noch gut an die einsame Straße mit den Ölpumpen erinnern.
Schade, dass es bei Euch so windig war im Balmorhea SP, wir konnten damals abends sehr lange draussen sitzen.
Herzliche Grüsse Gisela
Hi Werner,
du bist meines Wissens der erste, der von der Benutzung des Fernsehers berichtet ; -))) -- natürlich nur wegen des Sturmes !
Weiter gute Fahrt !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Anita & Werner,
ja, ich kann mich noch sehr gut an die Tage vor drei Jahren erinnern, der herrliche Platz am Brantley Lake, den Sonnenuntergang, den Wein und die netten Gespräche. Erika und mein Vater haben ebenfalls noch oft nach der Reise von diesem Abend geschwärmt.
Morgen wird mein Vater beigesetzt.
Euch noch eine gute Weiterreise und stoßt auf uns am Brantley Lake an.
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Hallo!
wir haben Werner heute zufällig am Brantley Lake getroffen. Wir sitzen hier zusammen und Werner hat natürlich den Wein ausgepackt
Ein sehr schöner Abend mit Werner, Anita, Klaus und Heidi.
Vg
Torsten
[Edit: Twitter link durch inline Bilder ersetzt]
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo an alle,
das sieht ja nach einem sehr unterhaltsamen Abend aus und Euer Gesang war sicher über den ganzen See zu hören, wunderbar.
Euch allen noch eine tolle Weiterfahrt und weiterhin so viel Spaß.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Zusammenfassung in Kürze
Montag:
Fahrt in die Carlsbad Caverns und Besichtigung der Höhle-sehr beeindruckend.
Dienstag: Campgroundwechsel-zum Brantley Lake, auf dem wir vor drei Jahren bereits waren.
Wir treffen zwei weitere Überführer-einen davon aus dem Wohnmobil Forum.(Torsten und Karin) Am Abend Gesang vor dem RV!
Mittwoch: Fahrt zu Felizitas und Peter nach Alamogordo.
Leckere Pizza gegessen und Paulaner getrunken.
Am Abend zickt unser Kühlschrank.
Donnerstag: Anruf bei Roadbear-man empfiehlt uns einen RV Repair-Fehler wird schnell gefunden und reapiert. (20$)
Danach Besuch in den White Sands-erneut Torsten und Karin
getroffen.
Nachmittag im Pool!
Eine Reise gleicht einem Spiel. Es ist immer etwas Gewinn und Verlust dabei - meist von der unerwarteten Seite.“ (Goethe)