14. Tag - "Wollen wir doch noch da lang?"

Heute morgen sind wir fit und ausgeschlafen. Der gestrige Tag hat unsere Batterien wieder komplett aufgefüllt. Wir stehen früh auf und versuchen, einen Platz auf dem Squaw Flat Campground zu ergattern und wir haben Glück. 

Nach einem kleinen Frühstück packen wir unsere Rucksäcke. Wir haben uns schließlich heute dazu entschlossen, direkt vom Campground zum Druid Arch und zurück zu laufen. Das sind über 20 km. 

Das erste Stück geht es immer über Felsen, erstmal gerade, dann hoch und runter. Danach läuft man durch vertrocknete Natur, ein kleiner Bach läuft aber unten durch. Zum Schluss geht es im Flussbett weiter. Wir sind von diesem Park super fasziniert. Er ist eher für wanderer ausgelegt, die gerne lange laufen - vielleicht sogar mit Zelt unterwegs sind. Es gibt kaum Wanderwege unter 16km. Deshalb sind hier einerseits kaum Leute und andererseits sind diese Leute sich sehr der Natur bewusst. Nirgendwo anders haben wir so unberührte Natur gesehen. Der Soil ist riesig dick, die Pottholes sind auch riesig und man sieht sogar die Krusten drin. Es gibt nur einen ganz schmalen Weg zwischendrin, wo man schon aufpassen muss, dass man nicht mal die Balance verliert und doch daneben tritt. Wir haben uns richtig gefreut, dass hier die Natur wirklich noch richtige Natur ist.

Am Flussbett geht der Weg immer mal links uns rechts ab, letztendlich kommt man aber immer zurück zum Flussbett. Gegen Ende, kurz vorm Arch, treffen wir drei Wanderer. Sie hören uns reden und kommentieren "Ja, auf die Idee, so eine Wanderung an so einem heißen Tag zu machen, können nur Deutsche kommen" ;) . Wir unterhalten uns kurz, aber wir sehen uns ja oben am Arch wieder. 

Plötzlich stehen wir vor einem Hügel. Bis hierhin war der Weg ganz einfach. Dieser Hügel ist aber recht schwierig. Der Weg ist nicht so recht zu erkennen und überall bröckelt der Sand und die Steine weg. Ich bin eine ganze Weile auf der falschen Spur, Thore wartet, ob ich einen Weg finde. Weiter oben kann ich dann den Weg erkennen. Thore steht quasi direkt neben der Plattform vorm Arch. Also zurück und da rauf. Es ist ganz wunderschön hier. Bis hierhin sind wir 11,3 km gelaufen. 

Eine kurze Weile später kommen auch die anderen drei und wir verbringen eine nette Mittagsstunde hier oben mit unserem mitgebrachten Essen. 

Thore und ich sind noch sehr gut drauf und beschließen, doch mal zum Eingang zum Chesler Park zu laufen. Wenn es uns dann noch gut geht, werden wir den kreis noch gehen. Wir laufen eine ganze Weile durch das Flussbett, bis wir denken, dass wir zu weit sind. Wir sprechen eine Gruppe an, deren Führer Rob uns erklärt, wo wir ungefähr hinmüssen. Wir waren einen km zu weit gelaufen. Also wer Abzweigungen sucht: Nicht durchs Flussbett, sondern über die Seitenwege, denn da sind die Schilder! Wir finden nach einer Weile Suchen den Weg und man findet hier noch 2 Höhlen und dann läuft man eine ganze Weile durch Wiesen, bevor man zu den schönen Felsen kommt. Wir finden, es hat sich gelohnt. Nach dem Kreis im Chesler Park gehen wir die letzten 7 km den gewohnten Weg zurück. Kurz vor dem Ziel (ca. 2 km) bekomme ich doch noch Panik, denn uns geht das Trinken aus. So lang war die Wanderung ja nicht geplant. Wir schaffen es trotzdem und sind überglücklich, als wir den Parkplatz am Trailhead sehen.

Es war eine ganz wunderbare Wanderung und wir haben viel gesehen und es genossen, so lange unterwegs zu sein. Der Druid Arch ist letztendlich eine leichtere Wanderung als der Chesler Park, aber beide sind nicht all zu schwer, es gibt jedoch zwischendurch Hindernisse zu überwinden und es ist natürlich eine große Distanz. Wir sind 26,7 km und 784 Höhenmeter gelaufen. Am anstrengendsten war einfach die Sonne. Leider kann ich gar nicht alle Fotos zeigen. Wir haben so viele gemacht von dem wundervollen Weg. 

Wir machen uns noch Burger zum Abendessen und sind ein wenig traurig, dass wir, müde wie wir sind, die Feuerstelle nicht benutzen. Wir kommen mit Sicherheit mal wieder.