Wir stehen heute wieder recht früh auf, weil es in die Universal Studios geht. Mist, warum mussten wir ausgerechnet gestern abend so lange feiern und so viel trinken. Uns geht es nicht wirklich gut.
Wir haben uns den Sonntag für die Studios ausgesucht, weil wir mit dem Womo dorthin fahren und dachten, dass dann auf den Strassen weniger los wäre – haben dabei aber irgendwie „übersehen“, dass dafür in den Studios mehr los sein wird. Es wurden 70.000 Besucher erwartet….. .
Unser Navi führte uns durch die Stadt und wir konnten schon ein bisschen die Skyline bewundern. Es war dann zum Glück auch wirklich recht wenig los auf den Strassen.
Bereits um 8:30 Uhr waren wir auf dem Parkplatz der Universal Studios. Es gibt ausgewiesene Plätze für RVs – Kostenpunkt: 20 Dollar! Dort haben wir die Bikes dieses Mal ins Womo verstaut – ist aber unpraktisch, wenn man zwischendurch mal auf die Toilette muss… .
Und wenige Minuten später waren wir dann auch schon auf dem Gelände.
Obwohl der Park noch nicht geöffnet hatte, bildeten sich schon lange Schlangen an der Kasse und am Eingang. Wir haben uns schon daheim den „Front-of-Line“-Pass besorgt, der den Eintritt in die Universal Studios Hollywood sowie einmal einen bevorzugten Zugang ohne lange Warteschlangen zu den beliebtesten Attraktionen und reservierte Sitzplätze für die Shows beinhaltet. Nicht gerade günstig, aber gerade heute hat er sich auf jeden Fall gelohnt.
Noch ist es leer, fast gespenstisch leer.
Natürlich starten wir mit der Studio Tour, der eigentlichen Attraktion des Parks. Wir sind fast die ersten und brauchen den Pass noch nicht wirklich. Aber vorher geniessen wir noch die tolle Aussicht und sind erstaunt, wie grün Los Angeles ist.
In zu Zügen gekoppelten Personenanhängern geht es auf eine 45 Minuten lange Fahrt durch Original-Filmsets, wie etwa Psycho, Jurrasic Park, Zurück in die Zukunft, Krieg der Welten, Spider-Man, Desperate Housewives,...
Wir erkennen nicht alle Sets, aber einige kommen uns schon bekannt vor:
Daneben wird die Tour durch einige Actionsets unterbrochen, die den Besuchern Angst einjagen sollen. King Kong 360-3D ist eine rundum 3D-Filmprojektion bei der der gesamte Zug auf einer beweglichen Bühne für Bewegungsimulation steht. Der Zug scheint dabei durch einen Dschungel zu fahren und begegnet dort Dinosauriern und King Kong. Das hat richtig Spass gemacht. Und man hatte wirklich das Gefühl, dass man angegriffen wird.
Und auch die Simulation einer Katastrophe in einer Metrostation mit Feuer, Wassereinbruch und Zügen, die aus den Gleisen springen war gut gemacht.
Und dann ist die Tour auch schon vorbei. Schade.
Wir bleiben zunächst im Upper Lot, um dort die Live Shows anzusehen:
Zuerst entscheiden wir uns für die Special Effects Stage. Eine Show bei der Spezialeffekte im Film vorgeführt und erklärt werden. Hier hätten wir unseren "Front-of-Line"-Pass noch nicht wirklich gebraucht. Und es war uns dann auch schon fast peinlich, als wir persönlich zu unseren „reservierten“ Plätzen geführt wurden..
Dann fängt auch gleich Animal Actors an, eine Tiershow mit Tieren, die im Showgeschäft zu Hause sind.
Wir sind schon ganz erschlagen und essen eine Kleinigkeit – leider gilt der "Front-of-Line"- Pass nicht für die Imbissstände (wäre das nicht eine Geschäftsidee?) – und laufen etwas durch die schön gestalteten Gassen.
Nun wird es merklich voller und für das House of Horrors, eine Art Geisterbahn mit vielen Schreckeffekten, durch die man aber durchläuft, konnten wir unseren Pass gut einsetzen.
Als nächstes schauen wir noch Shrek 4D an: Ein 4D-Film, der einige Effekte mit Licht, Wasser und Bewegung bietet. Nett gemacht, aber dafür hätten sich 60 Minuten Anstehen nicht wirklich gelohnt. Mit unserem "Front-of-Line"-Pass waren wir um Nu drin. Aber es ist schon irgendwie peinlich an der ganzen Menschenmasse vorbeizulaufen.
WaterWorld hätte uns auch noch interessiert, aber war vorübergehend geschlossen und Blues Bothers, mein Favorit, läuft erst am nachmittag.
