Ich versuche, hier einmal mein persönliches Fazit zur Reise niederzuschreiben.
Wie am Anfang erwähnt haben Kaki und ich in 2009 schon eine SUV/Motel Reise von Seattle nach Las Vegas unternommen. Hier beschlossen wir auch, dass wir falls der schon vorhandene Kinderwunsch sich erfüllt, vor der Einschulung auf jeden Fall eine ähnliche Reise mit dem Wohnmobil zu machen. Hannes wurde im August 2017 eingeschult. Also entschieden wir Anfang 2016 eine solche Reise zu machen. Die damalige Reise war eher spontan und ziemlich schlecht vorbereitet. Das sollte anders werden.
Die Planung: Vielen vielen Dank für dieses Forum. Ich habe hier hundete Reiseberichte, Routenplanungen und Tips gelesen. Bis ich meine eigene Planung eingestellt habe, habe ich diese erst grob, dann immer feiner skizziert. Mit Hilfe der Abenteuer-Map ein Kinderspiel. Das Feintuning kam dann in der Routenplanung im Forum. Mehr Hilfe als es in diesem Forum gibt, kann man für die eigene Planung wohl nicht bekommen.
Die Buchung: Wir haben auf der Reisemesse in Hamburg zu Canusa Kontakt aufgenommen und dort auch ein Beratungsgespräch vereinbart und ein Angebot mit Einzelpreisen für RV, Flug und Hotel angefordert. Durch einen glücklichen Zufall hatte ich noch Reisegutscheine von Karstadt Reisen. Im Anschluß an das Beratungsgespräch bei Canusa gab ich einen Zettel mit meinem Urlaubswunsch bei Karstadt in HH City ab. Bis heute habe ich kein Angebot erhalten. Online wurde mir von Karstadt allerdings sehr gut geholfen. Bei Canusa hat es etwas gedauert, bis wir das Angebot so hatten, wie ich es wollte (mit Einzelpreisen). Die Preise für das RV waren nahezu gleich, das habe wir dann bei Canusa gebucht, weil wir deren Zeit für die Beratung in Anspruch genommen haben. Da ich selber mein Geld mit dem Verkauf von 100% vergleichbaren Waren verdiene, finde ich es nur fair, Beratung zu honorieren. Die Flüge haben wir bei Karstadt gebucht. Diese waren nicht nur günstiger, sondern auch die Verbindungen für uns besser. Ausserdem konnte ich die mit den Gutscheinen bezahlen. Die nächste Reise würde ich aber aus einer Hand haben wollen. Gebucht haben wir im August 2016.
Die Route: Hätten wir bei der Buchung von der Sperrung des Highway 1 gewusst, wären wir wahrscheinlich eher über Yosemite und Death Valley gefahren, zumal das ja nun in den Ferien eher schwierig wird. SFO als Startpunkt erschien uns richtig, weil die Stadt schön und der Highway 1 uns von hier bis L.A. sehr gut gefallen hat. Na ja. L.A haben wir versucht zu umfahren. Der Besuch im Disneyland war Hauptsächlich für die Kinder geplant. San Diego wollten wir auch sehen. Einige der besuchten Parks haben wir 2009 nur durchfahren. Das wollten wir anders machen. Der Plan war keinen Tag mehr als 150mls zu fahren. Das haben wir weitgehend geschafft.
Die Campgrounds: Ich habe versucht staatliche Plätze zu buchen. Bis auf Anaheim hat das geklappt. Wir haben alle buchbaren Pläte am Tag der Öffnung des Buchungsfensters gebucht. Eigentlich wollten wir uns die Flexibilität erhalten, hier und da die Route spontan zu ändern. Aber wenn man an der Küste und einigen Hot Spots sowieso bucht, ergibt sich der Rest fast von alleine. Ich würde, speziell mit Kindern wieder alles vorbuchen. Bei den fcfs Plätzen auf der Route hatten wir bis auf einmal Glück. Sorgen muss amn sich aber generell auch nicht.
