Dienstag , 19. August 2014 – TAG 21
Unsere heutige Planung:
Unser Wecker klingelt heute um 7:30, wir haben ja eine längere Fahretappe vor uns.
Nach dem Frühstück verlassen wir unseren Campground in Cache Creek und machen uns auf den Weg "in Richtung Meer" - quer durch die Rockies
Unser Campground "Brookside Campsite", Site 61
Die Landschaft ist nicht sonderlich abwechslungsreich - zumindest in den ersten 50 Kilometern. Wir fahren auf dem Cariboo Hwy ein paar Meilen nördlich und biegen dann auf die 99 in Richtung Lillooet ab.
Die Strecke bis Lillooet ist nicht sehr spannend, wird aber interessanter, als wir dem Lauf des Fraser Rivers folgen.
Die Landschaft ähnelt hier eher dem Südwesten der USA. Zumindest haben wir das Gefühl, uns auf einer Straße entang des Colorado zu befinden - und nicht in den Rockies von Kanada.
Gut, am Colorado gabs mehr "rot", aber ansonsten war es da ähnlich "kahl"
Steinbruch
Unmittelbar hinter dem Steinbruch sehen wir am Straßenrand einen großen schwarzen Hund im Gras liegen.....
Oder doch nicht??? Wir erkennen es leider zu spät - die Kamera habe ich nich griffbereit! Da liegt kein großer Hund in mitten von Beerenbüschen, sondern ein junger Schwarzbär!!!
Ahhhhhhhhhhhhhh! Und ich habe die Kamera nicht in der Hand! Direkt neben der Straße mümmelt er seine Beeren und lässt es sich schmecken! Sowas.....
Wir fahren nur ein paar Minuten weiter - und eigentlich sollte ich ja was gelernt haben - aber ich bin wieder zu langsam! Neben der Straße macht sich ein ausgewachsener Bär (Grizzly???) an einem Baum zu schaffen! Er steht aufrecht und es sieht aus, als wolle er den Baum "umschubsen".
Wir können es kaum fassen.... wir sind im Bärenland!!!!!
Dann habe ich die Kamera zwar in der Hand, erwische aber Bär Nummer 3 an diesem Morgen nicht im Vorbeifahren. Der dritte Bär, wieder ein Schwarzbär (zumindest ein "schwarzer Bär"), klettert am Hang im Dickicht herum.
Es ist unfassbar! Wir sind keine 5 km gefahren und haben direkt neben der Straße gleich 3 (!) Bären gesehen!!!!!
Was für ein Erlebnis!!!
Leider kann man ja auf der Hauptstraße nicht einfach mal "anhalten" oder "rechts ran" fahren. Aber selbst dann wären wir viel zu weit von den Bären weg gewesen - und ich wäre wohl kaum ausgestiegen und zum Bärchen zurück gelaufen, um ein Foto zu schießen
Mit diesem tollen Erlebnis in der Tasche gehts weiter nach Lilloet. Ein paar Kilometer davor landen wir in einer Ampelgesteuerten Baustelle - unpaved road - und müssen warten. Hinter der Baustellen halten wir kurz an und bewundern die besagte "Südwest-USA-Landschaft". So hatten wir uns Kanada gar nciht vorgestellt - das Land der Berge und Seen mit gaaaanz viel Grün!
Das Wetter ist nicht so ganz sonnig und klar, aber es ist auch heute sehr warm.
Hinter Lillooet wird es nun abenteuerlich. Wir befinden uns ab jetzt auf einer landschaftlich sehr interessanten Strecke quer durch die Berge - mit Unmengen vn Brücken! Ich habe sie nicht gezählt - hier auch nur eine kleine Auswahl - aber es waren ziemlich viele!
Ab jetzt schlängelt sich die Straße quer durch die Berge - auf und ab!
Zum Glück ist die Schranke oben
Kleines Päuschen
Oben angekommen - nun gehts wieder abwärts!
Und da sind sie wieder - die Brücken!
Am Ende der Pass-Straß erwartet uns der Duffey Lake.
Mit deinem Treibholz und den Blümchen, eingebettet in die Berglandschaft einfach ein zu schönes Fotomotiv.
