Womo-Abenteuer

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13. 31.08.2016 Canyonlands - Mesa Verde N.P.

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Laine
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Beigetreten: 28.07.2014 - 18:25
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13. 31.08.2016 Canyonlands - Mesa Verde N.P.
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Mittwoch, 31.08.2016

Morgens gab es Pancakes und obwohl wir sie mit echten Eiern, echter Milch zubereitet haben, schmeckten sie irgendwie nach nichts. Vielleicht liegt das an diesem komischen Mehl mit integriertem Backpulver?

So, nach den vier Tagen mit nur relativ kurzen Distanzen, war heute eine etwas längere Fahrt angesetzt.

Es ging raus aus Utah nach Colorado, zur Mesa Verde. Da wird es hoffentlich mal wieder Wasser geben.

Wir fuhren durch landwirtschaftliches Gebiet, Felder hatten wir ewig nicht mehr gesehen und auch Ortschaften gab es vereinzelt. So konnten wir unsere Postkarten abschicken. Wie lange sie wohl brauchen?

In Cortez machten wir bei Burger King Mittagspause und hatten seit Ewigkeiten mal wieder WLAN, so dass kurzzeitig unsere Handys glühten, während wir über Whatsapp und Facebook wieder Kontakt mit der Heimat aufnahmen. Aber eigentlich kommen wir alle vier ganz prima mit der digitalen Abgeschiedenheit zurecht.

Mesa Verde heißt „grüner Tisch“ und ist die Bezeichnung der spanischen Entdecker für den unvermittelt aufragenden Tafelberg, auf (!) dem sich der Nationalpark befindet.

1888, an einem Wintertag, hatten zwei Cowboys zufällig die Klippendörfer (cliff dwellings) aus dem 13. Jahrhundert entdeckt, für die Mesa Verde berühmt ist. Im Visitor Center besorgen wir unsere Tickets für zwei Ranger-guided-Tours heute und morgen, mit 4 $ pro Person erstaunlich günstig.

Dann ging es den Berg hoch, eine atemberaubende Streckenführung über Serpentinen, in grüne Täler, entlang an Canyons mit Ausblicken ins Tal. Der Wahnsinn!

Überall sah man noch Baumleichen zwischen dem jungen Grün, Spuren verheerender Waldbrände, denen vor allem im Jahr 2000 eine immense Waldfläche zunm Opfer gefallen ist.

Man braucht eine geschlagene Stunde bis zum Gipfelplateau – wenn man nicht an den Aussichtspunkten stoppt.

Oben hatten uns die dichten Regenwolken eingeholt und es regnete auch kurz, hörte zu unserer Tour um 15:30 Uhr aber wieder auf. Im Cliff Palace, der genau nach Süden ausgerichtet ist, hat die Sonne dann auch ganz schön gebrannt.

Der Cliff Palace ist eine ca. um 1200 entstandene Felssiedlung der  Anasazi Indianer. Das aus über 100 Räumen bestehende „Dwelling“ sieht von weitem fast aus wie ein Schloss. Die Indianer, die oben auf der Mesa Ackerbau betrieben, lebten zuerst in Grubenhäusern, später in Pueblos (Steinhäuser in kleinen „Dorfgruppen“) und etwa um 1200 bezogen sie die Klippenbauten. Warum sie das taten, haben die Forscher bis heute nicht herausgefunden, aber vor irgendetwas müssen sie anscheinend Schutz gesucht haben.

Etwa um 1280 herum wurden die „dwellings“ aufgegeben und die Menschen (es sollen an die 30.000 gewesen sein) zogen aus dieser Gegend weg. Es scheint wohl einige Jahre hintereinander starke Dürren gegeben haben.

Alle Bauwerke sind übrigens mit Steinwerkzeugen errichtet worden, Metall kannten die  Anasazi noch nicht.

Eine hochinteressante Führung.

Wir guckten uns auf der Ebene noch eine Zeitlang um, Ausgrabungen von Grubenhäusern und Pueblos gab es auch zu sehen.

Dann wieder eine ganze Stunde hinunter fahren und einchecken im riesigen Morefield Campground mit Hockup, d.h. Strom und Wasser direkt im RV. Es wäre auch viel zu weit zu den Duschen zu laufen.

Maultierhirsche laufen hier in großen Mengen herum.

Nachts wachte ich auf, weil es immer wieder komische Geräusche gab. So als würde jemand kleine Kiesel auf den Camper werfen. Ich hatte ein wenig Angst...

Morgens stellten wir fest, dass vom Baum unter dem wir standen, Eicheln herunterfielen, alle Panik umsonst...