Um kurz nach 15 Uhr kommen wir im Grand Canyon Nationalpark an. Hier war ich 2009 schon mal auf Stippvisite und ich freue mich schon auf eine weitere Abwechslung, viel Grün und hoffentlich viele Tiere. Ich werde nicht enttäuscht, schon am Visitorcenter sehen wir eine Elchkuh mit Jungem. Cool! Nachmittags gehen wir den Rim Trail.
Sehr viel touristischer erschlossen als andere Nationalparks ist der Grand Canyon, aber der Vorteil ist, wir können uns durch Eis stärken und in Shops bummeln. Das Eis hätten wir allerdings früher kaufen sollen, denn in unseren kurzen Outfits wird es am Abend empfindlich kalt. Als wir zurück zum Campground kommen, fragen wir uns, wo sich Schnathi und Family wohl befinden, von denen wir wissen, dass sie heute auch noch eine Nacht hier verbringen und vereinbaren, dass ich mein Glück auf dem riesen Campground mal versuche und nach ihnen Ausschau halte, während Markus den Grill anwirft. Aber die vier sind uns zuvor gekommen, als wir am Camper ankommen, steckt ein kleiner Zettel von ihnen an unserer Tür und wir freuen uns auf ein weiteres (und letztes Lagerfeuer) mit den vier. Ein schöner Abend auf einem tollen Campground mitten in der Natur. Diese himmlische Ruhe wird aber jäh gestört, als wir um ca. 22 Uhr zurück zu unserer Site kommen. Direkt neben uns geht die Post ab. Ein riesen C30 von Cruise America, hellerleuchtet, alle vorhandenen Lichter brennen, lautes Geschnatter einer Chinesengruppe und der Generator läuft auf Hochtouren. Noch in der Hoffnung, dass es sich um einen kurzen Notfall handelt machen wir uns für die Nacht bereit. Als um 23 Uhr der Generator immer noch läuft wird´s mir zu bunt. Ich schnappe mir die Taschenlampe und gehe die vier Meter rüber und setzte die Herrschaften darüber in Kenntnis, dass sie hier nicht alleine sind. Danach ist Ruhe. Gott sei Dank. Aber wir reden noch länger darüber, wie absurd es ist, mitten in der Nacht (nach dem Camperzeitempfinden zumindest), den Generator mehrere Stunden laufen zu lassen, während es drum herum mucksmäuschenstill ist.
27.09.2018
Heute ist es zum ersten Mal hell draußen, als wir aufstehen. Es ist schon 6:30 Uhr. Langsam werden wir faul! Aber hier ist es ja nicht ganz so warm, wie in den letzten Wochen, so dass wir unsere Wanderung auch später beginnen können. Heute wollen wir ein Stück in den Canyon runterwandern und zwar den Kaibab Trail. Mit dem Shuttlebus kommen wir ohne Probleme hin und wandern 630 Höhenmeter in den Canyon bis zum Skeleton Point. Markus wäre gerne noch weiter gegangen, aber ich habe ein wenig Sorge, dass ich es aufgrund der Hitze dann nur noch unter großen Anstrengungen hoch schaffe, von daher kann ich ihn vom Gegenteil überzeugen. Insgesamt sind wir nur 3 h gegangen, aber das hat uns für einen tollen Einblick gereicht.
Am Abend laufen wir noch den Rim Trial in die andere Richtung.
Leider kann ich auch nur bestätigen, dass wir mit chinesischen Reisenden in den Nationalparks ausnahmslos schlechte Erfahrungen gemacht haben. Entweder machten sie ohne zu Fragen 100 Bilder von unseren Kindern, sie drängelten wahlweise vor oder hielten alle anderen Leute auf mit ihrem 1000. Selfie. Sehr anstrengend und jeder halbwegs klar denkende Mensch könnte von alleine auf die Idee kommen, dass der Generator abends um 23 Uhr auf dem Campingplatz am GC nicht so richtig mördermäßig ankommt.![frown frown](https://www.womo-abenteuer.de/sites/all/modules/ckeditor/ckeditor/plugins/smiley/images/confused_smile.png)
Aber toller Reisebericht! Macht viel Spaß mitzulesen!
LG, Jani
ja...ich muss auch ehrlich gesagt zugeben, dass mir die chinesischen Touristen manchmal gehörig auf den Geist gegangen sind...
Stimmt Jani, gerade der blonde Julius wurde sehr sehr oft ungefragt fotografiert. Schwirrt bestimmt in Chinesischen Reiseblogs herum :-)
LG
Kathi
Wobei wir uns auch gefragt haben, was die mit den 10.000 Bildern (mindestens!) eigentlich machen. Die schaut doch kein Mensch mehr an?!
LG, Jani