06. August 2018
Am nächsten Morgen stehen Nick und ich noch früher auf als sonst; da das mit den Sonnenuntergängen bisher ja nicht geklappt hat, wollen wir die letzte Gelegenheit nutzen, einen Sonnenaufgang zu sehen. Da am Tag vorher eine Cougar-Warnung aufgehängt wurde, sind wir natürlich extra-aufmerksam als wir über den noch schlafstillen Campground gehen, aber der Cougar bleibt brav verborgen. Dafür spazieren zwei Rehe über den ruhigen Platz.
Schön!!!
Die Mädchen dürfen ausschlafen. Dadurch geraten sie natürlich bei den Duschen in die rush hour. Alles in allem ist es ein ziemlich trödeliger Morgen, wir brechen schließlich auf und fahren über das ziemlich feiertagsgeschlossene Campbell River zu den Elk Falls.
Dort ist ganz nett, ein kleiner schöner Spaziergang, aber absolut kein tagesfüllendes Programm. Man könnte noch eine größere Runde dranhängen, und so von der anderen Seite an die Fälle rantreten –das wollen aber die Kinder nicht. So ganz haben sie mir den langen Boardwalk-Weg von gestern doch noch nicht verziehen, heute wollen sie keinen Hike mit unbekannter Länge gehen.
Da es noch früh ist, würde ich am Liebsten unsere Elk Falls CG Reservierung sausen lassen und stattdessen zu den Lower Myra Falls fahren und am Ralph River CG bleiben –das wären noch ungefähr 80 km (und das wollte ich eigentlich gestern schon machen, das hier sollte eigentlich die Rückweg-Übernachtung sein, aber irgendwie war das dann nicht mehr drin) –das möchte aber Nick nicht, vor allem möchte er die Strecke nicht morgen wieder zurückfahren.
Und so landen wir schon um 13.30 Uhr auf unserem heutigen Campground. Wir haben über 30 Grad und leider viel zu wenig Schatten auf unserer Site; ich bin unbegeistert und grummel vor mich hin, aber die Kinder sind glücklich. Sie spielen exzessive Jeder-gegen-jeden-keine-Rücksicht-auf-niemanden - Mensch-ärgere-dich-nicht- Runden, die länger als Monopoly dauern und finden so einen chillligen Tag einfach toll.
Na gut, so eine entwaffnende Begeisterung für einen slow day kocht dann auch die grummeligste Mutter weich -und als wir dann tiefer im Campground noch eine kleine Badestelle am Fluss finden (nicht sensationell, aber gut für eine Abkühlung), ist der Tag auch wieder schön.
09. August 2018
Am nächsten Tag fahren wir noch einkaufen in Campbell River und fahren dann wieder Richtung Courtenay. Bei Tim Hortons vertreiben wir uns noch die Wartezeit für die Fähre. Wir werden die Insel jetzt wieder verlassen, es war so toll hier!
Die Fährfahrt nach Powell River ist total schön, wir hätten allerdings eigentlich Sonnenhüte gebraucht wegen der prallen Sonne. Die Kinder haben lauter vermeintliche Walsichtungen, ich lass das mal so stehen, das ist gut für die sehnsüchtigen Gemüter.
In Powell River gucken wir uns noch den „historischen“ Teil der Stadt an bei der Papierfabrik, da haben wohl früher die gehobenen Mitarbeiter der Fabrik mit ihren Familien gewohnt, es ist ganz schön da, aber wieder auf eher unaufregende Art. Allerdings ist es für europäische Verhältnisse nicht sehr historisch: Offenbar darf ein Ort sich in Kanada Historic Town Site nennen, wenn der größte Teil der Häuser vor 1947 gebaut wurde. Das Beste sind allerdings die Rasensprenger, mit denen die Bäumchen gewässert werden, in deren Radius wir ziemlich absichtlich geraten.
Dann fahren wir die schöne Sunshine Coast ab bis zu unserem heutigen Campground, dem Saltery Bay CG. Kaum angekommen, gehen wir zur Mermaid Cove runter, und da baden wir auch. Man kann beim Schwimmen die Seesterne unter sich sehen, das ist natürlich richtig cool.