Nach einem kurzen Fotostopp düsen wir direkt weiter.
Am Nairn Falls PP machen wir Mittagspause. Wir überlegen kurz, uns die Falls anzuschauen, verwerfen die Idee aber. Wir müssten mindestens 1 Stunde einrechnen, eher sogar 2, die haben wir heute nicht.
Nach dem Mittagessen gehts daher weiter in Richtung Whistler. Whistler haben wir nicht wirklich auf dem Plan, mein Göttergatte mag auch so gar keine "Disneyland Hochburgen" (er fand schon Banff furchtbar), aber ich will zumindest mal "durchfahren".
Also auf nach Whistler.
Ein Wolkenloch...
Willkommen in Whistler
Auf dem Weg durch Whistler sehen wir unzählige Mountain Biker - alle Altersklassen. Sogar ganze Kindergruppen fahren an uns vorbei... wo wollen die alle hin????
Als wir der Hauptstraße folgen, fahren wir an einem Sessellift und einer "Skipiste" vorbei - aber hier tummeln sich im Hochsommer keine Skifahrer, sondern Biker auf der Piste! Das Spektakel wollen wir uns aus der Nähe anschauen und parken unser WoMo uf dem großen Parkplatz gegenüber.
Bikerpiste
Liften mal anders
Jump, jump!
Nach dem etwa einstündigen Zwischenstopp in Whistler, düsen wir weiter in Richtung Küste. Es stehen noch Wasserfälle auf dem Programm.
Unterwegs bei Squamish ,passieren wir den zweitgrößten Monolith der Welt - den Stawamus Chief. Schon beeindruckend.
Auf dem Weg zum Shannon Falls PP sehen wir kurz vor den Falls eine Gondel. Die Gondel haben wir vorab in keinem Reiseführer und Bericht gefunden. Sie sieht allerdings sehr verlockend aus und die Kids sind sofort Feuer und Flamme! Ok, wir fahren heute auch noch Gondel, aber zuerst schauen wir uns den Wasserfall an!
Shannon Falls
Der Parkplatz ist rammelvoll, die asiatischen Urlauber in Bussen sind auch wieder vor Ort - allerdings schon wieder auf dem Rückweg, daher haben wir an den Falls genug "Platz".
Wir finden noch einen Parkplatz und laufen den kurzen Spaziergang zu den Shannon Falls. Ganz schön hohe Wasserfälle.... da wir aber schon im Wells Gray waren, sind die Kinder nicht sonderlich beeindruckt. Sie haben halt nun die "Gondel" Idee im Kopf - also auf zur Gondel!
Unterwegs treffen wir auf die "LIVE BEAR TRAP".... ups... hier wollte ich aber keinem gefangenen oder freilaufenden Bären begegnen...
Wir sehen ein Schild mit der Aufschrift "Sea to Sky Gondola", der Pfad führt durch den Wald und ist ca. 1,5 km lang. Wir entscheiden uns für den Fußweg. Schließlich habe wir heute schon lang genug im Camper gesessen.
An der Gondel angekommen, können wir sofort Tickets kaufen und nach oben fahren - es ist nichts los (obwohl der Parkplatz voll ist). Es sind scheinbar alle Touris schon oben. Die Gondel ist nagelneu und hatte im Mai ihre erste Fahrt! Kein Wunder, dass wir vorab nichts davon gehört haben.
Es geht aufwärts!
Oben angekommen erwartet uns eine fantastische Aussicht, ein nagleneues Gebäude mit Panoramaterrasse (und freiem WLAN) und die Hauptattraktion: eine Suspension Bridge! Die Kids jauchzen voor Freude und müssen natürlich sofort über die Brücke!!! Oh nein.... ich habe doch Höhenangst...
Zwar lass ich der Familie den Vortritt und überlege ernsthaft, ob ich mich auch darüber wagen soll (mit dem Wind ist das echt ganz schön wackelig), aber ich wage es dann trotzdem. Augen zu und durch, schnellen Schrittes, ohne Anhalten, dafür MIT Festhalten gehts über die Brücke. Mit schlottern die Knie, als ich auf der anderen Seite ankomme. Stattdessen freuen sich die Kids "nochmal"!
