Donnerstag, 15. August 2014 – TAG 17
Unsere heutige Planung:
Heute ist unser letzter Tag im Jasper NP - wir sind leicht wehmütig...
Allerdings haben wir wirklich die wenige Zeit hier optimal genutzt und die meisten "Highlight" erleben können.
Ursprünglich standen noch die "Miette Hot Springs" auf unserer to do Liste, aber ganz ehrlich: wer will schon bei +33 Grad in heiße Quellen steigen????
Wir frühstücken heute draußen. Es ist nicht ganz so warm wie gestern, aber trotzdem angenehm.
3 Sites weiter haben die Deutschen, die gestern Abend zu später Stunde (nach 22 Uhr) hier obene angekommen sind, gerade ihre Betten im WoMo bezogen. Jasper ist wohl der erste Übernachtungsstopp für die Beiden gewesen, die ihren "CanaDream" hoffentlich nicht in Banff übernommen haben ....
Wir hatten gestern Abend noch das Vergnügen, den Beiden im Stockfinsteren beim rückwärts Einparken (zwischen 2 sehr eng stehenden Bäumen auf ihrer Site) beobachten zu können. Ähnliche Parksituation wie bei unserer Site, nur 2 Bäume weniger - aber nicht weniger schwierig zum Einparken.
Das Ganze dauerte über 30 Minuten und war gefolgt von unzähligen Schimpfattacken seitens des Mannes, was seine Frau denn für einen bescheuerten CG gebucht hätte.
Irgendwann erbarmten sich die Kanadier auf der Site nebenan und halfen mit Taschenlampen und Zurufen - half aber auch nicht so wirklich viel...
Nachdem der Camper den Baum wohl 2 x touchierte, parkte der gute Mann völlig entnervt vorwärts ein und ließ den Camper mit einem lauten "Basta" so stehen
Heute bei Tageslicht schaut er sich den Camper und die Bäume ganz genau an und absolviert das Rückwärts-Einparken bei Tageslicht dieses Mal im 3. Anlauf - ohne Baumberührung.
Mit einem erfreuten "Moin Moin" in alle Richtungen, verschwindet er im Camper.
Hey, das ist besser als Fernsehen
Nachdem wir alles gepackt haben, schauen wir unsere Reisekarten. Die heutige Etappe Richtung Mt Robson PP ist nicht seh lange, daher wollen wir den Vormittag noch im Jasper verbringen.
Ziel ist das "Valley of the Five Lakes", um eben diesen Trail zu den "Five Lakes" heute zu unternehmen. Gesagt, getan - auf zu den 5 Seen!
Am Parkplatz angekommen haben wir Glück: ein Platz ist noch frei!!!
Wow, das morgens um 9:30 Uhr....
Auf dem Weg durch den Wald gurrt und raschelt es im Gebüsch. Wir halten inne und schauen, was aus dem Gebüsch hervor kommt. Es ist eine Art "Huhn" - was für eins genau....? Keine Ahnung. Das "kleine Hühnchen" gurrt und gluckt, watschelt ruhig an unseren Füßen vorbei auf die andere Seite. Ängstlich sieht es so gar nicht aus, im Gegenteil. Und wir sollen Recht behalten!
Nachdem wir es vorbei gelassen haben und ausgiebig geknipst haben, kommt uns ein älterer Mann im Cowboyhut entgegen. Wir gehen weiter und sehen, wie auch er seine Kamera zückt und das Hühnchen ablichten möchte. Dann passiert, was wir nicht erwartet hätten:
Das Hühnchen entwickelt sich zum Kampfhuhn - oder es zeigt nun sein "wahres ICH" - und greift den Mann laustark an. Es keift, schreit, blökt - springt fast einen Meter an dem Mann hoch und versucht ihn zu beißen!
Wild fluchend versucht der Mann es mit seinem Cowboyhut zu vertreiben, bevor er rennend dir Flucht ergreift.
Das Kampfhuhn verfolgt ihn einige Meter und lässt dann glucksend von ihm ab, um wieder im Gebüsch zu verschwinden...
Wir wissen nicht, ob wir lachen sollen oder Mitleid haben sollen - mit wem? Huhn oder Mann???
