Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 05: Sonntag, 23.03.2014 – Weiter geht´s zum Organ Pipe NM

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Nina
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Tag 05: Sonntag, 23.03.2014 – Weiter geht´s zum Organ Pipe NM
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Nach 3 Tagen in Tucson geht es für uns heute (leider) weiter. Die I-86 führt schnurgerade durch eine karge Wüstenlandschaft.  Immer wieder sieht man auf der Bergspitze die Kuppel des Kitt-Peak-Observatoriums.

Nach etwa einer Stunde geht es zum Observatorium links ab.

Sollen wir oder sollen wir nicht? Ein kurzer Blick zu Hansi dem Fahrer, ein Nicken und schon sind wir abgebogen. So schnell sind manche Entscheidungen gefällt.

Die Strasse windet sich 12 Meilen lang in Serpentinen auf 2000 Meter Höhe. Wir sind fast alleine unterwegs und geniessen die Fahrt und den Ausblick. Doch nach etwa 30 Minuten sind wir oben angekommen.

Neben einem Visitor Center, in dem man einiges zu den Beobachtungen des Kitt Peak erfährt, kann man ein wenig durch die vielfältigen Kuppeln laufen und sowohl ein optisches wie auch das große Sonnenteleskop besichtigen. Wir schauen uns im Visitorcenter um, laufen zu den einzelnen Teleskopen und geniessen die Aussicht. Ist es nicht schön, wie die einzelnen Teleskope sich in die Landschaft „integrieren“.

Und die fühlen sich hier auch zuhause:

Wir verbringen hier viel mehr Zeit wie gedacht, aber wir sind ja nicht in Eile.

Hier mal nachts herzukommen und die Sterne zu beobachten – das hätte sicherlich auch was.

Und weiter geht es kerzengerade durch die Wüste. Die einzige Abwechslung ist die ein oder andere Border-Patrol, die wir unbehelligt überstehen, und die Kreuzung in Why. Dort gibt es ein paar Tankstellen und ein typisch amerikanisches Restaurant, wo wir dann gerade rechtzeitig zum späten Mittagessen ankamen.

Wir haben was „mexikanisches“ bestellt und würden das nächste Mal wohl die Hamburger nehmen. Aber ich gaube das liegt wohl eher daran, dass wir die "Bohnenpampe" nicht wirklich mögen.

Und dann geht es wieder kerzengerade weiter zum Organ Pipe NM. Zuerst gehen wir zum Kris-Eggle Visitor Center. Morgen würden wir gerne den Ajo-Mountain Drive fahren. Und wir sind noch unschlüssig, wie und ob wir das tun wollen.

Der Scenic-Drive ist so wie der Bajada-Loop Drive unpaved, soll aber in einem viel schlechteren Zustand sein. Das macht uns jetzt nicht wirklich an, mit dem Womo wieder so eine "Schepperpiste" zu fahren. Auch wenn das nach Aussage der Rangerin durchaus möglich wäre.

Wir haben uns auch mal überlegt, den Scenic Drive mit den Bikes zu fahren. Da die Schaltung an den Bikes eher schlecht eingestellt ist und wir dann so richtig früh losfahren müssen, hält sich unsere Begeisterung dafür in Grenzen.

Gar nicht zu fahren und den Tag auf dem Campground zu verbringen wäre auch eine Möglichkeit. Doch dafür ist es viel zu heiss – für unseren Geschmack unerträglich heiss - und Generatoren sind erst am nachmittag erlaubt.

Und so ist diese Entscheidung dann relativ schnell gefallen: wir melden uns für die Ranger-geführte und klimatisierte Van-Tour an.cool

Dann weiter zum Twin Peak Campground, der nicht zu reservieren ist, was aber auch unnötig wäre. Wir bekommen einen schönen Platz zugewiesen, gleich neben einem stattlichen Organ Pipe.

So ein schöner Campground, hier gefällt es uns wieder mal sehr sehr gut. Aber es ist viel zu heiss. Wie hält man das hier eigentlich im Sommer aus?

