Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 05 - 1.7.: Bei den Mormonen

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MaDöTjo
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Beigetreten: 29.07.2014 - 15:28
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Tag 05 - 1.7.: Bei den Mormonen
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
265 Meilen
Fazit: 
Heute ist "Strecke machen" angesagt - und trotzdem gab es wieder etwas zu erleben

Wir genießen ein frühes aber ausgiebiges Frühstück an unserem Campground. Angesichts der aktuellen Hitze und der Möglichkeit am Ende der Reise bei Roadbear an nachfolgende Womo-Urlauber nicht mehr benötigte Dinge weiter zu geben anstelle sie wegzuschmeißen, hatten wir uns beim letzten Einkauf entschieden eine große Kühlbox zu kaufen und diese mit Eis zu füllen. Dort lagern nun unsere Getränke und der Kühlschrank wird entlastet. Eine großer Sack Eiswürfel hält den Inhalt der Box 2 bis 3 Tage kühl und kann einfach aufgefüllt werden. Hier haben wir auch die Wassermelone geparkt, die wir heute morgen zum Frühstück verzehrt haben. Lecker!!!

Heute heißt es Strecke machen, also schnell noch die Fotos und Blog für die Daheimgebleibenen eingestellt und so geht's auf dem Highway Richtugn Nord-Nord-Ost. Mit dem Tempomat auf drehzahlverträglichen (und somit ohren- und verbrauchsverträglichen) 60 Meilen pro Stunde gleiten wir ins Great Basin. Um uns herum riesige Weiten. Die andere Seite des Tals sieht so aus als wäre sie nur ein paar Autominuten entfernt ... tatsächlich brauchen wir mehr als eine Stunde. Wir merken auch, dass wir die reine Wüste nun erst mal verlassen, es wird ein wenig kühler und wir gewinnen auch langsam wieder an Höhe, 6000 Fuß (ca.2000m) steht auf einem unscheinbaren Schild am Straßenrand.
Wir stellen wieder fest, Amerika ist sehr mobil. Wir sehen viele Reisemobile unterschiedlichster Natur, von Reisebus mit angehängtem PKW über Pickup-Trucks, die Wohnanhänger als Sattelaufleger ziehen und natürlich vielen mit unserem vergleichbaren bis hin zu klassischen VW Bussen. Auch die vielen Spielarten der LKW, die in Europa so gänzlich undenkbar wären faszinieren uns wieder. Zum Beispiel fahren FedEx, UPS und andere Paketdienstleister (na klar, viel Online Handel, viele Pakete aber deutlich weitere Wege) mit Sattelschleppern mit bis zu 2 weiteren Anhängen. Hier kommen uns also richtige Straßenzüge entgegen. Auf dem Interstate im Bundesstaat Utah in dem wir uns gerade befinden sind sogar inzwischen 80 Meilen/Std. zugelassen. Die Folge ist, dass ich von schräg hinten von einer Luftbugwelle eines überholenden Riesen-Trucks erwischt werde. Ich fahre schon knapp über 100 km/h aber die Trucks fahren eben 130 km/h! Zeit ist Geld und somit fahren die Truck natürlich auch die erlaubte Geschwindigkeit.

Man muss sich auf einer so langen Strecke ja auch ein wenig ablenken und da das ein oder andere T-Shirt und Sportzeug für Tjorven noch auf dem Zettel steht, unterbrechen wir unsere Fahrt in Lehi an einem Outlet Center. Auch wenn wir es nicht wüsste, wäre sofort klar, wir sind im Land der Mormonen. Wir sehen viele junge Frauen mit 3-4 Kindern, Gruppen von jungen Frauen mit vielen Kindern, die aber von allen Frauen wie eigene behandelt werden und auch die ein oder andere Konstellation von Großfamilien bei denen mehrere Frauen und viele Kinder mit nur einem Mann unterwegs sind. Alles ist tiptop sauber und sehr amerikanisch konservativ. Wir haben Utah bisher fast nur an seinem südlichen Ende erlebt und da stand die Natur im Vordergrund, hier im Herzen des Staates wird der prägende Einfluss der Mormonen viel deutlicher. Leider haben wir kein Foto machen können, um unsrere Eindrücke unterwmahlen zu können. Nach einem Mittagsmahl im Diner machen wir uns auf die Reststrecke. 

Tagesziel ist Antelope Island State Park. Die Insel liegt im großen Salzsee und beheimatet viele Tiere. Benannt ist sie nach den Pronghorn Antilopen aber man kann hier auch Coyoten, Hirsche, Eulen und Bisons sichten.  Ein kurzer Stopp im Visitor Center und wir machen uns erst mal auf zum Tierspotting. 

Tatsächlich 2 Meilen weiter sehen wir sie. Wir fahren im Schritttempo mitten durch die Herde, die sich davon nicht weiter beeindrucken lässt. Wirklich majestätische Tiere! 

Auf dem Weg zum Campground entpuppt sich unser Sohn noch als Adlerauge, er entdeckt noch Pronghorn-Antilopen und glaubt auch einen Koyoten gesehen zu haben. Wir sind einfach nur begeistert und fahren zum zum Campground um den Sonnenuntergang mitzuerleben. Noch ein kleiner Snack zum Abend und dann geht es wieder mal früh und erschöpft aber voll von neuen Erlebnissen und Eindrücken ins Bett.