Zu guter Letzt: Das Fazit unserer SUV- und Zelttour 2017

Nach unserer Reise durch ein häufig kühles und teils regnerisches Kanada in 2016 ist für uns klar, dass wir in unserem nächsten Sommerurlaub mehr Wärme brauchen. Was bietet sich da auf dem nordamerikanischen Kontinent besser an, als der Südwesten?

Mit dem Südwesten haben wir sowieso noch ein paar Rechnungen offen:
- ein Hike auf den Half Dome ist ein großer Wunsch von uns
- eine Rim2Rim Tour am Grand Canyon will auch noch gemacht werden

Nach Durchsicht diverser Klimadiagramme der letzten Jahre erscheint uns Anfang Juni eine wettermäßig stabile Zeit zu sein. So entscheiden wir uns für die baden-württembergischen Pfingstferien. Leider dauern diese nur zwei Wochen, wir dürfen jedoch einen zusätzlichen Tag nach Absprache mit dem Schulleiter dran hängen.
Für eine Runde durch Kalifornien sind uns zwei Wochen aber zu kurz und wir ziehen eine kleine Runde um Las Vegas und den Rim2Rim Hike am Grand Canyon vor. Genau die richtige Entscheidung, nicht nur, weil - zum Zeitpunkt der Buchung (Mitte Dezember 2016) noch nicht vorhersehbar - der Highway#1 dieses Jahr auf dem schönsten Streckenabschnitt gesperrt bleiben muss. Wir wollen wenig fahren und viel erleben und genießen.

Wer war unterwegs?

Elli und Robert mit unserem Sohn Jeremie (11 Jahre).

Was und wo haben wir gebucht?

Über Expedia Click & Mix haben wir Mitte Dezember 2016 die Flüge und die erste Hotelnacht in Las Vegas gebucht.

Die Buchung des Premium SUVs von Hertz wickelten wir ebenfalls Mitte Dezember über die online ADAC Autovermietung ab. Für ADAC - Mitglieder sind die Preise günstiger.

Flug:
STR-AMS-LAX-LAS: mit KLM/Delta, die Langstrecke in der Boeing 747-400, sehr angenehm, großzügiger Sitzabstand in der economy class, begrenztes In-seat-Entertainment (nicht alle Filme oder nicht alle Sprachen waren verfügbar), bestelltes Kidsmenue kam bei unserem Sohn super an.

LAS-MSP-AMS-STR: mit Delta/KLM, die Langstrecke im Airbus 330-200, großzügiger Sitzabstand in der economy class, umfangreiches In-seat-Entertainment

Premium SUV von Hertz:
- Ford Expedition Limited mit allem Schnickschnack, außer Differentialsperre
- neues Fahrzeug mit lediglich den Überführungsmeilen auf dem Tacho
- entsprechend Topp Zustand

Hotel in Las Vegas (Ankunft):
La Quinta Inn & Suites Las Vegas Airport South:
- schönes kleines Hotel nahe des Flughafens mit sehr nettem und zuvorkommendem Personal
- kleines Frühstücksbuffet inbegriffen
- Lärmbelästigung am Pool durch Nähe zur Start- und Landebahn, in den Zimmern aber nicht störend
- Hotelshuttle pendelt zum/vom Flughafen, brachte auch eine Familie zum nahegelegenen Walmart und uns zur Autovermietung
- etwa 1 Meile (ca. 15 Minuten zu Fuß) entfernt befinden sich Taco Bell, McDonalds & Co..

Hotel in Las Vegas (Abflug):
The Orleans Hotel & Casino:
- sehr großer Hotelkomplex abseits des Strip
- lange Wege (mögen wir gar nicht)
- schöne Poolanlage, aber Beschallung allerorten
- geräumiges Zimmer mit Sicht auf den Strip (jedoch ein paar Meilen entfernt) und angenehm leiser Klimaanlage
- Shuttle zum Gold Coast Hotel und zum Highroller nahe des Strip

Außerdem noch vorab online/per Fax/telefonisch reserviert:

Online reserviert:
- Campgrounds:

• Snow Canyon CG im gleichnamigen SP
• North Rim CG und Mather CG im Grand Canyon NP
• Watchman CG im Zion NP

- Transcanyon Shuttle, das uns vom South Rim zum North Rim zurück bringt

- Tischreservierung in der North Rim Lodge

- Permits für die South Coyote Buttes

Per Fax:

- "Bewerbung" um das Backcountry Permit vier Monate im Voraus per Fax für die CGs im Grand Canyon => Cottonwood CG und Bright Angel CG

Telefonisch reserviert (bereits im Dezember 2016):

- Steak Dinner, Frühstück und Lunchpakete in der Phantom Ranch Canteen (Tel: 001-303-297-2757)

So ist unsere Route verlaufen:

Die Google Map findet ihr im ersten Beitrag des Reiseberichtes.