Scheinbar hat das Hühnchen sich nicht getraut, eine Gruppe von 4 Personen anzugreifen.
Der Weg scheint "Huhn-Revier" zu sein - wir sind gespannt, was es mit uns auf dem Rückweg anstellen wird....
Der Anblick dieses kleinen Kampfhühnchens, wie es keifend am Hosenbein des Cowboys hängt... ich könnte jetzt noch laut losprusten.
Leider haben wir das nicht im Bild "festehalten" (so gemein sind wir ja nicht).
Weiter gehts über eine Brücke und einen Bach samt Schilfland auf die andere Seite.
Boa ist das schon wieder heiß heute!!!!
Blick zurück auf die Brücke
Nach einem Gewaltmarsch bergauf und wieder bergab über Wurzelwerk und kleine Pfade, erreichen wir den ersten See (wir haben und für den Rundweg 9a-9b-9a im Uhrzeigersinn entschieden).
Auf dem See planschen ein paar Tauchenten, sonst kann man das beeindruckende Farbenspiel und die Spiegelungen genießen.
Weitere Höhenmeter später erreichen wir die nächsten Seen und sind total begeistert von den Farben! Wow - so schöööön!
Da die Sonne gerade fast senkrecht steht, werden leider viele Bilder etwas blass. In Wirklichkeit war das unglaubliche Farbenspiel noch viel beeindruckender.
Von Weitem sehen wir an dieser Stelle ein Touripärchen auf 2 roten Stühlen sitzen. Ich wundere mich, warum Wanderer ihre Campingstühle über Stock und Stein mit an den See schleppen....
Die Auflösung gibts dann direkt am See:
"Sit quietly and discover"
Das ist ja mal ne coole Idee!!!
Die Aussicht von den Stühlen - traumhaft!
Aussichtspunkt am See Nr.3.
Bei See Nr. 4 können wir dann nicht widerstehen: Schuhe aus und Füße rein - sehr schöööön!
*Quak*
Nachdem wir ausgiebig "gechillt" haben, machen wir uns auf den schweißtreibenden Rückweg.
Der Trail ist knapp 5 km lang, hat es bei den kurzen steilen Steigungen aber in sich - kein "gemütlicher" Rundweg, da es ständig auf unf ab geht.
Landschaftlich aber unbeschreinlich schön und daher uneingeschränkt empfehlenswert!
Vom letzten See (Lake 5) hab ich dann noch ein paar Bilder gemacht, bevor wir uns zügig auf den Rückweg machen.
Ich schwitze wie ein Tier und sehne mich nach "Wasser". Spontan kommt uns die Idee, noch mal an den Lake Edith zum Schwimmen zu fahren. Auch bei "nur noch" +30 Grad ist eine Abkühlung in dem eiskalten See wünschenswert (für mich zumindest).
Wir fahren also spontan wieder an "unsere Badeseen" und entschließen uns, den See mit dem ersten Parkplatz zu nehmen. Für heute heißt das: schwimmen im Lake Annette!
Auch hier gibts einen kleinen Strand, allerdings gehen im Wasser die Steine bis and en Strand ran. Ohne Badeschuhe komme ich kum ins tiefe Wasser. Die Kinder belassen es bei nassen Füßen - das Wasser ist ihnen heute viel zu kalt.
Der Mann wagt sich kurz bis zur Hüfte rein, taucht mal schnell mit dem Oberkörper ins Wasser und verlässt das kühle Nass dann laut schnaubend wieder - zu kalt!
Hm... gut, die Überwindung ist schon groß, denn das Wasser wirkt heute echt eisig. Oder ist der Lake Edith so viel wärmer??? Als Badesee scheint Lae Edith zumindest sehr viel beliebter zu sein.
Außer mit ist heute niemand im Wasser - zumindest nicht schwimmend. Egal - mir ist heiß! Zähne zusammen, Augen zu (Badeschuhe an) und rein ins kühle Nass. Wenn man erst Mal drin ist, sehr angenehm!!! Ich drhe so 10 Minuten lang eine Rund eam Ufer, bevor ich das Gefühl habe, dass meine Finger taub werden. Die Kids spielen am Ufer mit Papa UNO uns sonnen sich. Nach einem Snack am Strand setzen wir unsere Fahrt in Richtung Jasper fort. Auch hier gabs "Explorer Hefte" für die Kinder und die wollen wir heute auf dem Weg zum Mt Robson PP noch schnell gegen Anhänger und Urkunde eintauschen.