Jetzt ist es richtig voll und wir "kämpfen" uns nun zum Lower Lot vor. Aber eigenartigerweise macht uns das hier in den USA gar nichts aus: die Menschen sind rücksichtsvoll, es wird weder mit den Ellenbogen gekämpft noch wird gedrängelt. Man nimmt Rücksicht aufeinander und man läuft auch nicht kreuz und quer, sondern eher geordnet in einer Reihe. So kann man sich auch in grossen Menschenmengen stressfrei fortbewegen.
Zum Lower Lot führt die weltweit größte und höchste Rolltreppenkonstruktion, die sich über mehrere Ebenen erstreckt.
Im unteren Bereich befinden sich die „Fahrgeschäfte“. Und ich habe leider meinen Mund arg vollgenommen – nein, nicht gestern abend nach zu viel Tequilla - sondern bereits daheim. Ich habe versprochen, alles, wirklich alles zu fahren. Und dabei hört es bei mir normalerweise mit dem Kettenkarussell auf.
Und hier hat sich der "Front-of-Line"-Pass mal richtig gelohnt: Es gab an jedem Fahrgeschäft einen gesonderten Zugang und wir konnten immer sofort durchgehen. (Am Eingang wollte man uns den VIP-Pass "andrehen" mit der Androhung, dass wir an so einem Sonntag trotz "Front-of-Line"-Pass bis zu 60 Minuten anstehen müssten - glaubt das nicht!).
Angefangen haben wir mit Transformers the Ride 3D: eine Fahrt auf einem Fahrsimulator mit 3D-Brille. Eine aufwendige Flugsimulationstechnologie mit modernsten Trickeffekten lassen diese Fahrt total reell erscheinen – das war super, Bombe, genial.
Und hier haben wir gemerkt, dass wir die falsche „Taktik“ hatten. Eigentlich müsste man gleich wenn der Park aufmacht, in den Lower Lot gehen und – so lange die Wartezeiten noch erträglich sind – die Fahrgeschäfte fahren. Dann kann man das ein oder andere auch mehrmals in Anspruch nehmen. Das ist ja alles im Eintritt inklusive – man darf halt den schnellen Zugang mit dem Front-of-Line-Pass nur einmal in Anspruch nehmen. Und Transformers hätte ich noch zigmal fahren können.
Ja und dann kam Revenge of the Mummy - the Ride: eine Achterbahnfahrt im Dunkeln. Ich habe es getan und es war furchtbar (für mich - wie schon gesagt: Kettenkarussell ist das höchste der Gefühle).
Und auch Jurassic Park – The Ride mit seinem 25 Meter tiefen, steilen Wasserfall habe ich überlebt.
Inzwischen war es 14 Uhr und wir waren eigentlich durch. Es haben nur noch die Blues Brothers gefehlt. So lange warten? Dazu hatten wir nicht wirklich Lust. Wir hatten richtig Hunger, aber die Schlangen an den Imbissständen waren uns viel zu gross. Also sind wir erst einmal wieder hoch ins Upper Lot.
Dort haben wir beschlossen, den Park zu verlassen und und zum Universal Citywalk zu gehen, dort haben sich originelle Restaurants, große Kinos und Geschäfte angesiedelt. Wir haben uns fürs Rock Café entschieden – keine schlechte Wahl.
Und wir hatten dann auch keine Lust mehr nochmals in die Studios für die Blues Brothers Show zu gehen. Unser Womo stand 5 Minuten entfernt und hat ganz laut nach uns gerufen.
Die Rückfahrt war anstrengend weil recht viel Verkehr war. Und so eine Fahrt - mit den Bikes im Womo - tut weder den Bikes noch dem Womo gut. Muss einfach mal gesagt sein.
Der Campground hat sich geleert und wir haben nach diesem anstrengenden und lauten Tag die Ruhe genossen. Heute hätte es auch für uns einen Feuerring am Strand gegeben, aber es war so windig, dass wir dazu gar keine Lust hatten. Wir haben dann diesen Tag sehr gemütlich mit "Beach TV" ausklingen lassen. Was für ein Kontrast!
Liebe Nina
Vielen Dank für Deinen Tipp: das Lower Lot werden wir demnach im Sommer zuerst besuchen.
Nun weiss ich auch so, was uns erwarten wird und was den kids wohl Spass machen könnte. Vielen hezlichen Dank für deinen Bericht.
Liebe Grüsse
Esther
Hy Nina,
wow, das war aber ein ausfuehrlicher Bericht! Und schon brauche ich die Studios nicht mehr besichtigen ,wenn wir mal durch LA huschen. Da bin ich doch mehr fuer Beach-TV.
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter