06.07.2018
Heute stand Ausschlafen auf dem Programm. Das ist ja auch mal notwendig.
Da das Wetter wieder fantastisch war, haben wir draußen gefrühstückt. Hier verschlechterte sich Melis Zustand binnen kürzester Zeit. Und so langsam dämmerte es uns. Auf dem Campground waren unfassbar viele Pollen unterwegs. Die ganze Luft war durchzogen von kleinen Pollen, die sich auch an die Kleidung hefteten. Und offenbar reagiert Meli allergisch darauf und bekommt dann einfach nicht genug Luft. Wir brachen ab, packten alles zusammen. Meli wollte noch einmal ins Krankenhaus. Also fuhren wir nach Jackson. Den Weg ins Krankenhaus kannten wir ja jetzt. Wir gingen direkt in die Notaufnahme. Wieder wurden diverse Untersuchungen durchgeführt und Meli erhielt Medikamente. Nach drei Stunden ging es ihr wieder besser und wir konnten uns wieder auf den Weg machen.
Schon während des Aufenthaltes im Krankenhaus war klar, dass wir nicht auf den Campingplatz zurückkehren wollten. Aufgrund der guten Internetverbindung im Krankenhaus suchten wir nach Alternativen. Wir wollten den Grand Teton Nationalpark in nordöstlicher Richtung verlassen. Wir entschieden, dass der Ort Dubois eine gute Alternative sein könnte.
Wir holten aus der Apotheke noch einen Inhalator und dann ging es schnurstracks wieder auf die Straße. Wir kamen gut voran. Als wir den Nationalpark verlassen hatten, war relativ wenig los auf den Straßen. Gegen 14.00 Uhr erreichten wir Dubois. Hier fuhren wir das Visitor Centre an und erkundigten uns nach Campgrounds. Die sehr nette Dame empfahl uns die Longhorn Ranch. Des Weiteren informierte sie uns, dass heute Abend das wöchentliche Rodeo im Ort stattfinden würde. Oha, das war doch mal was.
Wir fuhren zur Longhorn Ranch, die auch einen großen RV Park haben. Obwohl es ein privater RV Park war mit vielen Big Rigs, gefiel es uns hier sehr gut. Wir erhielten eine der letzten freien Sites direkt am Fluss. Wir machten uns einen ganz gemütlichen Nachmittag. Gingen auf dem Campground ein bisschen spazieren. Hier gab es keine Pollen – und Meli ging es langsam immer besser. Sehr gut.
Eine Stunde vor Rodeobeginn sind wir dann zum Rodeogelände gefahren. Hier war schon ordentlich was los. Uns wurde ein Parkplatz hoch oberhalb des Rodeoplatzes zugewiesen. Erst einmal holten wir uns etwas zum Abendessen und dann suchten wir uns auf den Tribünen einen schönen Platz. Das Schöne beim Rodeo in Dubois ist, dass es eine Veranstaltung für die Einheimischen ist – und keine Touriveranstaltung. Es waren sehr wenige Touristen da und so kamen wir auch immer wieder mit den Einheimischen ins Gespräch – einfach toll. Schnell füllten sich die Tribünen.
Für uns war es das erste Rodeo und wir hatten überhaupt keine Ahnung, was uns wirklich erwartet und wie lange so etwas dauert. Hinterher waren wir total begeistert.
Am Anfang kam eine Reiterin mit der Wyoming Flagge. Alle haben sich von den Sitzen erhoben und die Hüte/Mützen abgesetzt. Hierzu wurde schon sehr patriotische Musik eingespielt. Anschließend sang eine junge Frau die Nationalhymne – das war schon Gänsehautfeeling pur.
Anschließend begannen die verschiedenen Disziplinen. Es begannen erst die Kinder- und Teenager-Disziplinen (Schafe Reiten, Jungbullenreiten, Tonnenumrunden mit Pferd usw.). Anschließend fanden die Disziplinen der Erwachsenen statt (Bullenreiten, Wildpferdreiten, Einfangen eines Rindes, Tonnenumrunden mit Pferd, usw.). Zwischendurch sorgte der Rodeoclown immer wieder für Unterhaltung. Insgesamt dauerte die gesamte Veranstaltung 2,5 Stunden – und jede Minute war sehenswert. Das war ein absolut tolles Erlebnis für uns.
Meine neue Freundin Dotty - große Liebe
Inzwischen war es schon stockdunkel und wir suchten uns einen Weg hoch zur Parkplatzwiese. Es dauerte ein wenig, bis wir ausparken konnten, aber dann ging es auf direktem Wege zum Campground. Hier war es dann leider auch stockdunkel. Unsere Site war eng und von mehreren Bäumen umgeben. Jetzt in völliger Dunkelheit rückwärts einzuparken machte überhaupt keinen Sinn. Also ging es vorwärts hinein und Meli lotste mich noch ein wenig. Und dabei passierte uns dann ein Missgeschick. Direkt nach dem Einsteigen in den TC legte Meli Ihr Smartphone auf den Schoß. Da Sie mich in unsere Site auf dem Campgorund einweisen wollte, ist sie ausgestiegen und hat dabei total vergessen, dass sie ihr Handy auf dem Schoß hatte. Es passierte natürlich, was passieren musste – im Rahmen des Einparkens bin ich irgendwann mit dem TC über das Handy gefahren. Und man kann sich ja vorstellen wie ein Handy aussieht, wenn ca. 6-7 Tonnen drüberfahren. Das war schon ein herber Verlust, zumal damit auch weitere Drohnenflüge beendet waren, da der Handybildschirm als Sicht-Bildschirm dient.
Wir waren auf jeden Fall hundemüde und legten uns zeitnah schlafen. Was für ein Tag…
Liebe Grüße
Katja