Wir haben schon einige Tipps aus dem Womo-Abenetuer Forum befolgt. Heute waren es gleich zwei: der Highway 170 und die kleine Stadt Marfa, die vor allem von dem Künstler Donald Judd geprägt wurde.
Aber zuerst ging es munter rauf und runter auf der US 170. Das war wie Berg- und Talbahn auf dem Dom. Teilweise konnte man kurz vor der Kuppe gar nicht sehen, wie die Straße weiterging. Rechts und links wieder tolle Felsformationen, die für uns immer etwas anderes darstellte. Einmal erkannten wir eine Kirche, dann wieder einen Schäfer und einen Hund. Es gab immer etwas Neues zu sehen, und weiter unten schlängelte sich der Rio Bravo/Rio Grande. Auf der Straße war nichts los, so war es ein sehr angenehmes Fahren. In Presidio war die tolle Gegend zu Ende, wir waren auf einer Hochebene angelangt. Der Ort machte nicht viel her, aber wir machten einen kleine Break, um bei Lowe’s einzukaufen. Der Laden war gut sortiert, nicht so riesig und etwas günstiger als Walmart.
Danach ging es weiter nach Marfa. Davon hatten wir schon viel gelesen. Aber leider nicht genug, dann hätten wir gewusst, dass Führungen vorbuchen muss. So bekamen wir eine kleine Einführung von einer netten Dame am Tresen und konnten uns dann draußen umsehen.
Das Chinati Museum, genauer gesagt The Chinati Foundation wurde 1986 von dem Künstler Donald Judd (1928-1924) gegründet. Es befindet sich in einer ehemaligen US-Militärbasis, einem riesigen Komplex auf ca. 140 Hektar und rund 30 ehemaligen Armeegebäuden. Hier werden nicht nur Werke von Donald Judd sondern von anderen zeitgenössischen Künstlern ausgestellt.
Draußen konnten man zum einen die riesigen Betonquader sehen, die viele sicher mit Marfa verbinden. Es gibt verschiedene Anordnungen, und der Blick ist auch je nach Richtung ein anderer. Und zum anderen kann man Einblick in zwei Hallen nehmen, in denen ebenfalls Quader, allerdings aus glänzendem Aluminium, ausgestellt sind.
Anschließend haben wir noch kurz die Innenstadt aufgesucht, dann ging es zu dem Boondockingplatz bei den Marfa Lights. Hier war nichts los, und wir hätten hier locker einen Platz bekommen. Da es noch früher Nachmittag war, entschieden wir uns aber, noch etwas weiterzufahren, da uns der Platz an der Straße viel zu laut war.
Wir machten dann Station in Van Horn auf einem RV Ground. Nichts Besonderes zwischen der I-10 und den Bahngleisen, aber verhältnismäßig teuer. Ein kleiner Spaziergang am Abend führte uns dann noch zum Hotel El Capitan mit einer wunderschönen Einrichtung, vermutlich noch original aus den 30er Jahren.
Später wunderten wir uns ein wenig, warum uns so kalt ist. Aber wozu hat man eine Heizung im Wohnmobil? Also, kurz die Heizung angeschaltet, und schon war uns wärmer. Beim Zubettgehen stellte ich fest, dass draußen nur 5 Grad sind. Oh je, da lassen wir doch besser die Heizung an, damit kein Nachtfrost unsere Wasserleitung beschädigt. Die Nacht war dann besonderes nett: entweder lief das Gebläse der Heizung oder es donnerte ein Zug an uns vorbei. Der natürlich vorher auch noch ein lautstarkes Signal von sich gab, damit wir ja nicht die Gleise überqueren! Ehrlich gesagt, Boondocking bei den Marfa Lights wäre auf jeden Fall preiswerter und evtl. auch leiser gewesen.