Tag 04: Über Scotts Bluff in den Fort Robinson State Park (Nebraska)

Tag 4: Über Scotts Bluff zum Fort Robinson State Park in Nebraska

Nach einer erholsamen Nacht, die auch dadurch nicht getrübt wurde, dass der Camper doch immer etwas schaukelte, wenn jemand sich umdrehte, und einem ausgiebigen Frühstück bei schönen Wetter ging's weiter. Ziel war der Fort Robinson State Park in Nebraska und die Hoffnung auf ein erstes nettes Lagerfeuer. Als Zwischenetappe hatten wir uns wie viele vor uns das Scotts Bluff National Monument auserkoren. Cheyenne mit den Frontier Days wollten wir nicht ansteuern, vermutlich wäre es schlicht zu voll gewesen und zudem lag ja eine relativ lange Fahrt vor uns. 

Scotts Bluff erwies sich jedoch als Volltreffer. Nicht unbedingt wegen der Bergformation selbst oder der kleinen Outdoor-Ausstellung von Planwagen bzw. der Ausstellung im Gebäude selbst, die über den Oregon Trail informierte, sondern weil wir pünktlich mit der "American Solar Challenge" ankamen. Ein Haufen abgefahrener Solarautos, die von Studenten gebaut, betreut und gefahren wurden, die unseren Kindern und uns breitwillig Auskunft gaben und für ihr Anliegen und ihre Unis warben. Dazu dann das Junior Ranger Programm, das auch den Ralley und den Oregon Trail zum Thema hatte. Ja, man kann nie früh genug den Grundstein legen, damit die jungen Herren Richtung MINT gehen (auch wenn ich selbst die entgegengesetzte akademische Laufbahn eingeschlagen habe, aber beide sind begeisterte Tüftler und wir bauen in der Freizeit an RC Autos und Flugzeugen herum... ):

Die eigentliche Landschaft bzw. das Monument geriet dadurch zur Nebensache, war aber trotz der enormen Hitze sehenswert. Klar, nett wäre es gewesen, mit dem Camper da hoch fahren zu können, aber man kann nicht alles haben. Und auf eine einstündige Wanderung hatten wir in der Mittagshitze keine Lust.

Der weitere Weg zum State Park war dann doch etwas lang, wenngleich mich persönlich auch die eher eintönige Landschaft in den USA fasziniert. Das entspannt einfach. Je näher wir dem Park kamen, desto düsterer wurde allerdings der Himmel. Immer häufiger war die Straße von Schauern nass. Als wir dann in Fort Robinson (ein ziemlicher ausgebauter historischer Park mit Museum, Shop, diversen historischen Gebäuden und einem großen Campingplatz) waren, war es drückend schwül. Pünktlich mit den ersten dicken Regentropfen und den ersten Blitzen erreichten wir unseren Stellplatz. Kurz danach brach die Flut auch herab. So stark, dass es durch die Belüftungsklappen vom Camperdach drückte und reintropfte. Glücklicherweise dauerte das Spektakel nicht allzulang, aber an Lagerfeuer war nicht mehr zu denken. 

Draußen zu sitzen machte wegen der Nässe, Luftfeuchtigkeit und vor allem der brutalen Mückenattacke auch wenig Spaß -- und nach einer Münz-Dusche auf dem Platz (einer der schlechteren, klein, eher dreckig und der Duschstrah extrem nah an der Wand), anschließendem Abendessen ging der Tag dann in gemeinsamen Gesprächen und einem Brettspiel zu Ende. Morgen dann ab in die Badlands, wo wir 2 Tage auf dem Campingplatz bleiben wollen. 

PS: Zwischendurch nach Scotts Bluff haben wir noch kurz einen Supermarkt aufgesucht, um Off und Sandwiches zu kaufen und dabei dieses edle und teure Deo gefunden (vielleicht eine Geschäftsidee, Dove importieren und etwas preiswerter verhökern?):