Was war an der Tour gut, was würden wir anders machen?

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Teil I: Little Finland, Snow Canyon SP, Zion NP

Jetlag verdauen und allmählich zum North Rim des Grand Canyon fahren. Dafür waren die drei Tage ausreichend und Spaß hats auch gemacht.

Little Finland: Die einsamste Zeltnacht des Urlaubs und eine der schönsten. Tolle Location zur Golden Hour und die Fahrt dort hin der erste Test für unseren SUV. Würden wir mit dem passenden Fahrzeug wieder machen, lohnt sich absolut.

Snow Canyon State Park: Von der extremen Hitze total ausgebremst laufen wir erst am späten Nachmittag einen kurzen Trail. Schade, der Snow Canyon SP hat viel mehr zu bieten und hätte eine ausgedehntere Erkundung verdient.

Abkühlung finden wir im Zion NP, den wir außerplanmäßig anfahren. Hier sind wir in der Vergangenheit schon ausgiebig gewandert, doch die Narrows sind bei der Hitze immer wieder ein willkommenes Ziel. Herrlich, sich hier im kühlen Wasser zu erfrischen!

Hier geht es zu den entsprechenden Reisetagen.

Teil II: Rim2Rim am Grand Canyon

Tag1: Start am North Rim: Obwohl in einem Seitencanyon des "großen Bruders", haben wir auf dem North Kaibab Trail beeindruckende Ausblicke auf die mächtigen Felsmassive und die großartige Landschaft.

Tag 2: The Corridor - vom Cottonwood CG zum Bright Angel CG: Meist eben zu gehende Strecke durch herrliche Landschaft. Entspannung für die Kniegelenke, die am Vortag über mehrere Stunden den Weg nach unten abfedern mussten. Tolle Atmosphäre auf dem Bright Angel CG und an/in der Phantom Ranch Canteen.

Tag 3: Der Aufstieg über den Bright Angel Trail zum South Rim: Ein uns nicht unbekannter Weg, aber an manchen Passagen unendlich zäh und ab Indian Garden völlig übervölkert mit Tageshikern... Trotzdem ein wunderschöner Trail, sogar mit überraschender Sichtung einer pink rattle snake.

Für uns ein vor allem wegen der Hitze anstrengendes, aber unvergesslich schönes Abenteuer. Wir wüssten nicht, was wir am Ablauf hätten anders machen sollen. Für uns hat alles perfekt gepasst. Auch die Rückkehr zum North Rim mit dem Shuttle klappte problemlos und die etwa 4-stündige Fahrt war mit zwei kurzen Pausen gut unterteilt.
Wer weniger Zeit zur Verfügung hat, kann auch die Etappen North Kaibab Trail und The Corridor an einem Tag laufen. Somit hat man nur eine Nacht unten im Canyon auf dem Bright Angel CG oder in den Cabins oder Dorms der Phantom Ranch. Zweiteres reduziert den Umfang des Gepäcks deutlich, weil man kein Zelt mitnehmen muss. Wir haben viele getroffen, die das so gemacht haben.
Wir haben uns für die entspanntere Variante entschieden und das war richtig so. Einige waren noch gemächlicher dort unterwegs und haben sogar drei Nächte unten verbracht und auch noch auf dem Indian Garden CG übernachtet.
Insgesamt haben wir mit Anfahrt, Hike und Rückkehr zum North Rim fünf Nächte am und im Grand Canyon verbracht (North Rim CG - Cottonwood CG - Bright Angel CG - Mather CG - North Rim CG).
Ganz sicher war dies nicht unser letzter Besuch am/im Grand Canyon!

Hier geht es zu den entsprechenden Reisetagen.

Teil III: Vermilion Cliffs und die Gegend um Page

Highlights ohne Ende auf relativ kleinem Raum. Hier könnte man vier Wochen Urlaub machen und es würde immer noch was auf der Strecke bleiben.

White Pocket: Wieder eine Nacht in der totalen Wildnis, diesmal aber nicht alleine: Vier weitere Camper haben diesen traumhaften Ort für sich entdeckt. Doch zuerst streifen wir wieder eine Weile durch dieses unglaublich schöne Gebiet, das auch beim dritten Besuch nichts von seiner Faszination eingebüßt hat.

Hier geht es zum entsprechenden Reisetag.

