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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 20 Grand Canyon und Planänderung 07.08.2015

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DieTravemünder
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Tag 20 Grand Canyon und Planänderung 07.08.2015
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
141 Meilen

Am Morgen regnet es noch ununterbrochen und es blitzt und donnert teilweise recht kräftig, daher beschließen wir, die Jungs ausschlafen zu lassen.

Außerdem werden wir schweren Herzens, die für heute geplante Radtour am Rim aufgrund des Wetters ausfallen lassen. Nicht, weil wir befürchten nass zu werden, sondern da wir Sorge wegen der Blitze und des rutschigen Bodens haben. Safety first!

Am Vormittag lassen der Regen und das Donnern dann etwas nach und wir wollen mit dem Shuttle Bus zum Hermits Rest fahren.

Am Übergang zum Shuttle zum Hermits Rest stehen dort bereits Menschenmassen, die den gleichen Plan haben. Die Rangerin kündigt Wartezeiten von ca. 45 Minuten an, da heute aufgrund der unabsehbaren Wetterlage die Fahrgäste nur im Bus sitzend und nicht stehend auf der Strecke transportiert werden. Bereits im blauen Bus und auch beim Warten auf den roten Bus warnt man alle eindringlich vor den Gefahren von Blitzschlägen und gibt uns Verhaltensregeln mit.

Der Himmel zieht sich wieder zu und es grummelt. An der Haltestelle fahren 3 Busse vorbei, die keine Touristen mitnehmen, sondern leer zum Hermits Rest hochfahren. Die Menschen, die schon dort oben sind, werden von den Rangern abgeholt, da es jetzt dort stark gewittert und viel Wasser auf den Wegen ist. Der Shuttle nach oben wird vorerst ganz eingestellt.

Mittlerweile setzt auch bei uns mehr als kräftiger Regen ein und Blitz und Donner tosen ganz plötzlich um uns herum. Alle Menschen suchen halbwegs Schutz unter dem Dach der Bushaltestelle. Kinder sind verängstigt und nicht wenige Frauen weinen und drücken sich an ihre Familien. Es ist wirklich beängstigend: Das Tosen des Regens, das Donnern und das von oben kommende Regenwasser schwemmt überall Erde mit sich und fließt uns an der Bushaltestelle  bereits knöchelhoch um die Füße. Die Straße ist bereits halb überflutet und es kommen immer mehr Busse, die die Wartenden abholen. Die Ranger versuchen kompetent und ruhig die verängstigten Touristen zur Ordnung zu rufen und sie zu einem gesitteten Einsteigen in den Bus zu bewegen. Es dauert 4 Buszyklen, bis wir endlich einsteigen können. Wir sind alle bis auf die Unterwäsche durchnässt und im Bus rückt man zusammen und setzt sich teilweise zu viert auf eine Sitzbank, damit mehr Leute in den Bus passen. Auf dem Rückweg muss der Bus über total überspülte Straßen fahren und die Erde ringsherum ist von Regenbächen durchzogen. Die Fotos habe ich erst gemacht, als der Spuk bereits vorbei war, deshalb kommt die Bedrohlichkeit der Situation nicht ansatzweise zur Geltung. In diesem Moment hatten wir natürlich mit uns selbst zu tun und die Kamera lag halbwegs trocken im Rucksack.

Als der Bus uns am Mather CG absetzt, scheint die Sonne, als ob Nichts gewesen wäre. Nur die Pfützen und unsere nasse Kleidung zeugen noch von dem eben Passierten.

Wir sind natürlich erleichtert über den guten Ausgang und beeindruckt von den Naturgewalten. Wir fragen uns, wie es den Wanderern im Canyon ergangen ist und sind mehr als froh, dass wir unsere Radtour haben sausen lassen.

Eigentlich haben wir heute noch eine Nacht auf dem Mather CG gebucht. Da aber für heute und auch morgen weiterhin unbeständiges Wetter mit Gewitterneigung angesagt ist, wollen wir keinen weiteren Versuch wagen, dichter an den Canyon zu kommen. Außerdem steht der Mather CG teilweise kräftig unter Wasser. Einige Zelte sind unter den Wassermassen zusammengebrochen. Diese Erfahrung hat uns nachhaltig beeindruckt.

Wir beschließen, unsere Pläne zu ändern und bereits einen Tag früher nach Page abzureisen.

Auf der Abfahrt vom Canyon können wir noch ein paar Blicke hinein werfen und Fotos machen. In Page bzw. auf dem Wahweap CG angekommen erfahren wir, dass es dort heute auch kräftig geregnet hat. Jetzt am Abend ist der Himmel aber bereits wieder wolkenfrei und die Pfützen trocknen. Die Campsite, die wir ab morgen gebucht haben ist sogar heute bereits frei, so dass wir schon einen Tag früher unsere wundervolle Campsite 1 im Loop A beziehen können.

Zum Abschluss des Tages gönnen wir uns im Wahweap Grille wagenradgroße Pizzen und lassen den Tag nochmals Revue passieren. Schade, dass wir vom Grand Canyon nicht mehr gesehen haben, wir denken aber, dass wir für uns die richtige Entscheidung getroffen haben.

