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8. 26.08.2016 Capitol Reef - Wanderung Little Wild Horse Canyon - Goblin Valley

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Laine
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8. 26.08.2016 Capitol Reef - Wanderung Little Wild Horse Canyon - Goblin Valley
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Freitag, 26.08.2016

Als ich aufwachte, sah ich den Mann von nebenan in einer grünen Decke eingewickelt auf seinem Campingstuhl sitzen. Es sah aus, als säße er schon länger da. Vielleicht hat ihn seine Frau wegen Schnarchens aus der Enge des  Juicy Campers geworfen.

Heute gab es arme Ritter mit Apfelmus zum Frühstück. Altbrotverwertung!

Bevor die Fahrt weiterging machten wir einen Hike zur Hickman Natural Bridge, ein 40 Meter langer Felsbogen. Dann noch entlang dem Scenic Drive, Stefan stellte sich für den besten Überblick beim Fotografieren auf die Leiter des Campers.

Die weitere Strecke führte im wahrsten Sinne des Wortes durch „Middle of Nowhere“, eine Landschaft aus grauschwarzen Lehmhügeln. Man fühlte sich, als fahre man mitten durch eine immens riesige Kiesgrube.

Siedlungen gab es keine, außer dem sehr trostlosen Hanksville, wo wir etwas Butter und Brot nachkauften, aber ab und zu lag ein Campingplatz entlang des Wegs. Ich frage mich, für wen. Wer will in dieser gottverlassenen Gegend campen?

Die Straße zog sich mindestens zehn Meilen schnurgerade dahin.

Dunkle Wolken begleiteten uns mal wieder, es wäre auch schon längst Zeit gewesen, für den täglichen Regen, als wir am Parkplatz zum Little Wild Horse Canyon ankamen. Ein bißchen Angst hatte ich schon, denn der schmale slot Canyon ist Flash Flood gefährdet. Natürlich probierten wir es trotzdem, denn jetzt waren wir ja schon mal da. Der vermeintliche Einstieg entpuppte sich als Sackgasse, ein großer Felsbrocken verstopfte ihn, wie ein Korken die Flasche, deshalb war zunächst einiges Klettern an der Felskante angesagt. Steinmännchen kennzeichnen in der Regel den Trail ganz gut.

Der Canyon verengt sich schon nach kurzer Zeit ziemlich, an manchen Passagen kommt man mit Rucksack ohne Anstreifen nicht durch. Mein Herz klopfte ziemlich, denn an vielen Stellen stand noch Wasser vom letzten Regen im Canyon. Die anderen überkletterten geschickt diese Stellen, ich patschte an der blödesten Passage einfach mit meinen Wanderschuhen mittendurch. Das wurde später zum Fauxpas des Tages gekürt. Rotschlammverschmutzt waren aber alle unsere Schuhe. Von ein paar vereinzelten Tropfen abgesehen, verlief der Ausflug aber regenfrei und safe.

Der Goblin Valley State Park ist wunderbar gelegen in einer Felskulisse, faktisch mitten in der Wüste. Es waren auch schon jede Menge Leute da (was relativ ist, bei gerade 24 Stellplätzen), vor allem viele Familien mit Zelten übers Wochenende.

Wir hatten sogar ein Häuschen als Schutz für unseren Sitzplatz, allerdings kam der unmittelbar einsetzende starke Regen und Wind aus der falschen Richtung, so dass wir nach innen flüchteten. Zu viert lagen wir bäuchlings im Master Bedroom und guckten zu, wie draußen die Zelte wegflogen. Stefan bot seine Hilfe an, aber mehr als Schnüre festhalten gab es eigentlich nicht zu tun.

Abendessen: Bratkartoffeln, Speck, Spiegeleier und Baked Beans – eigentlich mehr ein Frühstück- also drinnen.

Es regnete anhaltend, erst gegen 19 Uhr konnten wir uns wieder nach draußen wagen, um die paar hundert Meter zu den Goblins zu fahren. Wir guckten heute aber nur von oben, morgen früh wollen wir die Kobolde unten besuchen.

Auf einem Schild stand, Goblin Valley sei einer der dunkelsten Plätze auf Erden und ideal, um den Sternenhimmel zu beobachten. Tja!

Lustig übrigens: eine Familie, bei denen das Zelt zusammengebrochen war, hatte eine riesige Leinwand samt Beamer aufgebaut und guckte einträchtig Fernseh. Back to nature!

Es gibt auch immer mindestens einen Camper, der zuerst die amerikanische Flagge hisst, bevor er sich einrichtet.

Babs72
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RE: 8. 26.08.2016 Capitol Reef - Wanderung Little Wild Horse Can

Hallo Laine,

auch wir hatten in dieser Ecke Ende August immer wieder mit Regen und Gewitter zu kämpfen - meistens konnte man die Uhr danach stellen: Kurz vor dem Abendessen fing es an. Ich erinnere mich noch, wie der Campground beim Goblin Valley in richtig unwirklich blaues Licht getaucht war, was die wunderschönen Felsformationen noch besser zur Geltung brachte.

Obwohl dieser tolle Ort wirklich in the middle of nowhere ist, hat es uns hier auch sehr gut gefallen: Ein ganz besonderer Park und ein toller Campground.

Liebe Grüße

Bärbel

Grand Circle: Rote-Steine-Tour 2014 - Wüste, Wandern, Wellenreiten: California 2017