Die South Coyote Buttes erreichen wir am folgenden Tag leider nicht. Nachdem wir uns im Sand festgefahren und mühevoll wieder ausgebuddelt haben, geben wir kurz vor den Buttes auf und kehren um.

The Nautilus, Yellow Rock, Stud Horse Point: Alles an einem Tag und dank etwas niedrigerer Temperaturen nicht so schweißtreibend und relativ entspannt machbar.

The Nautilus: Zeitbedarf 1 bis 1,5 Stunden ab Trailhead. Einfacher Weg durch den sandigen Wash.

Yellow Rock: Zeitbedarf 2-3 Stunden ab Trailhead. Faszinierender mächtiger Hügel in unwirklichen Farben. Selbst um die Mittagszeit toll zu fotografieren.

Stud Horse Point: Direkt mit dem SUV dort parken. Zeitbedarf 0,5 -1Stunde, um das Gebiet zu erkunden. Besonders schön zur Golden Hour. Herrliche Ausblicke auf die Gegend um den Lone Rock.

An allen drei Highlights waren wir allein.

Hier geht es zum entsprechenden Reisetag.

Irgendwo im Nirgendwo finden wir den Blue Pool Arch nicht, aber dafür einen schönen Felseinschnitt mit einem beeindruckenden Alkoven und großen Hoodoos. Ein weiterer Besuch der Toadstool Hoodoos zeigt uns, dass es hier so viel mehr zu entdecken gibt, als wir beim ersten Besuch vor 6 Jahren vermutet hätten.

Hier geht es zum entsprechenden Reisetag.

Teil IV: Rückweg nach Las Vegas
"Kurz und schmerzlos" fahren wir mit zweitägigem Stopp im Zion NP nach Las Vegas.

Kanarra Creek Trail: Wegen anhaltender Hitze kommt ein Trail ohne Wasser für uns nicht in Betracht. Wir fahren daher nach Kanarraville, um den Kanarra Creek Trail zu laufen. Ein herrlicher Weg, der immer wieder durch den Creek führt, belohnt uns am Ende mit einem wunderschönen wenn auch kurzen Slot Canyon. Zeitbedarf ab Trailhead 2,5 - 3 Stunden.

Hier geht es zum entsprechenden Reisetag.

Nach der letzten Zeltnacht im Zion NP laufe ich früh morgens den Watchman Trail. In etwa 1,5 Stunden kann man direkt vom CG hin- und zurück laufen. Rückblickend kein Muss, vermutlich konnte ich mich wegen der frühen Tageszeit (fast überall Schatten) und mangels schöner Farben nicht so sehr begeistern. Auf jeden Fall lohnt sich für den, der den Trail gehen möchte, ein früher Start, denn auf dem Rückweg kamen mir schon unglaublich viele andere Hiker entgegen, auch eine größere Gruppe, die von einer Rangerin geführt wurde.

Hier geht es zum entsprechenden Reisetag.

Unser Campground-Ranking:

Ganz klar die tollste Camping Location hatten wir in Little Finland. Einfach in der Wildnis ganz allein.

Dann in dieser Reihenfolge, natürlich völlig subjektiv und abhängig von der site, unserer jeweiligen Tageslaune und den Umständen.

Bright Angel CG
Cottonwood CG
White Pocket
North Rim CG
Mather CG
Snow Canyon CG
Wahweap CG
Watchman CG

Genau genommen kann man fast keine Unterschiede ausmachen, alle Plätze sind topp.

Wie war das Wetter?

Das Wetter war sehr stabil, sonnig und warm bis heiß bis superheiß. Doch hatten wir nicht ein einziges Gewitter und noch nicht mal Regen. An zwei Tagen gab es sehr starken Wind, was für Zelter durchaus lästig ist. Davon abgesehen können wir sagen, sehr gute Bedingungen für uns im Zelt, auch wenn es nachts oft sehr heiß und stickig war. Immer noch besser als Regen oder Gewitter.

Wie viele Meilen sind wir gefahren?

Insgesamt haben wir an 14 Miettagen (11 Nutztagen) 1170 mls mit unserem SUV zurückgelegt. Selbst für die Fahrt mit einem PKW war das mehr als genug für uns.

Wieviel hat uns der Urlaub gekostet?

In Summe haben wir rund 5.000,- EUR ausgegeben. Das teilte sich auf wie folgt:

Ich würde mich freuen, wenn mein Reisebericht und das Fazit dem ein oder anderen bei seiner Planung weiter hilft. Wenn noch Fragen offen bleiben, stellt sie gerne!