Der Beweis: ich schwimme im Annette Lake
Über die Brücke gehts zurück nach Jasper.
Im Visitor Center ist es komplett überfüllt, daher schickt man uns zu einem kleinen "Museum" gegenüber, wo auh Ranger unterwegs sein sollen und uns die Explorer Hefte gegen Urkunde eintauschen können.
An der Straße haben die Ranger heute eine Menge ausgestopfte Tiere (Wolf, Mountain Goat etc.) aufgebaut und bereiten eine Infoveranstaltung vor.
Hoch erfreut über Publikum kommen die beiden jungen Männer uns schon entgegen, als sie die "Explorerhefte" sehen.
Was nun folgt ist echt filmreif (und da ich blöderweise weder Kamera noch Handy dabei hatte, kann ich es nur erzählen).
Die Ranger schnappen sich ein Megafon und verkünden lautstark, dass es 2 junge Nachwuchsranger gibt, die nun feierlich ihre Urkunde verliehen bekommen.
Mit lautem "Ladies and Gentleman" startet der eine Ranger seine "Vereidigung".
Während meine Tochter am liebsten im Boden versinken würde und das alles einfach nur "peinlich" findet, läuft Sohnemann zu Hochform auf und schmettert laut das "I promise to protect the wildlife, nature....etc" ins Megafon
Unter dem Applaus schaulistiger, durch das "Geschrei" angelockte, Touristen, nehmen meine Kids stolz ihre Urkunden und Plaketten entgegen, Aufkleber gibts heute sogar auch noch .
Die beiden jungen Ranger habens voll drauf - man sieht, dass sie ihren Job gerne machen (vielleiht war ihnen auch einfach nur langweilig ).
Mit weiteren Urkunden und Anhängern im Gepäck machen wir uns los zum Wohnmobil. Schließlich wollen wir noch im MT Robson PP etwas unternehmen.... und die Uhr zeigt schon Nachmittag... ups...
Ernüchterung folgt bei der Ausfahrt aus dem Jasper NP auf dem Yellowhead Highway in Richtung Mt Robson Provincial Park:
STAU!!!!
Hier wird gearbeitet...
Unser Glück aber: alle wollen in den Jasper NP rein - wir aber raus. Und die Autoschlange nach draußen ist weitaus kürzer als die Schlange in den Jasper NP rein...
Geschätzt fahren wir an 6 km "Stau" vorbei... die Schlange will gar nicht mehr aufhören.
Am Nachmittag erreichen wir das Mt Robson Visitor Center.
Viel Zeit bleibt uns heute wohl nicht mehr, es ist schon nach 16 Uhr....
Das Visitor Center liegt direkt vor dem Mt Robson - und der 4.000er ist echt beeindruckend!
Im Visitor Center stellen wir erfreut fest: wir befinden uns in Britih Columbia und haben scheinbar im Stau die "Zeitgrenze" überfahren - also Uhren bitte 1 Stunde zurück! Jippeeeee.. und daher ist es jetzt erst kurz nach 15 Uhr - perfekt!!! Jetzt haben wir ja doch noch ne Menge Zeit für Entdeckungen.
Prima, dann mal los!
Wir müssen auch gar nicht lange warten, da springen uns schon unzählige Lachse vor die Linse! Wow!!!! Ich kann es gar nicht glauben, dass die Lachse es diesen Wasserfall bis nach oben schaffen sollen... krass!!!
Hier ein paar Schnappschüsse:
Ich habe mich gegen eine Übernachtung auf dem Provincial Park Campground entschieden, da wir nach einer gewissen Zeit zu Viert dringend eine Waschmaschine benötigen.
Wlan ist auch nicht verkehrt, um nach 8 Tagen mal wieder ein Lebenszeichen in die Heimat schicken zu können.Daher steht heute eine Übernachtung auf dem "Yellowhead Campground" in Valemount an.
