Dass der nächste Tag schon wieder Superwetter für uns parat hat, mag ich schon gar nicht mehr erwähnen.
Heute möchten wir für einen kurzen Abstecher nach BC zurück und den Yoho NP heimsuchen. Dieser Abschnitt des Hwy 1 gefällt uns überhaupt
nicht. Eine breite Schneise bricht sich Bahn durch die Natur,
Bald fahren wir am Viewpoint für die Eisenbahnkehre vorbei. Zunächst aber möchten wir mal zum Emerald Lake. Wir wollen nicht wissen, was dort
in der Hauptsaison los ist. Heute, vielleicht liegt's auch am Wochenende, ist die Straße auf jeden Fall schon lange vor dem kleinen Parkplatz mit
Autos und Womos beparkt.
Wir beschließen eine Seeumrundung gegen den Uhrzeigersinn und der Ortskundige weiß, dass hinter dem letzten Gebäude der Emerald Lodge ein
schmaler Weg beginnt. Da dieser im Schatten liegt, ist er ziemlich matschig und an vielen Stellen gibt es noch größere Schneeflächen.
Die Farbe dieses Sees ist mal wieder kitschig schön.
Die zweite Hälfte des Weges besteht dann aber aus einem breiten Wanderweg, der sogar rollstuhlgerecht ist.
Nach dieser herrlichen Wanderung zweigen wir dann kurz vor dem Hwy 1 noch zur Natural Bridge ab.
Nun fahren wir zur alten Eisenbahnerstadt Field. Die Hoffnung auf eine hübsche Lokalität mit Außenterasse in der der warmen Sonne wird nicht
erfüllt. Liegt's an der Uhrzeit? Liegt's an der Jahreszeit? Alles hat geschlossen. Der beschauliche kleine Ort hat aber jede Menge schöner Häuser
und einen Wasserturm wie in alten Westernfilmen. Im Visitorcenter gibt es schon einmal ein Modell des Lower Spiral Tunnels.
Dann wird es Zeit, den Lower Spiral View Point anzufahren. Am Aussichtspunkt muß sich das Auge erst einmal die Streckenführung klarmachen.
Wir sehen, dass wir sowohl das untere als auch das obere Portal des unteren Tunnels im Blickfeld haben. Alles klar? War der Begleitung der Frau
neben uns wohl auch nicht so klar, weshalb denen das in der folgenden Stunde mehrmals mit entsprechenden Fingerzeigen in die Luft erläutert
wurde.
Nach dieser einen Stunde nähert sich ein Zug aus Westen dem unteren Portaltor. Einige Minuten sieht man Waggon für Waggon im Tunnel
verschwinden. Bevor aber der letzte Wagen verschwindet, kommt am oberen Portal die Lok mit lautem Hupen und Licht aus dem Dunkel heraus.
Ein imposantes Bild. Krönung ist dann, wenn der Zug noch über dem unteren Portal seinen "Schwanz" kreuzt und unterhalb unserer Aussichts-
terasse den Berg erklimmt, unter dem Highway herfährt und dann zum Upper Spiral Tunnel fährt. Diesen kann man aber hier nicht einsehen.
Ich habe erst zu Hausen gesehen, dass zu diesem Upper Tunnel ein unscheinbarer Schotterweg führt.
Nach diesem Erlebnis wir es Zeit, einen Schlafplatz für heute zu finden. Der Kicking Horse CG sollte es werden, befindet sich aber noch im Winterschlaf.
Außerdem ist die ganze Straße ab der Cathedral Mountain Lodge gesperrt. Nehmen wir eben den Monarch CG, der unterhalb steiler Felswände liegt und
einen schönen Blick auf die gegenüberliegenden Berge und die dort verlaufende Bahnlinie bietet. Der Platz hat keine Waschräume, für Zelter auf dem Platz
aber einen großen Behälter mit Trinkwasser. Brauchen wir alles nicht in unserem gut ausgestatteten TC.
In der folgenden Nacht wird der Schlaf etwas unruhiger, weil zwar nicht das Tröten der Loks stört, aber das Quietschen der Waggonbremsen. Denn an dieser
Stelle kurz vor Fields geht es steil bergab.