Liebe Grüße von der Ostsee

Stephie
Scout Womo-Abenteuer.de

 

NavEric
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Beigetreten: 10.06.2014 - 21:22
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RE: Reisebericht: Tag 20 Grand Canyon und Planänderung 07.08.201

Hallo Stephie,

wow, was für ein Wetter, da hattet ihr wirklich Pech mit eurem Grand Canyon Besuch.

Wir waren im Mai 2014 am und im Grand Canyon, da waren es unten am Colorado River fast 40°C. Wir fanden es damals etwas unangenehm warm, aber definitiv besser, als bei Gewitter und Starkregen im Canyon unterwegs zu sein!

Einen sehr schönen Bericht schreibst du da, Kompliment! Und unglaublich, wie schnell du vorwärts kommst, der Urlaub ist noch nicht lange rum und du bist schon am 20. Tag deines Reiseberichts. Ich weiss, wie viel Arbeit das macht, und ziehe meinen Hut!!yes

Viele Grüsse,
Eric

DieTravemünder
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Beigetreten: 21.06.2013 - 07:53
Beiträge: 2316
RE: Reisebericht: Tag 20 Grand Canyon und Planänderung 07.08.201

Hallo Eric,

ich habe eure Reiseberichte und natürlich auch eure Tour in den Canyon mit Spannung gelesen.  Für uns waren auf dieser Tour eh keine großen Wanderungen möglich, da Marco noch einen schlecht verheilten Mittelfußknochenbruch hat und wir die Schraube im Fuß nicht überstrapazieren wollten. Aber ein bischen mehr wandern bei etwas besserem Wetter wäre schon schön gewesen.

So haben wir aber auf jeden Fall wieder ein Ziel mehr, dass bei einer der nächsten Reisen angefahren und erwandert werden will.

Danke für das Kompliment!Mir ist es ein großes Anliegen, den Bericht so lange zu Papier bzw. Laptop zu bringen, solange die Eindrücke noch frisch sind. Die meiste Arbeit bereitet eigentlich das Sichten der knapp 5000 geschossenen Fotos und das Verkleinern auf ein hochladefähiges Format.

Mal sehen, wie weit ich euch in den nächsten Tagen noch auf der Reise mitnehmen kann.

 

Liebe Grüße von der Ostsee

Stephie
Scout Womo-Abenteuer.de

 

Andix
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Beigetreten: 13.01.2015 - 12:59
Beiträge: 70
RE: Tag 20 Grand Canyon und Planänderung 07.08.2015

Das Herunterrechnen der Fotos ist Arbeit? *wunder*

Dafür nimmt man doch einfach IRFANVIEW (kostenloses Tool). Da gibt man einmal an, welche Maße die Bilder hinterher haben sollen. Und schon wird aus Bild1.JPG mit 6000x4000 Pixeln ein Bild1_web.jpg mit 2000x1000 Pixeln. Und das selbe geschieht mit Bild 2.... alles automatisch. Und nach ein paar Minuten hat man "neben" jedem Foto des Originalformats eines mit gleichem Namen plus "_web" in der verkleinerten Auflösung. Also Arbeit nenne ich da eher das Bericht-Schreiben und das Fotobuch-Basteln ;)

Gruß Andreas

DieTravemünder
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Beigetreten: 21.06.2013 - 07:53
Beiträge: 2316
RE: Reisebericht: Tag 20 Grand Canyon und Planänderung 07.08.201

Hallo Andreas,

das Umformatieren selber macht natürlich auch keine Arbeit, wie Du schon sagst, erledigt das zum Glück ein Programm automatisch. Allerdings suche ich die Bilder dafür einzeln aus, da ich nicht alle 5000 Fotos als umformatierte Dateien haben möchte. Daher ist die Sucherei das Zeitaufwändigste.

Das Schreiben des Berichtes ist eigentlich reine Fleißarbeit, da ich bereits im Urlaub täglich Reisetagebuch geschrieben habe und nun dort "nur" abschreiben und etwas kürzen muss.

Auf die Arbeit mit den Fotobüchern freue ich mich schon jetzt. Du hast recht, das wird bestimmt längere Zeit in Anspruch nehmen. Wir haben hier 5 Gutscheine für Fotokasten-Fotobücher, die ich dann im Laufe des Herbstes fertig machen möchte. Das fertige Endprodukt entschädigt dann ja aber immer für die investierte Arbeit.

Liebe Grüße von der Ostsee

Stephie
Scout Womo-Abenteuer.de

 

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
Beiträge: 8562
RE: Reisebericht: Tag 20 Grand Canyon und Planänderung 07.08.201

Hi Stephie,

den heutigen Regentag hatten wir im Capitol Reef NP, es war einer der beiden einzigen "wirklichen" Regentage unserer Reise. So schlimm wie bei euch am Grand Canyon war es bei uns dort aber glücklicherweise nicht. Schade, dass ihr so wenig vom Canyon hattet, das ging uns im Capitol Reef NP ähnlich. Eine kürzere Tour war immerhin drin.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de