Heute heißt es wieder weiterziehen. Wir brechen im wahrsten Sinne des Wortes unsere Zelte ab und fahren auf der US #89 Richtung Zion NP.
Nicht, ohne nach wenigen Meilen noch einmal einen Stopp zu machen, um den Blue Pool Arch zu bestaunen. Doch sind wir zu bequem und es ist uns zu heiß, zu Fuß zu gehen. Also folgen wir der "Straße", die uns ebenfalls dort hin bringen soll. Zwar weniger spektakulär, dafür ohne Schweiß.
Nur, wir finden den Arch nicht. Irgendwo parken wir das Auto und laufen mit GPS in Richtung der Koordinaten, stellen aber fest, dass wir wohl auf der falschen Seite der Felsen sind. Doch gibt es auch hier viel zu entdecken und am Ende ist es uns grad egal, dass wir den Arch nicht gesehen haben.
So ein imposanter Alkoven ist doch auch beeindruckend...
...unser Auto ganz klein in der der Bildmitte auf dem Sandhügel...
...und ein paar stattliche Hoodoos, deren Größe man ohne Vergleich gar nicht ermessen kann... Die waren richtig groß!
Es geht weiter in Richtung Zion und der nächste Stopp wird bei den Toadstools eingelegt. Dort waren wir schon vor 6 Jahren, aber heute wollen wir mehr sehen, als die meisten Touris angucken. Der bekannte "Oberhoodoo" interessiert uns nur am Rande, wir wollen die Gegend drumherum näher erkunden.
Jeremie findet das Klettern natürlich am schönsten...
Robert geht in Richtung Osten... hier noch ein paar bekanntere Gesellen...
Ich gehe Richtung Westen...
Da habe ich wohl die bessere Wahl getroffen, denn ich finde schon nach wenigen Metern immer mehr Hoodoos, die mir richtig gut gefallen.
Die Krönung ist dann ein Felseinschnitt, in dem einige weiße Hoodoos mit braunen Kappen stehen und ich bin echt aus dem Häuschen.
Der Brüller ist, dass ausgerechnet hier mein Handy in der Hosentasche plötzlich „sssd“ macht und ich eine SMS von meiner Freundin bekomme. What? Seit über einer Woche hatte ich NIRGENDS ein Telefonnetz, weder am Grand Canyon North Rim, noch am South Rim, auch nicht in Page. Und jetzt hier im absoluten Nirgendwo an einem so wunderbaren Ort...
Nach etlichen weiteren Fotos sollte ich aber allmählich mal zurückgehen, meine Männer vermissen mich vielleicht schon.
Und tatsächlich finde ich Jeremie in einer schattigen Felsnische und er fragt mich vorwurfsvoll, wo ich denn so lange gewesen sei. Der Papa würde mich schon suchen... Oh, ich hab Robert gar nicht gesehen auf dem Rückweg. Ich mache mich nochmal auf den Weg, um wiederum Robert zu suchen. Nach einigen Rufen stehen wir uns dann gegenüber, auch er hat die weißen Hoodoos gesehen und ist begeistert.
Auch wenn wir sicher nicht die Ersten waren, die dieses tolle Gebiet näher erkundet haben, war es doch mal spannend, ohne irgendwelche GPS Tracks oder Trailbeschreibungen auf eigene Faust drauf los zu laufen und sich einfach überraschen zu lassen, was einen erwartet.
Wir treten den Rückweg zum Auto an. Es ist unglaublich heiß in der Sonne und Schatten gibt es auf dem Weg keinen.
Wie herrlich, dass wir immer superkalte Getränke im Auto haben. Das funktioniert mit der Coleman Kühlbox und Eis echt besser als im Wohnmobilkühlschrank.
Dann geht es aber ohne weitere Umwege und Pausen direkt in den Zion NP. Wir haben eine tent site im C-Loop gebucht, die uns zwar sehr gut gefällt, aber auch sehr nah an den Nachbarn dran ist. Meine Güte, sind wir schon verwöhnt...
Wir würden so gerne den Subway-Hike am Folgetag machen, doch die Nachfrage am Backcountry-Schalter ist leider vergeblich, alle Permits sind weg. Wir hatten ehrlich gesagt auch kaum drauf zu hoffen gewagt, aber Jeremie wollte unbedingt, dass wir nachfragen.
Er holt sich ein Junior Ranger Booklet und wir suchen noch ein wenig Abkühlung im Virgin River, bis wir fürs Abendessen wieder zurück zu unserer site gehen.
Da der Mond erst sehr spät aufgeht, haben wir mal wieder einen ganz akzeptablen Sternenhimmel. Jedoch werden wir dermaßen oft von irgendwelchen Flutlichttaschenlampen unserer amerikanischen Nachbarn geblendet, dass wir es irgendwann aufgeben, die Milchstraße sehen zu wollen...
Unsere Tagesetappe:
Liebe Elli,
ich kann sehr gut nachvollziehen, dass euch die Gegend bei den Toadstool Hoodos auch abgesehen von den Hoodos so gut gefallen hat.
Ich war auch total fasziniert von den unterschiedlichen Farben, Formen und der Beschaffenheit der Felsen dort.
Nach mehrtägiger Netztabstinenz hatte ich dort auch erstmals wieder Empfang. Eine unfreiwillige Unerreichbarkeit war zwar zuerst ungewohnt, dann aber ganz angenehm.
Viele Grüße,
Alina
Man bereut später nur das, was man nicht gemacht hat!
Hallo Elli,
da wart Ihr an dem Tag sozusagen als Explorer unterwegs und seit dabei auch fündig geworden. In der Ecke gibt es aber auch unzählige Möglichkeiten sich als Explorer zu betätigen. Klasse Foto's von den Entdeckungen und Euer Auto hätte ich trotz Hinweis fast nicht gesehen, verdeutlicht aber die Größenverhältnisse sehr gut. Den Blue Pool Arch haben wir auch noch nicht gesucht, merk ich mir aber mal evtl. finden wir Ihn ja wenn wir wiedermal in der Ecke sind.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Hi Elli,
diesen Tag hatte ich doch glatt übersehen... Und ich hab mich gerade schon beim Lesen des anderen Tags gewundert, wie ihr so schnell in den Zion gekommen seid ;-)
Ok, an diesem Tag hier wart ihr dann tatsächlich allein, wunderschön!!! :!! Ich kann mich erinnern, als wir vor 3 Jahren in der Gegend unterwegs waren, eigentlich auf der Suche nach den Paria Rimrocks und dann auch in völliger Einsamkeit alle möglichen anderen Steine und Hoodoos entdeckt haben. Fand ich damals aber stellenweise nicht so lustig, weil ich schon ein wenig um den Rückweg besorgt war ;-)
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de