Den nachittag verbringen wir dann lesend auf dem Campground. Meine Lektüre ist ein Heftchen, in dem es mal wieder um Kakteen geht. Es heisst, dass die Glieder des Chollas ganz leicht abgehen, damit sie – wenn ein Tier vorbeikommt – zur Vermehrung leicht weitergetragen werden können. Das wollte ich gleich mal mit dem Cholla neben mir ausprobieren: Ja, die Glieder gehen wirklich ganz leicht ab.....

... aber in dem Heftchen stand nicht, dass diese „Glieder“ ganz viele kleine ganz feine Stacheln haben. Auf jeden Fall war ich den restlichen nachmittag damit beschäftigt, die Stacheln aus meinem Finger zu ziehencry.

Im Laufe des nachmittags wurde es immer bewölkter – aber nicht kühler – und der Himmel hat zugezogen. Trotzdem würde ich gerne noch den Desert View Nature Trail laufen, ein 1,2 Meilen langer Rundweg, der zum Sonnenunterganng tolle Bilder liefern soll. Hansi ist weniger begeistert: Muss das sein? Bei dem Wetter gibt es eh keinen Sonnenuntergang! Es fängt ja gleich zu regnen an!

Ich muss dann aber mal wieder mit dem Kopf durch die Wand – wie es Hansi so schön nennt – und wir laufen los. Ja, das Wetter sah wirklich nicht so toll aus. Ja, es hat wirklich zu tröpfeln angefangen und landschaftlich war es irgendwie auch nicht so toll. Aber der Weg ist das Ziel. Und vielleicht wird es ja noch mit dem Sonnenuntergang.

Unterwegs dann jede Menge Organ Pipes, die es nur hier in dem Park (und auf der mexikanischen Seite) gibt, jede Menge Chollas - um die ich einen riesen Bogen mache - und den ein oder anderen blühenden Kaktus.

Und dann kommen uns aufgeregt zwei Mädels entgegen. Die eine hält etwas in der Hand. Was sie in den Fingern hat? Das da ....

Sie wurde von einem Teddy Cholla „angesprungen“ – und der ist noch viel gemeiner wie mein Cholla von heute mittag.  Zusammen mit anderen Spaziergängern beratschlagen wir, was wir machen sollen? Ein Kamm – wird zusammen mit einer Pinzette für die Sonora-Wüste als ständiger Begleiter empfohlen – hilft nicht weiter. Zu viele Stacheln und eine Pinzette ist nicht zur Hand. Aber mit einem Taschenmesser wird wenigstens mal der Cholla entfernt, so dass sie am Campground nur noch mit der Pinzette die vielen vielen Stacheln rausziehen muss.

Und dann kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Während wir damit beschäftigt waren, das arme Mädel von ihrem Cholla zu befreien, hat sich was "zusammengebraut": wir erleben DEN Sonnenuntergang. Das hätte niemand der Wartenden erwartet.

Ach ja, natürlich haben wir unterwegs wieder viele nette Menschen getroffen. Ein Paar hat uns dann erzählt, we are retired – wir sind im Ruhestand – haben unser Haus verkauft und leben nun seit 8 Jahren(!) in unserem Wohnmobil und reisen umher. Ja, das kann man sich hier in Amerika schon gut vorstellen.

Auf dem Rückweg ist es schon fast dunkel. Auch Hansi ist inzwischen froh, dass wir noch losgelaufen sind und da wir auch hier kein Lagerfeuer machen dürfen, muss halt wieder ein Grillfeuer herhalten. Fast so schön wie Lagerfeuer. Und der Sternenhimmel ? Eine Wucht!

Bleibt  gesund smiley

Nina

Unsere neue Homepage: Unterwegs mit Nina und Hansi

scanfan
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RE: Tag 05: Sonntag, 23.03.2014 – Weiter geht´s zum Organ Pipe N

der Himmel brennt, tolle Sonnenuntergangsfotos!

Liebe Grüße

Micha
Scout Womo-Abenteuer.de

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Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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RE: Reisebericht: Tag 05: Sonntag, 23.03.2014 – Weiter geht´s zu

Hallo NIna,

"schöne"  Erlebnisse mit springenden Chollas  -- und ein herrlicher Sonnenuntergang.

Vielen Dank für deinen HL-Eintrag des Kitt Peak Observatory ! der fehlte tatsächlich noch  -- und  wir denken, wir wären komplett  wink

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)