Der CG ist, wie viele Privaten, nicht sonderlich schön gelegen. Direkt an der Hauptstraße, dafür aber recht viel Platz zum Nachbarn, nette CG Inhaber und hier gibt es die saubersten Toiletten und Duschen, die ich je auf einem CG gesehen habe!!Das alles mit Wasser, Strom, Firepit und Free Wifi für bezahlbare 30 CAD ein echtes Schnäppchen. Es gibt einen kleinen Spielplatz, den die Kids sofort in Beschlag nehmen, außerdem einen wahren Fuhrpark an Rollern, Dreirädern, Kinderfahrrädern etc. - kostenlos für die Kids! Echt nett! Direkt neben dem CG fließt der "Swift Creek", in dem die Lachse laichen. Vom Campground aus kann man die Lachse in Scharen im flachen Wasser beobachten. Ein Stück die Straße weiter gibt es einen offiziellen "Viewpoint" mit Erklärungen, was und wann die Lachse dort treiben. Ich bin erstaunt, wie riesig die dunkelroten Lachse sind.Durch die tief stehende Sonne und die Spiegelungen, kann man die Lachse leider kaum auf den Bildern erkennen.
Unsere Site auf dem Yellowshead CG.
Während wir unsere BBQ vorbereiten, braut sich am Himmel ordentlich was zusammen. Sieht verdächtig nach Regen aus...Ich packe unsere Wäsche in die Laudry und ärger mich maßlos über die Preise hier! 4 (oder sogar 5??) CAD zum Waschen und nochmal das Gleiche zum Trocknen... grumml.. und das mit echt alten Maschinen. Wenn ich da an den KOA zurückdenke.. da hatten wir nagelneue Maschinen in der neuen Laundry und ich habe fürs Waschen und Trocknen zusammen 4 Dollar gezahlt....Aber es hilft nichts - ich MUSS heute waschen!Also investiere ich satte 8 CAD in 2 Waschmaschienen und packe dann alles zusammen in den riesigen Trockner - auch für 4 CAD.Das sollte nun wieder ein paar Tage halten...Wir essen im Rekordtempo, denn es beginnt bereits zu regnen.Während die Familie mal wieder absolut keine Probleme hat, bei dem Getrommel über dem Kopf einzuschlafen, widme ich mich dem Internet. Leider komme ich nicht lange in den Genuss, das Netz zu nutzen. Ein Gewitter rollt über uns hinweg - mit Regengüssen so stark, dass der halbe Campingplatz "schwimmt". Irgendwann tut es einen lauten Knall und um uns herum wir des dunkel - Blitzeinschlag, auf dem CG ist es nun dunkel. Durch die Fenster sehe ich, wie draußen rege gearbeitet wird, um den Strom wieder zum Laufen zu bekommen. Keine halbe Sunde später ist wieder alles erleuchtet, das WiFi bleibt aber tot
Ich sitze bis knapp 2 Uhr nachts wach im Camper und beobachte den Weltuntergang da draußen, zusammen mit dem heftigen Gewitter ganz schön krass!!!Mein erstes Gewitter im Camper - und was für eins!
Irgendwie bin ich erleichtert, dass ich nun in Stadtnähe auf einem privaten CG stehe - und nicht mehr im Jasper zwischen meterhohen Bäumen....
Für die Statistik:
Campground: Yellowhead CG
Site: 6
Kosten: 30 CAD
Gefahren: 98 Meilen
Fotos: 273
Wetter: Sonne satt bei +30 Grad, Abends & Nachts starker Regen mit heftigem Gewitter
Hi Chrissy,
schöner Tag mit super Bildern wieder
Herzliche Grüsse Gisela
Hallo Chrissy,
schon wieder ein richtig abwechslungsreicher Tag mit tollen Fotos! Mt. Robson ist ja richtig beindruckend!
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Wow Chrissy,
ganz tolle Bilder von den five Lakes als auch von den Lachssprüngen.
Beeindruckend!!!
Liebe Grüße, Tanni
Hallo Chrissy,
danke für den interessanten und gut geschriebenen Reisebericht. Man kann richtig mitreisen!
Tolle Bilder von den fünf Seen. Ich freue mich schon auf die nächsten Tage.
Viele Grüße Santi
Am Horizont fängt es erst an!