Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

17. 04.09.2016 Lake Powell - Navajo Bridge - Grand Canyon

2 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Laine
Offline
Beigetreten: 28.07.2014 - 18:25
Beiträge: 47
17. 04.09.2016 Lake Powell - Navajo Bridge - Grand Canyon
Eckdaten zum Reiseabschnitt

 


 

Laine
Offline
Beigetreten: 28.07.2014 - 18:25
Beiträge: 47
RE: 17. 04.09.2016 Lake Powell - Navajo Bridge - Grand Canyon

Sonntag, 04.09.2016
Morgens waren wir alle im See, das Wasser ist herrlich warm.
Beim Frühstück vermissten wir das vertraute Rattern des Kinderquads, aber es kam dann schon noch, die Familie hatte nur etwas länger geschlafen.
Es hat mir sehr gut hier gefallen, etwas laut und rummelig wegen des langen Wochenendes, aber wenn man das Glück hat, in der ersten Reihe zu stehen – spitze! Allerdings keinerlei Anschlüsse, was uns nicht gestört hat, es war nicht soo warm. Und mit 14 $ pro Tag sehr günstig!
Heute stand wieder eine längere Route auf dem Plan, bis zum Grand Canyon. Tanken war deshalb unbedingt nötig, der Reiseführer empfahl es ebenfalls. Weil jede Tankstelle ihre eigene Systematik der zahlung per Kreditkarte hat, kann man sich nie in Sicherheit wiegen und glauben, dass man es jetzt kann, wir stellten uns jedenfalls zu dusslig an und mussten die Tankstelle wechseln. Es wäre sogar sinnvoller gewesen, noch zu warten mit dem Tanken, denn in dem Niemandsland, das wir heute durchfuhren, war die Gallone glatt 20 p. billiger als in Page.
Ein paar Meilen Abstecher waren es zu den Navajo (zwillings)brücken. Würde man danach weiterfahren, käme man zum Grand Canyon Nordrim.
Bis zum Jahr 1929 gab es als einzige Möglichkeit, den Colorado River zwischen Arizona und Utah zu überqueren, die Fähre. Erst dann wurde die Brücke eröffnet, die einzige auf mehr als 1200 KM. Auch heute gibt es auf dieser ganzen Länge nur sieben Brücken. 1995 hat man, weil sich Unfälle häuften, eine zweite Brücke (identisch vom Stil, nur etwas breiter) gebaut und die alte ist nur noch für Fußgänger.
Es wird einem ein bißchen schwindlig, wenn man auf den Colorado tief unter sich schaut.
Wir fuhren noch weiter bis Lee’s Ferry, wo die Straße sich auf Flußniveau senkt, man sieht noch den Verlauf der alten Kabelfähre. Der Colorado ist hier sehr klar und sehr kalt (getestet!), aber nur ein paar Hundert Meter, dann kommt der braune Paria River und versaut ihn völlig. Eine Zeitlang fließen blaugrünes und braunes Wasser nebeneinander her im gleichen Flussbett, aber braun setzt sich durch. Unter den Navajo Brücken fließt nur noch braune Brühe.
Ab hier starten die mehrtägigen Schlauchboot Raftingtouren bis in den Grand Canyon, wir konnten beobachten, wie eine Gruppe ihre Boote startklar machte und losfuhr.
Nun waren wir schon fast auf der Zielgeraden zum Grand Canyon Nationalpark, den wir durch den Osteingang anfuhren, gleich mit dem ersten großen Viewpoint, Desert View Watchtower. Im Gegensatz zu den anderen Nationalparks, wo einen die Vielfältigkeit der Felsformationen fasziniert, ist es hier die schiere Größe des Canyons, die einen umhaut.
Wohin man schaut, nur Felswände in rot, braun, grün und grau gestreift, nach rechts endlos, nach links endlos und beinahe auch endlos in der Tiefe. 10 Meilen von Rim to Rim, 1 Meile in die Tiefe bis zum Fluß.
Wir hielten ab und zu an Viewpoints an, am Grand Viewpoint konnten wir trotz dreimaligen Rumfahrens keinen Parkplatz für unser RV erobern. Schade!
Der riesige Mather CG hatte „no vacancy“ draußen hängen, aber wir hatten ja reserviert, wie überall, wo es möglich war, würde ich immer wieder so machen, es reist sich wesentlich entspannter.
Dass der Campground voll besetzt war, zweifelten wir stark an. Schon um uns herum, gab es in den beiden Nächten einige freie Sites. Anschlüsse gab es nicht, aber man stand sehr schön mitten im Wald mit einer Sitzgruppe, die komplett aus Beton gegossen war und eiskalt. Wir haben zuerst mal gekocht (Pfanne aus Salsiccia Würsten und Paprika, dazu Reisnudeln), später zum Rimrand gelaufen, um das Leuchten der Felsen im Abendlicht zu genießen.
Nach einem kurzen Stopp im General Store (Firewood hier zum Rekordpreis von 7,50 $ das bundle, das auch nur beinahe halb so groß war wie sonst, nämlich genau 5 Scheite) suchten wir im Dunklen (nur mit Handylicht) unseren Camper. Zum Glück waren wir nahe bei der Registration, sonst hätten wir uns fürchterlich verirrt.
Es war ziemlich kalt und mein Hals kratzte mal wieder, ich komme mit den Klimaanlagen einfach nicht zurecht. So blieben wir innen und haben beinahe 10 Stunden geschlafen.
Fauxpas des Tages: jemand (wer es war, ließ sich nicht rekonstruieren, aber ich habe einen Verdacht) hat unsere Campingleuchte falsch rum in den Gepäckraum gepackt, so dass das ganze Petroleum ausgelaufen ist.