Super....!
Geschafft, ich bin auf der anderen Seite angekommen!!!
Panorama
Hier auf der anderen Seite der Brücke gibt es ein paar komplett neu angelegte Wanderpfade - kurz und lang. Wir machen den kleinen Rundweh zum Aussichtsplatz und dann wieder zurück. Schließlich wollen wir noch ans Meer.
Alles hier oben ist nagelneu und echt nett angelegt. Wir sind positiv überrascht - und die Aussicht (dem schönen Wetter dei Dank!) ist klasse!
Und nun muss ich wieder auf die andere Seite.....schüttel.......
Wir setzen uns noch auf die Aussichtsterrasse des Restaurants in die Sonne und genießen den Ausblick, bevor wir den Rückweg nach unten antreten.
Der Spielplatz an der Gondel muss natürlich auch noch in Augenschein genommen werden. Wenn man schonmal hier ist.... ok, so sei es!
Sieht ja auch zu verlockend aus
Nachdem wir den Weg zum Camper zurückgelaufen sind, setzen wir unsere Fahrt zum Porteau Cove PP fort. Es ist mittlerweile Spätnachmittag und wir wollen ja das Meer noch ein wenig genießen!
Endlich am Meer angekommen!!!
Dass der Campground komplett voll ist, weiß ich schon seit Monaten. Der Porteau Cove war neben dem Kalaloch CG einer der Wenigen, die wenige Sekunden nach Öffnen des Buchungsfesters komplett voll waren.
Und wir wissen nun warum: es ist echt nett hier!!!
Ich war ja vorab ja etwas angesäuert, da ich meine Wunschsite nicht bekommen habe. Vor Ort aber stellen wir fest, dass unsere "kleine" 3er Site noch viel schöner ist! Wir haben nämlich die ultimative Kletterwurzel diretk vor der Nase.
Unsere Site 3 auf dem Porteau Cove PP Campground
Da es immer noch verdammt warm ist, wollen wir eine kleine Abkühlung im Meer riskieren. Am Ende des Campgrounds gibt es eine wunderschöne Badebucht, die wir doch glatt zum Baden nutzen. Hätte mir vorher jemand gesagt, dass ich abends gegen 18 Uhr noch im Pazifik schwimmen werde - ich hätte laut gelacht!
Bißchen frisch, aber so eine Abkühlung nach einem langen Tag ist schon nett!
Der Weg zur Badebucht
Die Badebucht
Nach er erfolgreichen Abkühlung schlendern wir am Strand entlang zurück zu unserer Site. Die vielen Trebhölzer animieren natürlich zum Klettern.
Ein wirklich lustiges Bild biete sich uns, als wir ein kleines Schlauchboot passieren, das im Wasser treibt. Neben dem Schlauchbott "schwebt" scheinbar eine Frau auf dem Wasser und meditiert. us dem Schlauchboot ertönt leises Knurren - wir erkennen kleine Hunde in Schwimmweste. Ein Bild für die Götter...
Die Beiden scheinen den den Ausflug auf dem Wasser nicht so wirklich toll zu finden...
Nach unserem abendlichen Grillen - heute mit Blick aufs Meer - sitzen wir mit unseren Campingstühlen noch lange am Strand. Der Sternenhimmel ist der Hammer!!!
Ich habe mein Stativ dabei und versuche mich erstmals im Urlaub in der "Sternenhimmel-Fotografie". Im Dunkeln ganz schön schwierig, aber man kann so ungefähr erahnen, was wir für einen Sternenhimmel bewundern durften.
Hier kreuzt ein Flugeug meine Langzeitbelichtung...
Der "sich drehende" Sternenhimmel
Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende. Wir freuen uns auf morgen und bevor ich auf meinem Campingstuhl einschlafe, packe ich meine Kamerauntensilien ein und bin gegen Mitternacht auch endlich im Bett.
Für die Statistik:
Campground: Porteau Cove Provincial Park
Site: 3
Kosten: 44,30 CAD
Gefahren: 187 Meilen
Fotos: 610
Wetter: Sonne und ein paar kleine Wolken, bis 28 Grad