Wir wachen heute früh auf und stellen fest, dass es immer noch so schön ist hier wie gestern abend und dass auch der Sonnenaufgang nicht zu verachten ist.
Wir geniessen das Frühstück im Freien, trödeln rum und überlegen kurz, ob wir hier noch einen Tag bleiben sollen – uns gefällt es so gut hier.
Doch der Ranger, der die Reserviert-Schilder verteilt, macht uns nicht viel Hoffnung auf einen freien Platz und der Eingang war nicht besetzt. Also sind wir doch weitergefahren, so einfach können manche Entscheidungen sein.
Über Florence, wo Wein angebaut wird geht es weiter nach Tuscon. Unterwegs staunen wir nicht schlecht, dass ein Wegweiser in ein Skigebiet! verweist – dabei stehen am Wegesrand überall - ja was wohl? - Kakteen. Und auch auf dem weiteren Weg über den Gates Pass sind Kakteen unser ständiger Begleiter.
Ja, der Gates Pass ist ganz schön eng und kurvig und steil dazu.
Unser heutiges Ziel ist der Gilbert Ray Campground, der (leider) nicht zu reservieren ist. Hier wollen wir zwei Nächte bleiben und bekommen auch problemlos noch einen Platz. Und sind auf den ersten Blick etwas enttäuscht – uns hat der Lost Dutchman viel besser gefallen. Wir haben die Site Nr.6, gleich im ersten Loop - die hinteren Sites sind wesentlich schöner und weitläufiger.
Den nachmittag vertrödeln wir etwas, Hansi baut endlich unseren Grill auf und ich schaue mir den Campground etwas genauer an. Auf den zweiten Blick haben wir uns dann aber doch auch mit dem Gilbert Ray Campground „angefreundet“.
Dann fahren wir noch los zum Arizona Desert Museum. Das Museum hat täglich von 7:30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet und kostet 20 Dollar/Person. Das mit den Öffnungszeiten habe ich leider etwas übersehen. Wir waren etwas spät dran und hatten somit nur noch etwa 2,5 Stunden Zeit, Mist. Wir gehen trotzdem rein und bereuen es kein bisschen.
Gleich am Eingang stand eine nette Dame, die uns unbedingt erklären wollte, wie so ein Kaktus „entsteht“ ,welche Faktoren da alle mitspielen und wie lange es dauert, bis die ersten Ärmchen wachsen (50-100 Jahre). Erst habe ich auf unsere eher schlechten Englischkenntnisse verwiesen, aber sie hat sich so viel Mühe gegeben, uns die ganzen Zusammenhänge mit einfachen Worten zu erläutern, dass wir dann doch alles verstanden haben und ihr sehr gerne zugehört haben. Dankeschön!
Im Museum wird an verschiedenen Stationen die erdgeschichtliche Entwicklung des Südwestens der USA und auch Mexikos dargestellt. Besonders aufschlussreich ist der Besuch der Tropfsteinhöhle - hier wird der Werdegang der Region während der letzten Milliarden Jahre erläutert. Außerdem ist eine Höhlenwohnung der Hohokam-Indianer nachgestellt. Pflanzenliebhabern werden auf dem gesamten Gelände alle Vegetationsarten auf gut verständliche Weise vorgeführt, und Liebhabern der Tierwelt bietet sich in mehreren Biotopkäfigen die Gelegenheit, größere und kleinere Wirbeltiere der Sonorawüste zu beobachten. Am Eingang gibt es zudem noch ein Amphibien- und Fischmuseum.
Besonders angetan haben es uns aber die Javelinas – sie sehen aus wie (Wild-) Schweine, sind aber keine. Was sie dann sind? Keine Ahnung!
Für die restlichen Tiere hatten wir nicht ganz so viel Zeit, dafür haben wir aber einige „richtige“ freilaufenden Tiere beobachten können.
Wir haben uns alles angeschaut und sind dann ganz traurig zurückgefahren, weil wir einfach nicht genug Zeit hatten, um alles in Ruhe anzuschauen.
Zum Campground ist es nur ein Katzensprung und dann geniessen wir natürlich wieder die herrliche Natur und beenden auch diesen Abend wieder mit einem BBQ, aber ohne Lagerfeuer, was hier leider nicht erlaubt ist. Doch, inzwischen gefällt uns auch der Gilbert Ray Campground sehr gut.
Hallo Nina,
wenn doch nicht immer die verflixte Zeit so kurz wäre .....
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Ich lese aus deiner Beschreibung trotzdem eine große Begeisterung für die Natur dieser Wüstenregion -- und das macht Freude !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)