Das Wohnmobil: 26ft mit hinterem Slide-Out von RoadBear. Wir hatten RB gewählt, weil hier im Forum die besten Kritiken vorlagen und laut Canusa RB der einzige Vermieter ist, der ein Sicherheitsnetz am Alkoven standardmäßig hat. Wir haben alle Kits, sowie Stühle usw. gebucht. Das würden wir wieder so machen. Sowohl Vermieter als auch Größe waren für uns richtig. Die leichten Schwierigkeiten bei Übernahme und Abgabe haken wir mal ab. Wir hatten keinerlei technische Gebrechen. Lediglich die Verarbeitungsqualität war aus europäischer Sicht gruselig. Der Durschnittsverbrauch lag ziemlich genau bei 25liter auf 100km. Ich habe keine besonders spritsparende Fahrweise gewählt. Für mich ein Rätsel, warum die in solche Riesenkisten Benzinmotoren einbauen.
Hikes: Wir wollten eigentlich viel wandern. Wir haben sogar bei der Lotterie für die Wave-Permits mitgemacht. (Rückblickend) Zum Glück haben wir keine Permits erhalten. Kaki hatte so schon Probleme mit den Temperaturen. Wir sind beide körperlich eher unsportlich, die Kondition ist nicht die beste und ein 2,5 jähriges Kind auf dem Rücken machen es auch nicht einfacher. Und natürlich muss auch die Zeit dafür da sein. Wir sind trotzdem stolz, auf das was wir und die Kinder erwandert haben.
Die Städte auf der Tour: SFO am Start haben wir bewusst "nur" den Hafen besucht. Den Innenstadtbereich haben wir gemieden. L.A. wie geschrieben komplett umfahren. Da gibt es bestimmt schöne Ecken. Aber da sitzen anscheinend auch unsere Vorurteile zu tief. San Diego hat uns den Unterschied zwischen Arm und Reich vor Augen geführt. Las Vegas ist einfach verrückt. Wie schon 2009 ist es schon krank, wenn man nach langer Zeit in diese Stadt kommt. Auf der Straße wird geraucht und getrunken. Arme Frauen, die nicht viel anzuziehen haben laufe da so rum. Und überall Bling Bling und Lärm. Solange wir mit Kindern reisen, werde ich dafür plädieren Las Vegas als Schlusspunkt nur zur Abgabe des RV und Heimflug anzufahren. Wir sind keine Stadtmenschen und das ist gut so.
Die Highlights / Parks: Jeder einzelne, egal ob State oder National Park hätte noch einen zusätzlichen Tag verdient/gebraucht, um ihn richtig zu genießen. In manche werden wir sicher wieder einkehren, bei anderen reicht es erst einmal.
Wohnmobilreisen mit Kindern: Wir haben diesen Urlaub nicht für unsere Kinder, sonder mit unsren Kindern gemacht. In unseren Augen war das die Ideale Art Urlaub mit Kindern zu machen, wenn man was sehen will. Man hat sein Wohnzimmer immer bei sich, muss nicht ständig ein- und ausräumen. Speziell in den USA ist der Urlaub im RV so unkompliziert, klasse. Den Kindern wäre es wahrscheinlich egal gewesen, ob wir in die USA fliegen oder Skandinavien bereisen, aber die "Intensivbetreuung" durch Mama und Papa hat uns allen gut getan. Sicher gibt es viele, die der Meinung sind, dass Kinder in dem Alter nach Timmendorf oder bestenfalls Dänemark in den Urlaub dürfen, aber ich glaube, das die Zufriedenheit der Eltern sich auf die Kinder überträgt.
Ich glaube, dass es ein Privilleg ist, eine solche Reise (und dann auch noch mit Kindern) erleben zu dürfen.
Wir haben ca. 6.000 Fotos gemacht, die immer noch darauf warten ordentlich sortiert und archiviert zu werden.
Wir hatten keine nennswerten gesundheitlichen Probleme (Mika einen tag leichtes Fieber und ich einen Tag Immodium Akut).
Wir hatten nur am Grand Canyon Regen.
Wir sind nicht bestohlen worden und haben nichts verloren.
Wir sind im gesetzen Kostenlimit geblieben.
Wir hatten den schönsten Urlaub aller Zeiten.
Vielen Dank fürs Mitlesen
MIt besten Grüßen aus dem alten Land
Michi und Familie