Heute soll ein ausgiebiger Besuch des Wells Gray PP erfolgen. Die Straße ist bis zum Abzweig Helmcken Falls asphaltiert und in großen Teilen rechts
und links bewaldet. Wie an der Schnur aufgereiht folgen die Wasserfälle Spahat Falls, Moul Falls, Dawson Falls und eben Helmcken.
Wir möchten alle der Reihe nach aufsuchen, aber bereits am ersten Parkplatz gibt es keinen Platz mehr. Die Moul Falls sind vom Parkplatz schnell
erreicht, wir wählen aber noch einen Trail Richtung Norden, der uns schöne Blicke ins Tal des Clearweater Rivers ermöglicht.
Der Dawson Fall ist ebenfalls auf einem kurzen Weg vom Parkplatz erreicht und unterscheidet sich vom Moul Fall erheblich. Während der Letztgenannte
relativ schmal über eine große Höhe stürzt, ist der Dawson Fall sehr breit, nicht sehr hoch, aber sehr reißend und dadurch auch heftig laut.
Die Helmcken Falls sind durch ihre Höhe und die Lage in einem engen Kessel sehr imposant. Oberhalb der Sturzkante liegt sogar noch Schnee.
Die Höhe des Wasserfalls und die Größe des Kessels werden begreifbar, wenn man die riesigen Baumstämme sieht, die im Talgrund wie Stecknadeln
aussehen.
Auf der Fahrt hierher hatte sich der Himmel schon von strahlend blau in grau verwandelt. Nun erlebten wir unseren ersten Regen in Kanada. Der
zunächst heftige Guss ging dann in Nieselregen über. Die Gravelroad weiter in Richtung Norden zum Clearwater Lake nehmen wir nicht mehr.
Stattdessen möchten wir eine ausgiebige Wanderung zum Green Mountain Viewpoint machen. Erstmalig kommt die Regenbekleidung zum Einsatz,
als wir uns bergan auf den Weg zum 3,5 km entfernten Ziel machen. Frustrierend für Wanderer ist ja immer, wenn einen Autos auf dem Weg zum Gipfel
überholen. Auf diesem Weg kommt hinzu, dass uns in der feuchtwarmen Luft, trotz Einsprühens mit Abwehrmittelchen, die Mücken zur Verzweiflung
treiben. Nach gut 2 km brechen wir dieses Experiment ab und fahren zum letzten Wasserfall für heute, die Spahat Falls.
Auf dem Parkplatz ist inzwischen viel Platz und die Sonne hat den Regen wieder vertrieben. Der Trail zum Wasser ist dieses Mal etwas länger und
im ersten Abschnitt auch breit und problemlos gehbar. Hinterher wird er schmaler und felsiger. Verwundert nehmen wir zur Kenntnis, das es Touris
mit Schläppchen auf diesem Weg probieren.
Für den relativ langen Anmarsch wird man mit einem idyllisch gelegenen Wasserfall entlohnt. Zunächst könnte man glauben, dass man nur den Blick
vom ersten erreichbaren Aussichtspunkt auf das Wasser hat. Wenn man aber einmal den schmalen Weg durch die Büsche gefunden hat, kann man
schließlich über Stein- und Metalltreppen unter den Wasserfall gelangen.