Unser Fazit fällt durchwachsen aus.
Das Wetter war extrem gemischt, begonnen hatte es mit Regen, der dann in Schnee überging. Eine spontane Routenänderung brachte die Wende, von -8 Grad bis sommerlichen 27 Grad war alles bei. Überwiegend hatten wir jedoch traumhaftes Herbstwetter.
Die Landschaften in den Nationalparks sind traumhaft schön und haben uns ausgesprochen gut gefallen. Doch in den Jahren seit unserem letzten Besuch hat sich hier viel verändert, und das nicht zum Guten.
Zum einem die selbst in der Nachsaison enormen Menschenmassen an den Hotspots. Wir mögen uns gar vorstellen, wie das in der Hochsaison ist. Am Morraine Lake wurden wir von aus Bussen stürmenden Asiaten fast über den Haufen gerannt, unfassbar. An einigen Wasserfällen wurde mit Ellbogen um die besten Fotopositionen gekämpft. Es herrschte überall eine Lautstärke wie auf einem Rummelplatz.
Erstaunt waren wir daüber, dass wir auf den Campgrounds fast überall nach einer Reservierung gefragt wurden obwohl überall reichlich Platz war. Ebenso finden wir die Preise in den PPs in BC völlig überzogen.
Tiere haben wir ausser einer völlig verschreckten Bärenmama mit ihrem Kleinen keine gesehen, ist ja auch kein Wunder bei den Menschenmassen. Na ja, ein paar Hörnchen und Krähen waren schon da.
Insgesamt gesehen stellten wir fest, dass die Gegend trotz der schönen Landschaft nichts für uns ist, es ist uns zu voll, zu dicht besiedelt. Wir sind viele Jahre hintereinander im Yukon und in Alaska gewesen, dort oben ist campen einfach anders, freier, wilder und ursprünglicher.
Hallo Jonni,
schönes Fazit!
Das könnte fast von mir geschrieben worden sein, denn genau so haben wir B.C. in den letzten Jahren auch erlebt. Es macht keinen Spass mehr dort, es ist alles viel zu überlaufen. Und wir fahren ja auch immer in der absoluten Nebensaison.
Also, dann gehts bei Euch auch wieder weiter in den Norden, wo es "noch" ruhig ist.
Beate
Ja, Beate, manche denken bestimmt, die spinnen doch. Aber wenn ich in Whitehorse aus dem Flieger steige, bin ich "zu Hause". Das ist schwer zu beschreiben, aber ich mag einfach den Norden, die Weite und ich kann es gut ohne die Errungenschaften der Zivilisation aushalten. Vielleicht kommt das durch den großen Gegensatz zum Alltag. Ich wohne in der Nähe von Düsseldorf, Hektik, Lärm und Stau sind allgegenwärtig. Im Urlaub muß ich abschalten können vom Stress im Job, das geht dort oben einfach am Besten.
Gerne würde ich dort mal im Winter hin, unsere Bekannten in Whitehorse schwärmen immer dass das die schönste Zeit ist. Mal sehen, ob das irgendwann mal klappt.
Falls ich noch mal irgendwann in BC unterwegs sein sollte, dann wird es im Caribou sein. Dort gibt es noch einiges zu entdecken, evtl. in Verbindung mit Vancouver Island. Dort aber nur die nördliche Ecke. In Victoria war ich vor Jahren mal, ist hübsch aber eben auch eine Stadt mit allen damit verbundenen Nachteilen. Oder nochmal eine Überführung im Frühjahr.
Viele Grüße
Jonni