Die Bahn sorgte dafür, dass wir auch heute früh aus den Federn kamen. Als wir gegen 7:00 Uhr aufstanden, waren draußen minus 1 Grad. Gut, dass wir die Heizung angelassen hatten. Um 8:30 Uhr waren wir mit allem durch und starteten nach El Paso. Unterwegs gab es allerlei zu sehen, so wurden ganze Schulbusse und auch Hubschrauber durch die Gegend transportiert. Die Fahrt ging die ganze Zeit über eine Hochebene, so zwischen 1200 und 1400m hoch.
In El Paso mussten wir erst mal zum Walmart. Uwes einzige kurze Hose hatte den Geist aufgegeben. Wir erstanden gleich drei neue von Wrangler für je 17,99 $. Ansonsten kauften wir noch ein paar Lebensmittel und Getränke ein. An der Selbstbedienungskasse wollte Uwe den ganzen Einkauf mit seiner Kreditkarte bezahlen. Dummerweise steckte er sie aber in den Schlitz für das Bargeld. Was nun? Zwei Mitarbeiter:innen konnten uns nicht weiterhelfen, da musste erst mal jemand mit dem Schlüssel kommen. Am Ende kam die Karte unversehrt wieder zum Erscheinen, und sie funktionierte auch noch, um den Einkauf zu bezahlen.
Nun sollte natürlich auch noch ein Cache in Mexiko her. Also fuhren wir munter zur Grenze, um kurz vor der Kontrolle doch noch einen U-Turn zu machen. Kein Parkplatz in Sicht, also näherten wir uns dem Ganzen in einem 2. Versuch über Nebenstraßen. Wir landeten an einem Park, von dem aus ich dann versuchte, die Grenze an der Amerika-Brücke zu Fuß zu überqueren. Es dauerte etwas, bis ich den Zugang gefunden hatte, aber dann marschierte ich munter drauf los. Oben auf der Brücke hatte ich immer noch keine Kontrolle, aber fand das Schild, dass die Grenze markierte. Bei dem Versuch, ein besseres Foto zu machen, ließ ich mein iPhone fallen. Nun ja, man ahnt schon, was passierte – das Display war geschrottet!
Ok, das Iphone funktionierte trotz des gesplitterten Displays noch, also weiter. Ein wenig mulmig war mir ja schon. Nach rund 1 km kam ich zur mexikanischen Grenze. Man durchleuchtete meine Tasche, und das war’s! Ich war in Mexiko! Der Cache war dummerweise auf der anderen Straßenseite und noch ca. 400 Meter entfernt, aber hier war alles voller Auto und schwerbewaffneten mexikanischen Polizisten. Frechheit siegt – also habe ich den nächstbesten Polizisten angesprochen, der mich auf die andere Straßenseite geleitete. Dann wieder Polizisten gefragt und weiter ging’s. Endlich war ich am Cache, den ich nur virtuell loggen konnte.
Nun auf der anderen Seite zurück (das System muss man auch erst mal verstehen). Ich kam auf die amerikanische Seite. Oh je, hoffentlich geht das gut. Kurzer Erstcheck mit meinem Pass. Visa? Nein. Esta. Ja – also weiter. Dann kam die Kontrolle. Wieder Foto, aber keine Fingerabdrücke. Kurzer Plausch mit dem Grenzbeamten (where do you live in Germany), dann zum Ausgang. Noch ein Smalltalk, und ich war wieder in El Paso. Übrigens: auf der amerikanischen Seite waren überhaupt keine bewaffneten Menschen zu sehen. Dafür aber überall Grenzzäune, die einen an die ehemalige DDR erinnern.
Nach diesem Erlebnis machen wir uns auf in Richtung White Sands. Für heute Nacht wollen wir auf dem Aguirre Spring Campground in der Nähe von White Sands übernachten. Trotz First Come first serve können wir uns am Nachmittag noch eine schöne Site aussuchen. Wir nehmen die Nummer 8, da steht man schön gerade. Es ist frisch heute, keine 20 Grad. Heute Nacht werden auch wieder Temperaturen um Gefrierpunkt erwartet. Aber immerhin wir ja auch rund 1700m hoch.
Für 7 $ die Nacht stehen wir nach einer abenteuerlichen Anfahrt mit einem tollen Blick auf die Ebene. Durch die Berge geht die Sonne leider früh unter und macht unseren langen Tag wieder etwas kürzer. Seit heute haben wir nämlich 7 Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland.