Tag 02 – 22.05.2013 Südliches Manhattan -- Schifffahrt um Südspitze
Dank des Jetlag sind wir um 05:30 wach und können so richtig das Rauschen der Lüftung vor unserem Fenster erleben --- so fällt mir der Entschluss nicht schwer, um 07:30 an der Rezeption zu stehen und um freundlich mit Hinweis auf Lärm und Enge um ein anderes Zimmer zu bitten. Ohne große Widerrede (als hätte man es erwartet) erhalten wir nach 1-2 Minuten des PC-Beobachtens ein größeres Zimmer im 11. Stock als Upgrade.
Daher packen wir anschließend gleich wieder unsere Koffer, vergessen nicht mal eine Zahnbürste im kleinen Zimmer und stellen unseren Koffer im Luggage Room unter.
Anschließend geht es leider bei stark bewölktem Himmel und leichtem Nieseln zum Times Square und wir kehren zu einem Frühstück bei McDonald ein – so haben wir wenigsten eine gute Grundlage für die weiteren Unternehmungen.
Als Programm des 1. kompletten Tage haben wir uns den Süden Manhattans vorgenommen und so machen wir uns mit der NQR-Line bis Bowling Green, ganz nahe am Battery Park, auf.
Der Battery Park war einst eine kleine Insel auf der die niederländischen Geschützbatterien standen, die den Hafen von Neu-Amsterdam schützen sollten. Im Laufe der Zeit wurde diese Geschützinsel Teil der Südspitze Manhattans und wurde auch zuletzt noch durch Aushub beim Bau des jetzt zerstörten World Trade Centers vergrößert.
Überall sind noch Folgen des Wirbelsturm Sandy vom Oktober 2012 zu sehen: die Schiffe zur Statue of Liberty und nach Ellis Island machen nur eine Runde, legen aber nicht an , Das Castle Clinton ist ebenfalls noch geschlossen.
Die Freiheitsstatue ist nur schemenhaft in dem Dunst zu erkennen und es bläst ein kühler Wind von seewärts uns entgegen – nicht unbedingt die freundlichste Begrüßung.
Wir sehen uns die verschiedenen Denkmäler an, die hier im Battery Park errichtet wurden, an: das Memorial für die Marines des WW II, das Memorial für die Gefallenen des Korea Krieges 1950-1953 , dessen auch europäische Teilnehmer mich verwunderten , war doch der 2. Weltkrieg erst einige Jahre her (Großbritannien, Frankreich, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Griechenland, die Türkei, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, Äthiopien, die Philippinen, Thailand und Kolumbien). Nicht umsonst wird er hier „the forgotten war“ genannt
Wenige Minuten sind es dann nördlich über die West Street zu dem 9/11 –Memorial , das trotz New York Pass nur mit Schlange-Stehen am Eingang und bei der Sicherheits-Kontrolle (mit Scanner !) zu erreichen ist. Laut Angabe soll später nach Abschluss der Bauarbeiten der Neubauten im Umfeld des neuen World Trade Centers das Memorial frei zugängig sein.
Es besteht aus dem Memorial „Reflecting Absence“ mit den „Footprints“ der beiden ehemaligen Türme des WTC, die am 11. September 2001 durch den Terrorangriff von Islamisten zerstört wurden.. Über die in den Boden eingelassenen schwarzen Marmorplatten fallt Wasser bis in ein 9 Meter tiefes Untergeschoss.
Unter den vielen Eichen sticht ein Baum hervor, der als „Survivor Tree“ den Kollaps der Türme in 2001 überlebt, auf einer Farm gesund gepflegt wurde und 2010 hier im Rahmen des Memorials wieder eingepflanzt wurde.
Auch wenn man hier direkt an diesem Ort steht, den man so häufig im Fernsehen gesehen hat, kann man sich nachträglich nur sehr schwer die Zerstörung und das Leid der Menschen vorstellen, die hier von dem Anschlag betroffen waren. Wir gingen nachdenklich weg von diesem einzigartigen Platz.
The New World Trade Center: http://www.wtc.com/
Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/World_Trade_Center
Nicht viele Meter sind es zu dem ruhigen ältesten Friedhof New Yorks bei der Trinity Church, die auch durch den Zusammensturz der WTC-Türme in Mitleidenschaft gezogen wurde – sie wird jetzt renoviert.
Website: https://www.trinitywallstreet.org/about/history
Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Trinity_Church_%28Manhattan%29
Anschließend laufen wir durch die Wall Street zur Federal Hall mit der davor stehenden Statue von George Washington , der hier im ersten Kapitolgebäude der neugegründeten USA seinen Amtseid ablegte.
Das Gebäude wird vom National Park Service verwaltet und in alt gewohnter Manier schließen wir uns um 13 Uhr einer Führung durch einen Ranger an, die uns und einem amerikanischen dritten Zuhörer die geschichtliche Entwicklung New Yorks und die frühen Jahre der Vereinigten Staaten nahebrachte. Ich könnte seinen Vortrag jetzt nicht wiederholen, aber auch die Historie gehört zu einer solchen Stadt.
Durch die engen Straßen des Financial District laufen wir zur City Hall und zum Ausgangspunkt der Brooklyn Bridge , zu deren Überquerung wir uns bei dem schlechten Wetter nicht entschließen können. Nach kurzem Picnic mit Wasser und Keksen fahren wir mit der grünen 4/5/6 Line Richtung uptown und steuern über Subway Station Cooper Union den Washington Square an.. Hier pulsiert das Leben mit Musikanten, Ballspielern, so dass auch ein Absitzen auf einer Bank recht interessant sein kann. Besonders wenn man sein Tele auspackt und die frisch Graduierten einer nahe gelegen Universität in ihren lila Roben , die männlichen zugeknöpft, die weiblichen offen getragen über kurzen Röcken beobachtet.
Jetzt wird der Himmel sogar etwas heller und es kommt nach wenigen Monaten die Sonne heraus , die den Dunst zunehmend vertreibt..
Jetzt werden wir mutig und beschließen, uns zur Bootsfahrt rund um die Südspitze Manhattans auf den Weg zu machen. Dank der guten Subway –Verbindung mit den Linien A/C/E sind wir in ca 20 Minuten wieder im Financial District an der Fulton Str., von der wir zum South Street Seaport hinüber laufen.
Wir erreichen den Katamaran Zephyr zu seiner letzten Fahrt um 17 Uhr rund um die Südspitze von Manhattan mit einer Vorbeifahrt an der Statue of Liberty -- wir sehen den Battery Park von der Seeseite und in einem freundlicheren Licht als heute morgen, Wolkenkratzer der Battery Park City und das neue WTC nicht mehr wolkenverhangen. Aus dem Mund eines launischen Guides hören wir die Worte „don´t stay in jail in Manhattan“, was wir in den nächsten Tagen auch befolgen wollen. Nach ca 1 Stunde sind wir wieder zurück.
Es ist jetzt am Abend wieder so schön warm geworden, dass wir an einem Straßentisch eines Lebensmittelmarktes in der Fulton Street eine Pizza zum Abendessen verspeisen können.
Durch die lange, dunkle Flucht der Fulton Street sehen wir auf der anderen Seite von Manhattan den neuen Turm des WTC.
Mit der Linie A/C/E der Subway fahren wir zurück zur 42 th Street /8 th Avenue , von dort ist es ein kurzer Marsch zu unserem Hotel, das wir gegen 20 Uhr erreichen
Wir beziehen unser neues Zimmer Nr. 1110 im 11. Stock und erfreuen uns an besserer Aussicht (aber kein Strip View !) und fehlendem Dauerrauschen.
Nach kurzer Pause zieht es uns gegen 21:30 Uhr an diesem Frühlingsabend nochmals zu den hellen Lichtern und dem Gewusel auf dem Times Square, wo wir uns bis 23 Uhr aufhalten – es gibt immer wieder etwas zu schauen.
Danach fallen wir wirklich geschafft von diesem ereignisreichen Tag ins Bett.
Hi zusammen,
bei allen Mitlesern entschuldige ich mich für den langen Zeitabstand -- es braucht doch etwas Zeit zum Bebildern und die hatte ich in der letzen Woche nicht. Zumal ich einfach nicht zufrieden bin, mit der Qualität der Bilder nach Größenreduktion.
Ich hoffe, ihr seid noch dabei.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Ich bin noch da, lieber Bernhard, keine Sorge. New York lasse ich mir doch nicht engehen! Ein schöner, aber sicher auch anstrengender Tag. Toll, dass es mit der Schiffsfahrt doch noch so gut geklappt hat. Und die Fotos gefallen mir auch.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Sonja,
schön, dass du da bist ! Damit du nicht wieder so lange warten musst, habe ich gleich noch den nächsten Tag eingestellt.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
es ist gar kein Problem, bin natürlich auch noch dabei. Sehr schön Deine Schilderungen mit den vielen Links. Es kommt mir vor als ob ich selber durch NY schlendere.
Das das 9/11 –Memorial erst nach Fertigstellung des neuen WTC frei zugänglich ist, kann ich nicht nachvollziehen.
Es ist schön, wenn man Zeit hat und dann noch in der Nähe des Times Square wohnt kann man diesen Platz auf sich wirken lassen.
Liebe Grüße Peter
Hallo Bernhard,
ich habe mein Warten mit Planen der eigenen Tour überbrückt und du hast mir richtig Appetit auf NY gemacht, wenngleich ich den Times Square wohl abends nicht mehr ablichten kann. Ich habe ja auch das Handicap alles in einen Tag stecken zu müssen.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Hallo Peter und Richard,
leider habe ich derzeit so einiges zu tun, dass es immer nur zu kurzen Statements reicht. Die Bilder beschäftigen mich schon, zumal ich einfach mit der Schärfe hier dann überhaupt nicht zufrieden bin.
Ich hoffe, aber , dass an den nächsten Abenden wieder etwas folgt. Der nächste Tag ist aber immer noch ohne Sonne.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
was willst du von 130kB erwarten, wenn das Ausgangsbild 100 mal mehr Bildinformation hat. Mir gefallen die Eindrücke trotzdem und ich weiß ja, dass du die guten Originale hast ;-))
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Hallo Bernhard,
Deine Einstellungen für die Nachtaufnahmen würden mich interessieren. Hast Du Stativ benutzt?
Liebe Grüße Peter
Hallo Peter,
den ersten Teil deiner Frage muss ich zu Hause nachsehen -- den zweiten Teil kann ich direkt beantworten: nein , kein Stativ -- "handgehalten bei Dämmerung" -Programm meiner Alpha 65 aus 5 Aufnahmen zusammengesetzt.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Peter,
hier der Rest der Antwort auf deine Fragen: ISO 1250, 1/60 sec, Blende 4.0
Es sind 6 Aufnahmen, die in dem Motivprogramm der Alpha 65 "handgehalten bei Dämmerung" zu einem Bild zusammengerechnet werden. Dadurch werden bei Verzicht auf ein Stativ Unschärfe, Verwacklung und Rauschen reduziert.
Dieses Programm macht mir bisher recht viel Spaß !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
ich bin auch noch da! Eigentlich machst du es genau richtig. Man sollte nicht zu viel auf einmal von seinen Reisen berichten. Dann sind die Mitleser nicht überfordert und haben genug Muße, die einzelnen Tage zu kommentieren.
Laute Hotelzimmer sind wirklich ein unsägliches Ärgernis. Möchte man doch gerne in seinem Urlaub einen erholsamen Schlaf genießen. Aber es ist schön, dass ihr so problemlos wechseln konntet.
Trotz suboptimaler Wetterbedingungen habt ihr einen schönen Tag gehabt. Klar sind die Bilder meist beeindruckender, wenn man das Glück hat, bei schönem Wetter fotografieren zu können. Oder sagen wir mal, es ist einfacher, schöne Bilder bei optimalen Wetterbedingungen zu machen.
Einheitsgraublauer Himmel ist für Bilder halt nicht so günstig. Aber mir hat ein Bild spontan ganz besonders gut gefallen: Die Skyline von New York mit der USA - Flagge auf dem Boot im Vordergrund - ganz tolles Motiv!! Und die Nachtaufnahmen find ich auch klasse.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de