Die 8:40 Uhr-Fähre hat Verspätung. Aber bei blauem Himmel, heißem Kaffee und einer Zimtschnecke sind wir sehr entspannt.
Dieses Mal ist die Fähre deutlich kleiner als auf dem Hinweg, aber doch groß genug, die ganzen wartenden PKW, Womo und LKW zu schlucken.
Beim Ablegen genießen wir noch einmal wunderschöne Blicke auf VI und die schneebedeckten Berge.
Während der Überfahrt zieht sich die Sonne hinter einen grauen Vorhang zurück und es wird ekelig windig. Aber unter Deck kann man durch die riesigen
Panaramafenster das näher kommende Festland mit der imposanten Skyline von Vancouver gut beobachten. Witzig finden wir die im Wasser treibenden
Äste, auf denen Wasservögel hin- und herschaukeln.
Trotz der tief hängenden Wolken bietet die Gegend um die Horseshoebay einen prächtigen Anblick. Der Highway Richtung Squamish und Whistler ist
schnell erreicht. Auffallend ist auf diesem vierspurigen Highway 99, dass viele LKW mit 8 -10 Achsen und sehr hoher Geschwindigkeit unterwegs sind.
Unser Tempomat steht bei 90 km/h. Trotzdem werden wir schon einmal von diesen Ungetümen überholt.
Davon abgesehen, ist dieser Sea-to-Sky Hwy landschaftlich kaum noch zu toppen.
Der Himmel reißt immer mehr auf und ist an den Shannon Falls fast schon wieder blau.
Bis Sqaumish ist es dann nur ein kleines Stück. Als erstes werden hier die Vorräte aufgefüllt. Das Einkaufsviertel mit Superstores, Liquorstores und
anderen Großläden ist fast größer als Squamish selber.
Inzwischen ist Mittagszeit und das Thermometer auf satte 25 Grad geklettert. Während des kleinen Stadtbummels entdecken wir ein gemütliches Cafe,
in dem wohl auch etliche Einheimische für ihre Mittagspause etwas Leckeres finden.
Am frühen Nachmittag wollen wir dann weiter zum Alice Lake PP mit seinem schön gelegenen Campground und vielversprechenden Trails.
Aber schon am Eingangstor werden wir jetzt, am frühen Nachmittag, von einem Ranger darauf hingewiesen, dass wir wegen Überfüllung auf
einen anderen CG fahren sollen. Selbstverständlich wußten wir von dem bevorstehenden langen Wochenende (Victoria Day) der Kanadier.
Wir hatten aber nicht schon am Donnerstag mit einem vollen CG gerechnet.
Egal, fahren wir eben zum nahe gelegenen Paradise Valley CG. Hier haben wir noch die freie Auswahl. Die Vermieterin gibt uns noch einen
Wandertipp zum Brohm Lake. Los geht's. Neben dem CG verläuft eine Bahnstrecke, die wir eigentlich überqueren müssen. Aber mehrere
hundert Meter abgestellter Kesselwaggons versperren uns den Weg.
Irgendwann endet die Waggonreihe und wir können auf die andere Seite gelangen. Als sich im weiteren Verlauf des Trails herausstellt, dass wir
eine ziemlich steile Felswand hinauf müssen, ändern wir unsere Route und laufen den Fluß entlang. Irgendwann müssen wir wieder die Waggonreihe
kreuzen. Diesmal klettern wir mutig über einen hinweg auf die andere Seite.
Als wir in einem weiten Bogen auf den hinteren Teil unseres CG stoßen, sehen wir unser erstes wildes Tier: ein Coyote rennt 20 m vor uns über den Platz
und ist rasch wieder im Unterholz verschwunden.
Dieser Coyote, oder einer seiner Kumpels, ist dann auch in der folgenden Nacht mit seinem Geheul zu hören.
Selbstverständlich bringt auch die nahe Bahntrasse ungewohnte Geräusche mit sich: mehrmals ist in der Nacht das charakteristische Horn der Züge
schon in der Ferne auszumachen. Wenn der Zug dann vorbeirumpelt, hat man das Gefühl, er fährt mitten durch den Truck.